Neonfische: die Zierde für jedes Aquarium

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Sie leuchten und flitzen schimmernd durch das heimische Aquarium – Neonfische zeichnen sich vor allem durch ihre leuchtenden Farben aus. Besonders in großen Schwärmen kommen sie perfekt zur Geltung.

Immer dem Funkeln nach: Warum leuchten Neonfische so sehr?

Das Markenzeichen der Neonfische ist ihre schillernde Färbung. Diese entsteht durch einfache Lichtreflektion. Die Haut von Neonfischen ist von kleinen Steifen überzogen, die selbst die allerkleinste Menge Licht reflektieren. Diese extreme Reflektion hilft den kleinen Fischen zum Beispiel dabei, sich in den dunklen Gewässern des südamerikanischen Urwaldes nicht zu verlieren.

So auffällig zu sein, ist natürlich nicht immer von Vorteil. Ihre Leuchtkraft macht die Neonfische zum Beispiel zu leichter Beute für potenzielle Fressfeinde. Aber auch dafür hat sich die Natur eine Lösung einfallen lassen: Je inaktiver die Fische sind, desto mehr nimmt ihr Schimmern ab, so dass sie nicht sofort für jeden sichtbar sind, egal ob Freund oder Feind.

Die Gattung der Paracheirodon, zu der auch die meisten der hier vorgestellten Arten der Neonfische gehören, ist in den nördlichen Tropen Südamerikas heimisch. (#01)

Die Gattung der Paracheirodon, zu der auch die meisten der hier vorgestellten Arten der Neonfische gehören, ist in den nördlichen Tropen Südamerikas heimisch. (#01)

Neonfische: Die verschiedenen Arten

Die Gattung der Paracheirodon, zu der auch die meisten der hier vorgestellten Arten der Neonfische gehören, ist in den nördlichen Tropen Südamerikas heimisch. Teil dieser Gattung sind zum Beispiel der Neonsalmler, der rote und der blaue Neon. Der schwarze Neon hingegen ist nicht näher mit ihnen verwandt und gehört zur Gattung der Hyphessobrycon.

Der blaue Neonfisch

  • Herkunft und Vorkommen

    den blauen Neon findet man bis jetzt nur im Rio Jufari, dem Einzugsgebiet des oberen Rio Negro in Brasilien in Südamerika. Dort bevorzugt der blaue Neon langsam fließende oder sogar stehende Gewässer mit besonders klaren und warmen Strecken.

  • Merkmale, Form und Färbung

    Blaue Neonfische gehören zu den etwas längeren Neonfischen. Sie haben einesogenannte Fettflosse, also eine Flosse von eher fleischiger Konsistenz. ImVergleich mit dem roten Neon hat der blauen Neonfisch zudem einen geringeren Rotanteil. Die Bauchregion dieser Neonfische ist rot und weiß, der Rückenbereich hat eine olivgrüne Färbung.

    Blaue Neonfische haben von der Schwanzflosse bis zum Kiemendeckel ein unscharfes, recht breites Längsband, dass zwischen Afterflosse und Schwanzwurzel allerdings schmäler wird. Weitere besondere Zeichnungen des blauen Neonfisches sind eine dunkle Zickzacklinie an Afterflosse und ein schwarzer Fleck an den Lappen der Schwanzflosse. Die Augen des blauen Neons sind gold-grün.

  • Haltung des blauen Neons

    Mit Abstand am wohlsten fühlen sich blaue Neonfische in einem eher mittelgroßen, abgedunkelten Becken mit vielen Pflanzen. Die Fische brauchen viel Raum, um sich beim Schwimmen frei bewegen zu können. Dafür sollte das Aquarium mindesten eine Länge von 60 Zentimetern haben. Allein sollte man die blauen Neonfische nicht halten. In einem Schwarm von etwa 20 Exemplaren kommen sie am besten zur Geltung.

    Der blaue Neonfisch braucht als Bewohner von Schwarzwasserbächen weiches und leicht saures Wasser. Vorsicht: Auf erhöhte Nitratwerte reagiert er empfindlich, deshalb muss man als Besitzer das Aquarienwasser in regelmäßigen Abständen wechseln. Das Futter der blauen Neonfische besteht aus Lebend- oder Frostfutter oder auch aus feinflockigem Trockenfutter.

    Wenn man zu den blauen Neonfischen andere Fische hinzusetzten will, sollte man sich auf kleine, friedliche Fischarten wie den Zwergziersalmler oder den kleinen Panzerwelsen beschränken. Hält man einen blauen Neonfisch unter optimalen Bedingungen, kann er bis zu fünf Jahre alt werden.

  • Nachzucht im Aquarium

    Viel weiß man über die Nachzucht des blauen Neonfisches unter Aquariumsbedingungen nicht. Wie andere Salmler benötigen sie aber wahrscheinlich ein abgedunkeltes Laichbecken mit reichlich Wasserpflanzen wie zum Beispiel dem Javamoos und weichem, leicht saurem Wasser. Der blaue Neon laicht im Schwarm. Die Fischlarven schlüpfen nach etwa 24 Stunden und nach 5 bis 6 Tagen schwimmt sich der Nachwuchs dann frei.

 Der rote Neonfisch hat, wie die meisten Salmler, eine Fettflosse. Seinen Namen trägt dieser Fisch aufgrund seiner komplett rot gefärbten, unteren Körperhälfte. (#02)

Der rote Neonfisch hat, wie die meisten Salmler, eine Fettflosse. Seinen Namen trägt dieser Fisch aufgrund seiner komplett rot gefärbten, unteren Körperhälfte. (#02)

Der rote Neonfisch

  • Herkunft und Vorkommen

    Das Verbreitungsgebiet des roten Neonfisches liegt im Einzugsgebiet vom Rio Negro und Orinoko in Südamerika. Seine Heimat dort sind die Schwarzgewässer der Überschwemmungszonen, die sich durch sehr klares Wasser auszeichnen. In diesen überschwemmten Uferwäldern bildet dieser Neonfisch große Gruppen und ganze Schwärmen. Nach Deutschland wurde der rote Neon erstmals im Jahr 1956 importiert.

  • Merkmale, Form und Färbung

    Weibliche und männliche rote Neonfische lassen sich anhand ihrer Größe voneinander unterscheiden, da die Weibchen meistens etwas dicker und größer sind als die Männchen. Der rote Neonfisch hat, wie die meisten Salmler, eine Fettflosse. Seinen Namen trägt dieser Fisch aufgrund seiner komplett rot gefärbten, unteren Körperhälfte. Zudem zeichnet sich der rote Neonfisch durch einen blauen Längsstreifen aus, der die untere rote Körperhälfte von der oberen, dunkelbraunen trennt.

  • Haltung des roten Neons

    Der rote Neonfisch ist einer der beliebtesten Aquariumsfische in Deutschland. Die Zucht ist jedoch immer noch problematisch, weshalb ein großer Teil der im Zoofachhandel angebotenen roten Neonfische aus Wildfängen stammt. Das bedeutet, dass die Fische, wenn sie dann in Europa ankommen, einen langen, stressigen Weg hinter sich haben und deshalb nicht selten als Problemfisch angesehen werden.

    Haben sich die roten Neonfische im heimischen Aquarium aber erstmal eingelebt, erweisen sie sich als robuste Zierfische, die unter idealen Bedingungen bis zu fünf Jahre alt werden. Um sich wohlzufühlen, benötigen rote Neonfische weiches, leicht saures Wasser und gutes Futter. Gutes Futter bedeutet für Neonfische vor allem Futter in kleinen Größen. Ob Trocken-, Frost- oder Lebendfutter spielt in der Regel keine Rolle.

    Am schönsten sehen rote Neonfische aus, wenn man ihn in einem kleinen Schwarm von knapp 100 Exemplaren hält. Hierzu benötigt man ein großes Aquarium, obwohl der rote Neonfisch an sich mit vier Zentimetern eher klein ist.

    Eine Beckenlänge von etwa 1, 20 Metern ist für diese Anzahl von Fischen auf jeden Fall nötig. Da Neonfische sich vor allem in den mittleren und unteren Wasserschichten des Aquariums aufhalten, sollte das Licht eher gedämpft sein, zum Beispiel durch eine Decke aus Schwimmpflanzen.

    Eine dichte Bepflanzung mit Wasserpflanzen ist generell eine gute Idee, dennoch sollten die Neonfische genug Platz zum Schwimmen haben. Der rote Neonfisch ist friedlich und lässt sich deshalb gut mit anderen Friedfischen zusammenhalten. Mit dem Zitronensalmler zusammen bildet er sogar gemeinsame Schwärme. Aber auch andere Zierfische passen gut zum roten Neonfisch.

  • Nachzucht im Aquarium

    Die meisten roten Neonfische, die in Deutschland verkauft werden, sind Wildfänge, da die Nachzucht unter „normalen“ Aquariumsbedingungen schwierig ist. Eine Voraussetzung für eine gelungene Zucht ist extrem weiches und saures Schwarzwasser. Da sie Dämmerungslaicher sind, muss das Aquarium für eine erfolgreiche Fortpflanzung extrem angedunkelt sein. Rote Neonfische gehören außerdem zu den Freilaichern und brauchen deshalb ein Ablaichbecken mit Büscheln aus feinfiedrigen Wasserpflanzen.

Der schwarze Neon, oft auch als Schwarzer Flaggensalmler bezeichnet, lebt im Mato Grosso-Gebiet in Brasilien auf dem südamerikanischen Kontinent. (#03)

Der schwarze Neonfisch, oft auch als Schwarzer Flaggensalmler bezeichnet, lebt im Mato Grosso-Gebiet in Brasilien auf dem südamerikanischen Kontinent. (#03)

Der schwarze Neonfisch

  • Herkunft und Vorkommen

    Der schwarze Neon, oft auch als Schwarzer Flaggensalmler bezeichnet, lebt im Mato Grosso-Gebiet in Brasilien auf dem südamerikanischen Kontinent. Seine Heimat dort sind schattige, aber pflanzenreiche Gewässer, vor allem im Rio Taqauri, einem der Nebenflüsse des Rio Paraquay. Der schwarze Neon wurde erst im Jahr 1961 entdeckt.

  • Merkmale, Form und Färbung des Schwarzen Neons

    Im Gegensatz zu dem roten oder blauen Neonfisch hat der schwarze Neon hat nur eine sehr kleine Fettflosse. Er zeichnet sich durch ein gelb-weißes Farbband und darunter ein schwarzes Längsband aus, welche beide vom Kiemendeckel bis zur Schwanzwurzel verlaufen. Der Rücken ist eher bräunlich mit einem dunkleren Netzmuster, die Bauchunterseite ist silbern gefärbt.

    Männchen und Weiblich kann man gut an der Färbung der Dorsal- und Afterflosse unterschieden: Bei Männchen schimmern diese oft bläulich-weiß, bei Weibchen nicht. Die Iris der Augen ist in der oberen Hälfte rot, in der unteren grün. Mit den eigentlichen Neonfischen, dem roten Neon und dem Neonfisch aus der Gattung Paracheirodon ist der schwarze Neonfisch nicht näher verwandt.

Sie leuchten und flitzen schimmernd durch das heimische Aquarium - Neonfische zeichnen sich vor allem durch ihre leuchtenden Farben aus. Besonders in großen Schwärmen kommen sie perfekt zur Geltung. (#04)

Sie leuchten und flitzen schimmernd durch das heimische Aquarium – Neonfische zeichnen sich vor allem durch ihre leuchtenden Farben aus. Besonders in großen Schwärmen kommen sie perfekt zur Geltung. (#04)

  • Haltung des schwarzen Neons

    Dank seiner Robustheit und hohen Lebenserwartung von bis zu 9 Jahren sind die schwarzen Neonfische seit Jahrzehnten beliebte Aquariumsfische und das, obwohl sie nicht mit der Farbenpracht des roten Neons und des Neonfisches mithalten können. Schwarze Neonfische sollten am besten in einer Gruppe mindestens 8 bis 10 Tieren gehalten werden. Wie bei anderen Neonfische ist es ratsam, auch beim schwarzen Neon das Aquarium abzudunkeln und es zudem dicht zu bepflanzen.

    Das Becken sollte eine Mindestlänge von 60 Zentimetern haben, so dass die Neonfische genug Freiraum zum Schwimmen haben. Das Wasser des Aquariums sollte klar und sauber, leicht sauer und weich sein. Als Futter für den schwarzen Neon eigenen sich besonders kleine Insekten wie etwa Fruchtfliegen, welches man gelegentlich durch Trockenfutter ergänzen kann, das allerdings schwimmfähig sein sollte.

    Schwarze Neonfische sind sehr lebhaft, durch ihre friedliche Art verstehen sie sich aber gut mit anderen Arten von Zierfischen wie etwa anderen Salmlern (zum Beispiel dem Neonsalmler), Harnischwelsen, Zwergbuntbarschen oder auch Panzerwelsen.

  • Nachzucht im Aquarium

    Während besonders die Nachzucht des roten Neons im Aquarium äußerst schwierig ist, tauchen bei schwarzen Neonfisch in der Regel keine Probleme auf. Damit die Fortpflanzung auch erfolgreich ist, sollte das Wasser sauber und sehr weich sein. Dafür muss man hartes Wasser über einen Torfzusatz mehrfach filtern.

Das Fischweibchen laicht in den frühen Morgenstunden ab. Bis zu 300 kleine Eier können dann knapp unterhalb der Wasseroberfläche abgesetzt werden. Die Eier sind durchsichtig, klar und etwas klebrig und sinken entweder zum Beckengrund oder sie bleiben an den Blättern von Wasserpflanzen kleben. Nach dem Ablaichen sollte man die Elterntiere aus dem Aquarium wieder entfernen, da sie ihren Jungentieren nachstellen. Die Aufzucht der Jungfische ist ebenfalls recht unproblematisch, da sie schnell heranwachsen.


Bildnachweis: ©Fotolia-Titelbild:

1 Kommentar

  1. Hey, vielen Dank für den Beitrag! Ich habe mir tatsächlich überlegt Neonsalmler zu züchten aber wusste dass das schwer ist. Dass es bei den schwarzen Neonsalmlern einfacher ist finde ich klasse. Danke für diesen Tipp!

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