15 echte Schwarmfische fürs Aquarium

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Das Schwarmverhalten von Schwarmfischen ist in einem Aquarium besonders faszinierend zu beobachten. Wir stellen Ihnen 15 echte Schwarmfische vor und erklären, was diese Arten für ein gesundes und langes Leben im Aquarium benötigen.

Salmler: echte Schwarmfische mit mehr als 2000 Arten

Als Schwarm wird eine große Gruppe von Fischen einer gleichen Art bezeichnet. Es wird zwischen echten und unechten Schwarmfischen unterschieden: echte Schwarmfische orientieren sich ihr Leben lang im Schwarm, kommunizieren untereinander, sind isoliert orientierungslos und halten einen konstanten Abstand zueinander. Unechte Schwarmfische hingegen bilden nur bei Auftreten bestimmter äußerer Faktoren, wie beispielsweise bei Bedrohung, einen Schwarm.

Unechte Schwarmfische sind außerdem isoliert auch nicht desorientiert bzw. stehen nicht unbedingt unter Stress. Echtes Schwarmverhalten zeigen im Süßwasser nur wenige Arten, die tatsächlich auch alle Kriterien eines echten Schwarmfisches erfüllen. In erster Linie sind dies Salmler, die mit mehr als 2000 Arten eine der umfangreichsten Ordnungen für Süßwasserfische bilden. Bei Salmlern handelt es sich um ausgesprochene Schwarmfische, weswegen diese Arten auch immer in einem Aquarium mit mindestens zehn bis 20 Artgenossen gehalten werden sollten.

Neben dem Rotkopfsalmler, dem wohl klassischsten Schwarmfisch, zählen auch Haibarben sowie Schrägschwimmer zu der Gruppe der Schwarmfische. Damit diese Arten im Aquarium auch ein natürliches Schwarmverhalten zeigen, muss das Becken entsprechend groß sein. Im Folgenden stellen wir Ihnen 15 echte Schwarmfische für Süßwasseraquarien vor.

Blehers Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri)

Blehers Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri) (#1)

Blehers Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri) (#1)

Der Rotkopfsalmler ist ein klassischer Schwarmfisch, der aus Kolumbien und Brasilien stammt. Dieser Salmler hat einen gemusterten Schwanz, sodass der Schwarm auch in trübem Wasser eine Richtungsänderung registrieren kann. Diese Art zeigt auch in einem Aquarium echtes Schwarmverhalten.

Der Rotkopfsalmler ist recht schlank und wird zwischen 3,5 und 4,5 Zentimetern lang. Da Schwarmfische genügend Platz zum Schwimmen brauchen, sollte das Becken mindestens 80 Zentimeter lang sein. Neben Trockenfutter bevorzugt dieser Salmler auch Lebend- und Frostfutter und fühlt sich bei einer Wassertemperatur zwischen 24 und 27 Grad Celsius am wohlsten.

Schrägschwimmer (Thayeria boehlkei)

Schrägschwimmer (Thayeria boehlkei) (#2)

Schrägschwimmer (Thayeria boehlkei) (#2)

Auch der Schrägschwimmer, dessen lateinischer Name Thayeria boehlkei ist, gehört zu der Familie der Salmler und stammt wie der Rotkopfsalmler ebenfalls aus Brasilien. Diese Salmlerart wird mit sechs Zentimetern jedoch großer als sein Verwandter. Dieser Schwarmfisch hält sich vor allem in den oberen Bereichen des Aquariums auf, das bei artgerechter Haltung mindestens 60 Zentimeter lang und eine konstante Wassertemperatur zwischen 22 und 28 Grad Celsius haben sollte.

Rotflossensalmler (Aphyocharax anisitsi)

Rotflossensalmler (Aphyocharax anisitsi) (#3)

Rotflossensalmler (Aphyocharax anisitsi) (#3)

Der Rotflossensalmler ist ein sehr pflegeleichter Fisch und eignet sich aus diesem Grund hervorragend für Aquarium Anfänger. Er ist mit seiner silbernen Grundfärbung und der leuchtend roten Flosse sehr schön anzusehen. Seine volle Färbung zeigt dieser Salmler jedoch nur bei einer Wassertemperatur unter 20 Grad Celsius. Da sich echte Schwarmfische in einer Gruppe der gleichen Art am Wohlsten fühlen, sollten mindestens sieben Tiere in einem dicht bepflanzten Becken gehalten werden.

Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

Neonsalmler (Paracheirodon innesi) (#4)

Neonsalmler (Paracheirodon innesi) (#4)

Die Neonsalmler zählen zu den beliebtesten Fischen für Süßwasseraquarien. Es werden drei Arten unterschieden: der Neonsalmler sowie der rote und blaue Neon. Bei dem Neonsalmler handelt es sich um die am weitesten verbreitete Art, der ebenfalls sehr pflegeleicht ist. Neonsalmler sind mit ca. vier Zentimetern recht klein und sehr tolerant gegenüber Wasserwerten. Da es sich bei dieser Art und ausgesprochene Schwarmfische handelt, sollten wenigstens 20 Exemplare in einem mindestens 60 Zentimeter langen Becken gehalten werden.

Diese Salmler fühlen sich bei gedämpfter Beleuchtung und einer dichten Bepflanzung im Aquarium mit feinfiedrigen Wasserpflanzen und Baumwurzeln am wohlsten, da diese Umgebung ihrem natürlichen Lebensraum in den Schwarzwasserbächen des tropischen Regenwaldes am ehesten entspricht. Neonsalmler sind lebhafte, jedoch friedliche Schwarmfische, die sich gut mit anderen südamerikanischen Kleinfischen vertragen.

Roter Neon (Paracheirodon axelrodi)

Roter Neon (Paracheirodon axelrodi) (#5)

Roter Neon (Paracheirodon axelrodi) (#5)

Der rote Neon zählt neben dem blauen Neon sowie dem Neonsalmler zu den bekanntesten und beliebtesten Zierfischen für das Aquarium. Im Gegensatz zu seinem Verwandten ist er weniger tolerant gegenüber Wasserwerten und passt sich nur langsam an eine Veränderung an. Auch diese Salmlerart fühlt sich in der Gruppe sehr wohl, weswegen mindestens zehn Fische in einem Becken mit lockerer Bepflanzung und gedämmter Beleuchtung gehalten werden. Eine Vergesellschaftung ist nur mit anderen friedlichen, nicht allzu großen Fischen möglich.

Blauer Neon (Paracheirodon simulans)

Bei dem blauen Neon handelt es sich um einen sehr ruhigen Schwarmfisch, der empfindlich auf Nitrat reagiert, weswegen regelmäßige Wasserwechsel nötig sind. Sein Wohlbefinden ist somit stark abhängig von der Wasserqualität im Aquarium. Diese Salmler dürfen auf keinen Fall mit Skalaren in einem Becken gehalten werden, da diese Neons fressen. Damit der blaue Neon nicht in ständiger Bedrohung lebt, ist nur eine Vergesellschaftung mit sehr friedlichen Fischen wie kleinen Panzerwelsen oder Zwergziersalmlern möglich.

Kaisersalmler (Nematobrycon palmer)

Bei dem Kaisersalmler handelt es sich um einen friedlichen und geselligen Fisch, dessen Haltung und Pflege nicht schwierig ist. Diese Art muss jedoch in einem Aquarium mit einem leicht sauren und weichen Wassermilieu gehalten werden. Nach einer bestimmten Eingewöhnungsphase ist diese Salmlerart jedoch auch anpassungsfähig und kann sich somit auch an härteres Wasser gewöhnen. Der Kaisersalmler kann problemlos zusammen mit anderen Fischarten, wie unterschiedlichen Salmlern, Panzerwelsen oder südamerikanischen Zwergbuntbarschen gehalten werden.

Zitronensalmler (Hyphessobrycon pulchripinnis)

Zitronensalmler (Hyphessobrycon pulchripinnis) (#6)

Zitronensalmler (Hyphessobrycon pulchripinnis) (#6)

Der Zitronensalmler wird auch als Schönflossensalmler bezeichnet und zählt seit dem Jahr 1937 zum festen Bestand in den gängigen Zoofachgeschäften. Dieser Salmler fühlt sich nur in einer sehr großen Gruppe wohl und braucht aus diesem Grund entsprechend Platz zum Schwimmen. Ein Schwarm mit 20 Individuen sollte in einem Becken von mindestens einem Meter Länge gehalten werden.
Die Hauptbeschäftigung von Zitronensalmler ist nämlich, in seiner Gruppe weitläufige Bahnen durch das Aquarium zu ziehen. Dafür benötigt er frisches und sauerstoffreiches Wasser, da diese Art auch gerne gegen die Strömung schwimmt. Zitronensalmler schwimmen gerne zusammen mit roten Neons durch das Becken, wodurch ein toller Farbkontrast entsteht.

Kupfersalmler (Hasemania nana)

Kupfersalmler (Hasemania nana) (#7)

Kupfersalmler (Hasemania nana) (#7)

Der Kupfersalmler verdankt in erster Linie den Männchen seinen Namen, da diese in einem leuchtenden Kupferrot strahlen, während die Weibchen eher silbern glänzen. Der Kupfersalmler ist tolerant gegenüber Veränderungen der Wasserverhältnisse, entfaltet seine volle Farbpracht jedoch nur in weichem, leicht saurem Wasser. Für einen Schwarm dieser Art bestehend aus 15 bis 20 Fischen reicht ein Becken mit einer Länge von 60 Zentimetern. Der Kupfersalmler ist ein sehr lebhafter Schwarmfisch, der fast ständig in Bewegung, dennoch ausgesprochen friedlich ist.

Rautenflecksalmler (Hyphessobrycon anisitsi)

Rautenflecksalmler (Hyphessobrycon anisitsi) (#8)

Rautenflecksalmler (Hyphessobrycon anisitsi) (#8)

Der Rautenflecksalmler ist sehr leicht zu pflegen, da er sich recht schnell an fast alle Wasserverhältnisse anpasst. Da dieser Salmler ein Allesfresser ist, braucht er neben Trocken- und Lebendfutter auch Grünkost wie Spinat oder klein geschnittene, überbrühte Salatblätter, da er sich ansonsten über die Wasserpflanzen hermacht. Der Rautenflecksalmler eignet sich besonders gut für ein Gesellschaftsbecken, da es sich bei dieser Art um einen anspruchslosen Schwarmfisch handelt, der sich in einem Aquarium mit teilweiser dichter Bepflanzung und viel Freiraum zum Schwimmen am Wohlsten fühlt.

Keilfleckbärbling (Trigonostigma hengeli)

Keilfleckbärbling (Trigonostigma hengeli) (#9)

Keilfleckbärbling (Trigonostigma hengeli) (#9)

Keilfleckbärblinge bieten sich für Aquariumbesitzer an, die ihre Fische gerne länger beobachten, da diese Art in einfachen, jedoch interessanten sozialen Verbänden mit kurzzeitiger Paarbildung leben. Mit einer Größe zwischen 2,5 und 3,5 Zentimetern ist diese Art recht klein. Ursprünglich stammen Keilfleckbärblinge aus den Schwarzwasserbächen und Sümpfen Indonesiens, Malaysias und Thailands; sie sind jedoch auch für das Aquarium eine problemlos zu pflegende Art. In weichem Wasser fühlen sich Keilfleckbärblinge besonders wohl.

Glühlichtbärbling (Rasbora pauciperforata)

Glühlichtbärbling (Rasbora pauciperforata) (#10)

Glühlichtbärbling (Rasbora pauciperforata) (#10)

Bei Glühlichtbäbrlingen handelt es sich um einen oberflächennah lebenden Schwarmfisch, der in seinem natürlichen Lebensraum ein recht großes Areal Asiens (unter anderem Thailand, Indonesien, Kambodscha, Malaysia) besiedelt. Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, sollten mindestens sechs Tiere in einem Becken gehalten werden. Dabei eignen sich zur Vergesellschaftung auch andere Bärblinge. Besonders wohl fühlt sich der Glühlichtbärbling bei gedämpften Licht und einer dichten Bepflanzung. Eine teilweise Abschattung des Aquariums kann durch vereinzelte Schwimmpflanzen erreicht werden.

Schlangenhautbärbling (Danio choprai)

Schlangenhautbärbling (Danio choprai) (#11)

Schlangenhautbärbling (Danio choprai) (#11)

Der Schlangenhautbärbling ist ein echter Schwarmfisch, der eine Gruppe von mindestens zehn Artgenossen benötigt, um auch in einem Aquarium artgerecht gehalten zu werden. Der Schlangenhautbärbling ist zwischen drei und vier Zentimetern groß, wobei die Weibchen dieser Art wesentlich fülliger sind als die Männchen. Diese Art ernährt sich sowohl von Lebend- und Trocken- als auch Pflanzenfutter und fühlt sich bei einer Wassertemperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius am wohlsten.

Kardinalfisch (Tanichthys albonubes)

Kardinalfisch (Tanichthys albonubes) (#12)

Kardinalfisch (Tanichthys albonubes) (#12)

Der Kardinalfisch gehört zu der Familie der Karpfenartigen und stammt ursprünglich aus dem Süden Chinas. Gegenüber anderen Arten zeigt der Kardinalfisch keine Aggressionen, wodurch er sich auch gut zur Vergesellschaftung eignet. In einem Aquarium mit einer Mindestgröße von 60 Zentimetern sollten mindestens zwölf Exemplare dieser Art gehalten werden. Achtung: der Kardinalfisch reagiert empfindlich gegenüber Schwankungen der Wassertemperatur. Über einer maximalen Wassertemperatur von 22 Grad Celsius droht dieser Art eine Erkrankung.

Rotaugen-Moenkhausia (Moenkhausia sanctaefilomenae)

Rotaugen-Moenkhausia (Moenkhausia sanctaefilomenae) (#13)

Rotaugen-Moenkhausia (Moenkhausia sanctaefilomenae) (#13)

Bei dieser Fischart ist die rot leuchtende obere Irishälfte beider Augen ein besonders auffälliges Merkmal. Der Körper des Fisches ist mit großen, silbrigen Schuppen übersät. Der Rotaugen-Moenkhausia ist ein sehr lebhafter Schwarmfisch, der sich vor allem in den oberen und mittleren Wasserschichten des Aquariums aufhält.

Bei diesem Fisch handelt es sich wohl um die anspruchsloseste Salmlerart, da sie eine große Bandbreite an Wasserwerten toleriert. Auch gegenüber seinem Futter hat diese Art keine besonderen Ansprüche: der Rotaugen-Moenkhausia ist ein Allesfresser, bevorzugt jedoch Lebendfutter. Dieser friedliche Schwarmfisch benötigt ein großes Becken mit ausreichend Platz zum Hin- und Herschwimmen – seiner Lieblingsbeschäftigung.


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