Es bringt nicht viel, Hunden in regelmäßigen Abständen Wurmmittel zu verabreichen, ohne zu wissen, welche Wurmarten bekämpft werden sollen. Mit einem individuellen Wurmtest für zu Hause lassen sich diese bestimmen.
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Wurmbefall beim Hund: Verschiedene Wurmarten werden gefährlich
Der Hund ist der beste Freund des Menschen und als solcher immer dabei, wenn es um Abenteuer oder Kuscheleinheiten geht. Klar, dass es dem Tier gut gehen und dass es möglichst lange gesund bleiben soll. Zur Gesundheitsvorsorge gehört es aber auch, als Hundehalter über die verschiedenen Wurmarten Bescheid zu wissen und die Fellnase, wenn nötig, zu entwurmen.
Ganz wichtig: Eine pauschale Entwurmung ist nicht angebracht, denn immerhin werden mit jeder Wurmkur auch chemische Substanzen in den Hundekörper gebracht. Vielmehr ist es wichtig, einen Vetevo Wurmtest zu machen und danach selektiv zu entwurmen. Damit lassen sich genau die Wurmarten bekämpfen, die aktuell im Hund vorhanden sind.
So infizieren sich Hunde mit Würmern
Es gibt Wurmarten, die werden schon von der Mutter an die ungeborenen Welpen übertragen. Dazu gehören zum Beispiel Spul- und Hakenwürmer, die im Mutterleib übertragen werden. Diese Parasiten gelangen sogar mit der Muttermilch beim Säugen in die Welpen und siedeln sich dort in Magen und Darm an. Eine Neuansteckung ist aber auch bei älteren Hunden möglich, wenn diese an den Hinterlassenschaften ihrer Artgenossen schnuppern.
Die Eier der Würmer werden üben Kot ausgeschieden und vom nächsten schnüffelnden Hund wieder aufgenommen. Damit wird jeder Hundehaufen, der seitens des Halters nicht entsorgt wird, zum potenziellen Wurmüberträger. Meist haben die Hunde keine ausreichenden Abwehrkräfte, um die Entwicklung der Larven zu verhindern und so entstehen schon wieder neue Würmer, deren Eier ausgeschieden werden. Ein nicht enden wollender Kreislauf, der nur durch eine Entwurmung unterbrochen werden kann.
Auch der Fuchsbandwurm gehört zu den Wurmarten, die den Fellnasen gefährlich werden können. Frisst das Tier zum Beispiel Nagetiere, in denen Bandwürmer in verschiedenen Stadien vorliegen, kann sich auch der geliebte Vierbeiner infizieren. Der Hundebandwurm hingegen wird nur durch nicht ausreichend erhitztes Fleisch übertragen und gelangt beispielsweise durch das Barfen mit Lunge und Leber in den Hund.
Weitere Wurmarten, die zur Gefahr werden können, sind zum Beispiel:
- Lungenwurm
- Peitschenwurm
- Herzwurm
- Gurkenkernbandwurm
Parasitenproblem: Wurmarten erkennen
Verschiedene Symptome deuten darauf hin, dass der Hund mit Würmern infiziert ist. Dabei steht anhand dieser Anzeichen aber nicht fest, welche Wurmarten vorliegen. Wichtig für Hundehalter: Die Anzeichen für einen Wurmbefall sind je nach Hundealter verschieden, sodass ältere Tiere oft deutlich geringere Beschwerden zeigen als jüngere Tiere, die schnell geschwächt sind, da sie weniger Abwehrkräfte haben.
Zu den typischen Symptomen eines Wurmbefalls zählen unter anderem:
- Gewichtsverlust
- struppiges und stumpfes Fell
- Erbrechen und Durchfall
- Schwäche und Antriebslosigkeit
- höhere Infektanfälligkeit
- Juckreiz am After
Bei manchen Fellnasen ist hingegen gar nicht erkennbar, dass sie von Würmern befallen sind. Das ist häufig so, wenn das Immunsystem des Tieres intakt ist und sich ausreichend zur Wehr setzt. Ist das nicht der Fall oder liegen gar schon andere Erkrankungen vor, wird das vierbeinige Familienmitglied stärker auf die verschiedenen Wurmarten reagieren.
Angst vor Ansteckung?
Viele Hundehalter fragen sich: Kann ich mich bei einem Wurmbefall des Tieres bei diesem anstecken? Ja, es ist tatsächlich so, dass eine gewisse Ansteckungsgefahr bei einzelnen Wurmarten besteht. Ein Beispiel sind die Larven der Spulwürmer, die sich in Organen und Gewebe des Menschen ansiedeln können, wenn die Spulwurmeier zum Beispiel beim Schmusen und Spielen mit dem Tier aufgenommen wurden.
Schädigungen können daraufhin an Nervenbahnen, Gehirn und Augen auftreten. Auch Hakenwürmer können den Menschen befallen und bohren sich durch die Haut durch. Im Unterhautgewebe und in den Organen verursachen sie schmerzhafte Entzündungen.
Eine Ansteckung mit dem Fuchs- oder Hundebandwurm kann zur Zystenbildung an Organen und insbesondere an der Leber führen. Dies kann schlimmstenfalls tödlich sein.
Wurmbefall bei Hunden bekämpfen und vorbeugen
Angesichts der Auswirkungen, die Würmer auf die Fellnasen haben, ist es wichtig, diese Parasiten zu bekämpfen und rechtzeitig dafür zu sorgen, dass sie keine Gefahr mehr darstellen. Vor der Entwurmung ist es allerdings erst einmal nötig, den tatsächlichen Wurmbefall festzustellen, was am besten über einen Wurmtest geht.
Diesen gibt es mittlerweile sogar zur Heimanwendung, wobei der Test auf die häufigsten Wurmarten sowie auf Giardien möglich ist. Auch beim Tierarzt kann eine Kotprobe untersucht werden. Ist der Befall mit Parasiten schon weit fortgeschritten, sind Eier und Larven häufig mit bloßem Auge im Kot erkennbar.
Würmer gezielt bekämpfen
Wichtig: Bitte keine Hausrezepte zur Wurmbekämpfung anwenden! Gemüse und Knoblauch haben ebenso wenig etwas bei der Wurmbehandlung zu suchen wie klein geschnittene Haare, die verfüttert werden. Um dem Tier zu helfen, ist nun Sachkunde gefragt. Der Tierarzt berät dazu gern und verschreibt das passende Wurmmittel. Ist bekannt, gegen welche Wurmarten entwurmt werden soll, kommen mitunter auch frei verkäufliche Mittel zur Anwendung. Tipp: Bei Welpen sollte bereits in der zweiten Lebenswoche mit der Entwurmung begonnen werden.
Wurmkuren sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Es gibt hier zum Beispiel Tabletten, die der Fellnase einfach unter das Futter gemischt werden können. Es gibt aber auch Pasten, die direkt in das Maul des Tieres gegeben werden. Auch flüssige Wurmkuren sind erhältlich. Teilweise werden Spot-ons verwendet, die einfach in den Nacken geträufelt werden. Letzteres hat aber den Nachteil, dass eventuell allergische Hautreaktionen auftreten können.
Wichtig: Parasiten dürfen nicht einfach nur bekämpft werden. Es kann sein, dass diese schon einen Schaden hinterlassen haben, daher sollten die Organe des vierbeinigen Patienten seitens des Tierarztes untersucht werden. Einen ersten Hinweis auf mögliche Veränderungen kann das Blutbild geben, welches unbedingt angefertigt werden sollte. Auch ein Ultraschall kann eventuelle Vergrößerungen oder andere Veränderungen an Organen sichtbar machen.
Aus reiner Vorsicht wird kein Tierarzt regelmäßig einen Ultraschall machen, doch wenn es durch das Blutbild entsprechende Hinweise gibt, kann es sinnvoll sein, derart zu agieren. Bei einem sehr starken Wurmbefall sollte zudem nach einigen Wochen eine Nachkontrolle des Kotes stattfinden, für den Fall, dass nicht alle Würmer beseitigt werden konnten. Dann muss die Wurmkur eventuell noch wiederholt werden.
Würmern gezielt vorbeugen
Bestenfalls ist es nicht nötig, Parasiten zu bekämpfen, weil sie gar nicht erst in den Hund gekommen sind. Es gilt daher, dem Wurmbefall vorbeugen zu können. Um das Ansteckungsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, sollte das Tier beim Spaziergang keine kleinen Tiere jagen und fressen und auch nicht an den Hinterlassenschaften anderer Fellnasen schnüffeln dürfen.
Kann das nicht gewährleistet werden, empfehlen Tierärzte häufig eine regelmäßige monatliche Entwurmung zumindest gegen Bandwürmer. Ansonsten sind Entwurmungen zur Vorbeugung alle vier Monate angeraten, was vor allem gilt, wenn der Familienhund Kontakt zu Kindern hat. Diese sind erfahrungsgemäß beim Kuscheln wenig zurückhaltend und schmusen auch gern mit dem Gesicht an der Schnauze des Tieres.
Die Weitergabe von Wurmeiern ist damit ein Leichtes. Liegt ein besonders hohes Gesundheitsrisiko durch Vorerkrankungen oder aufgrund einer Chemotherapie bei den Menschen vor, sollte das Tier vorsorglich monatlich gegen Spulwürmer behandelt werden.
Um das Ansteckungsrisiko über rohes Fleisch beim Barfen zu minimieren, sollte das Fleisch bestenfalls mindestens eine Woche bei – 17 bis – 20 °C tiefgefroren werden. Eine solch lange Kälteperiode überstehen auch die eigentlich sehr resistenten Wurmeier nicht. Alternativ sollte Fleisch auf mindestens 65 °C erhitzt werden, dann zerfallen die Eiweißstrukturen der Parasiten und sie sterben ab. Diese Vorgehensweise gilt übrigens auch für die keinen Häppchen zwischendurch, die beispielsweise bei der Portionierung des Barfs gern an das Tier weitergereicht werden.