Hunde toben gerne draußen auf einer Wiese oder im Gestrüpp herum. Dabei fangen sie sich schnell eine Zecke ein. Hier erfahren Sie, wie Sie Zecken beim Hund entfernen können.
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Warum werden Hunde immer wieder von Zecken befallen?
Zecken sind Parasiten, die nicht ohne Wirtstiere überleben können. Manchmal befallen sie daher auch Menschen. Hunde sind in der Regel jedoch häufiger davon betroffen. Das liegt am ganz natürlichen Verhalten dieser Parasiten. Sie saugen das Blut von den Wirtstieren und legen dadurch einen Nährstoffvorrat an. Anschließend klettern sie auf Büschen und manchmal auch auf Bäume.
Dort können sie sehr lange ohne weitere Nahrung auskommen. Kommt dann ein Lebewesen vorbei, das den Tieren als Wirt dienen könnte, lassen sie sich fallen und beißen sich in der Haut fest. Dort verbleiben sie mitunter zwei bis drei Wochen, bis sie sich vollgesogen haben. Dann beginnt der Zyklus aufs Neue.
Da die Hunde nicht so groß sind wie Menschen, können sie von den Parasiten befallen werden, die es noch nicht bis oben in die Büsche geschafft haben. Katzen und viele andere Tiere werden daher genauso oft befallen wie Hunde. Den Zecken ist es völlig egal, von welchem Wirtstier sie das Blut saugen. Nachdem sie sich mit einer ausreichenden Menge Blut gefüllt haben, lassen sie sich wieder fallen.
Trotzdem sollten Sie die Zecken beim Hund entfernen, sobald Sie diese erkannt haben. Da sie im Laufe ihres Lebens von zahlreichen unterschiedlichen Tieren das Blut saugen, übertragen sie manchmal auch Krankheitserreger. Besonders gefährlich ist die Borreliose. Das ist sowohl für Menschen als auch für Tiere eine schwere Krankheit. Die Borreliose schädigt nicht nur die Haut, sondern auch Gelenke, das Nervensystem sowie das Herz.
Den Hund regelmäßig auf Zeckenbefall kontrollieren
Die Zecken sind sehr klein und nur schwer im dichten Fell zu erkennen. Meistens fällt es dem Hundehalter erst auf, wenn sich die Parasiten schon ein wenig mit Blut versorgt haben. Der Hund spürt gar nichts von einem Zeckenbiss. Deshalb zeigt er auch keine Reaktion. Sofern Sie einen Befall jedoch beim Streicheln oder Bürsten festgestellt haben, sollten Sie unverzüglich die Zecke beim Hund entfernen. Dazu stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl, die nachfolgend näher beschrieben werden.
Zecke beim Hund entfernen mit einer Zeckenzange
Um es gleich vorweg zu erwähnen, Sie sollten niemals versuchen, die Zecke mit den Fingern aus der Haut des Hundes herauszuziehen. Dabei drücken Sie den Parasiten stark zusammen, sodass das bereits abgesaugte Blut wieder in die Blutbahn Ihres Hundes gelangt. Falls sich in der Zecke schon Viren oder andere Krankheitserreger angesiedelt haben, würden Sie diese gleich mit in den Blutkreislauf Ihres Hundes befördern. Mit einer Zeckenzange geht es deutlich einfacher und es ist für den Hund völlig ungefährlich.
Eine brauchbare Zeckenzange bekommen Sie in der Apotheke oder in einem Geschäft mit Tierbedarf. Hat der Hund ein sehr dichtes und langes Fell, ist es empfehlenswert, es rund um den Zeckenbiss ein wenig zu schneiden. Wenn Sie mit der Zeckenzange die Zecke beim Hund entfernen möchten, müssen Sie direkt bis auf die Haut vordringen können. Die meisten Zeckenzangen sind am oberen Ende mit einem Knopf versehen. Wenn Sie diesen drücken, öffnet sich die Zange. Dann halten Sie die geöffnete Zange unmittelbar über der Haut an die Zecke und lassen den Knopf los.
Die Zange schließt sich durch einen Federmechanismus. Dadurch haben Sie die Zecke fest im Griff. Am besten können Sie die Zecke beim Hund entfernen, indem Sie die Zange bei einem leichten Zug etwas drehen. Auf diese Weise drehen Sie die gesamte Zecke aus der Haut heraus. Es ist wichtig, auch den Kopf des Parasiten vollständig herauszuziehen, da dieser sonst wieder nachwachsen könnte.
Mit einer Zeckenschlinge arbeiten
Einige Hundehalter benutzen lieber eine Zeckenschlinge. Diese besteht aus einem stabilen Stift, an dessen Ende sich ein Faden in Schlingenform befindet. Die Schlinge wird direkt über die Zecke bis auf die Haut gestülpt. Sie ziehen dann einfach an dem Stift. Dadurch zieht sich die Schlinge zu und hält den Parasiten fest. Sofern Sie mit einer Zeckenschlinge arbeiten, ziehen Sie den Plagegeist einfach senkrecht aus der Haut. Mit solch einer Schlinge führen Sie nicht wie mit einer Zeckenzange eine drehende Bewegung durch.
Zecke beim Hund entfernen mit einer Zeckenkarte
Auch in dem Fall sollten Sie die Stelle, an der sich die Zecke festgebissen hat, vom Fell befreien. An einem Rand der Karte befindet sich ein v-förmiger Ausschnitt. Diesen schieben Sie direkt unter die Zecke dicht über der Haut. Aufgrund der Form dieser Einkerbung wird die Zecke ohne große Kraftanstrengung aus der Haut gedrückt. Diese Methode ist recht einfach. Sie funktioniert jedoch nur, wenn das Fell an der betroffenen Stelle entfernt wurde, weil es sonst hinderlich ist. Bei Hunden mit sehr kurzem Fell gibt es weniger Probleme.
Was passiert nach der Zeckenentfernung?
Wenn Sie eine Zecke beim Hund entfernen, stehen Sie vor dem Problem, wie Sie die Zecke am besten vernichten. Auf keinen Fall sollten Sie diesen Parasiten einfach auf den Boden fallen lassen oder im Mülleimer entsorgen. Die Tiere können auch krabbeln und dann erneut den Hund befallen. Besser ist es, die Zecke zu töten. Am besten ist es, die Zecken mit einem harten Gegenstand zu zerquetschen. Sie sind sehr widerstandsfähig und geben deshalb nicht so schnell auf.
Die Stelle, an der Sie die Zecke aus der Haut gezogen haben, sollten Sie vorsichtshalber mit einem milden Desinfektionsmittel behandeln. Damit beugen Sie einer Entzündung vor. In frischen Bissstellen siedeln sich gerne unterschiedliche Krankheitserreger an. Deshalb ist eine Desinfektion immer empfehlenswert.
Vom Tierarzt die Zecke beim Hund entfernen lassen
Sind Sie sich nicht ganz sicher oder haben Sie irgendwelche Bedenken, sollten Sie lieber einen Tierarzt mit der Zeckenentfernung beauftragen. Dieser hat verschiedene Geräte zur Entfernung der lästigen Parasiten und kann auch mit entsprechenden Medikamenten die Bisswunden behandeln. Zudem wird sich der Tierarzt nach einigen Tagen die betroffene Stelle nochmals ansehen. Dadurch verhindert er wirkungsvoll, dass Ihr Hund an einer gefährlichen Borreliose erkrankt. Der Veterinär erkennt sofort, ob der Zeckenbiss normal abheilt oder ob es Komplikationen gibt.
Zudem kann er Ihnen auch gleich Empfehlungen geben, wie ein erneuter Zeckenbefall vermieden werden kann. Es gibt mittlerweile vorbeugende Medikamente, die in Form von Spot on verabreicht werden. Ein solches Mittel müssen Sie einmal im Monat in den Nacken träufeln. Das schreckt Zecken ab. Aber auch mit solchen Mitteln werden Zeckenbisse nicht vollständig verhindert. Deshalb kann es sein, dass Sie trotzdem noch wieder eine Zecke beim Hund entfernen müssen.