Katzen können zwar keine Begleiter auf Lebenszeit sein, dennoch werden sie im Vergleich zu vielen anderen Haustieren sehr alt. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung einer Hauskatze liegt bei 15 Jahren, wobei eine reine Hauskatze in der Regel älter wird als ein Freigänger. Wie alt wirklich werden Katzen, hängt auch davon ab, wie es gepflegt und gesundheitlich umsorgt wird.
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Allgemeine Betrachtungen zum Alter und der Lebenserwartung einer Katze
Je weiter die Mieze altert, desto anspruchsvoller wird sie – das zeigt sich zum Beispiel bei der Fütterung. Während die einen Nierenprobleme entwickeln und ein spezielles Futter benötigen, brauchen die anderen aufgrund von Zahnbeschwerden eine besondere Behandlung. Allgemein lässt sich aber sagen, dass gut umsorgte Hauskatzen mit einer Gesundheit glänzen, die bis ins hohe Alter hinein reicht – so werden die Miezen bis zu 25 Jahre alt.
Ein derartig hohes Alter ist allerdings nicht unbedingt die Regel. Bei einer umfassenden tierärztlichen Versorgung, bei liebevoller Pflege und regelmäßiger Fütterung haben die Stubentiger aber beste Chancen, den Menschen lange Zeit zu begleiten.
Interessant ist, dass der Mittelwert der Freigänger-Katzen bei sechs Jahren liegt, denn die Selbstversorgung und der leider zunehmende Straßenverkehr setzen dem Katzenleben hier rascher ein Ende. Älter werden wiederum die Exemplare, die zumindest nachts im Haus gehalten und zusätzlich ernährt werden.
Ab wann ist ein Stubentiger nicht mehr jung?
Wenn Menschenjahre als Vergleich herangezogen werden, zeigt sich, dass die Verteilung von Kindheit, Jugend und Alter bei Katzen sehr differenziert ist.
Die folgende Tabelle zeigt einen solchen Vergleich zur Lebenserwartung:
Alter des Tieres |
Menschenjahre |
1 Jahr | 15 |
2 Jahre | 24 |
6 Jahre | 40 |
10 Jahre | 56 |
20 Jahre | 96 |
Daran lässt sich erkennen, dass ein Alter von 20 Jahren zu den gesundheitlichen Höchstleistungen zählt, denn auch bei den Menschen erreichen nur wenige das 96. Lebensjahr. Leider ist die Lebenswartung doch begrenzt.
Die Futterindustrie setzt hier sogar schon beim achten Jahr an, dann gilt der Stubentiger bereits als Senior. Allerdings dürfen hier nicht alle Stubentiger über den sprichwörtlichen gleichen Kamm geschoren werden, denn auch bei der Katze gilt: Man ist so alt, wie man sich fühlt!
Was tun, wenn die Katze krank wird?
Die Lebenserwartung hängt natürlich auch stark von der Gesundheit ab. Regelmäßige Checks beim Tierarzt sind daher Pflicht. Besonders Freigänger sind draußen einigen Gefahren ausgesetzt. Kämpfe mit Katzen aus der Nachbarschaft, Zecken und Krankheiten führen schnell zu einem Besuch beim Tierarzt.
Während die Kosten für Impfungen, parasitäre Behandlungen und das Chippen recht überschaubar sind, können Operationen, Röntgen, Krankenhausaufenthalte und Analysen horrende Kosten verursachen. Auch OP-Folgekosten, therapeutisches Futter für kranke Katzen oder Tiere mit Übergewicht können hoch sein.
Daher lohnt sich oft eine Krankenversicherung für den flauschigen Liebling. Nur: Wie lässt sich eine Katze versichern? Wer eine Versicherung für Katzen abschließen möchte, sollte darauf achten, dass sie die Kosten abdeckt, die wahrscheinlicher anfallen. Beispielsweise eine Perserkatze neigt Rassebedingt zu Problemen mit der Atmung und den Augen. Wer eine Perserkatze besitzt, sollte darauf achten, dass die Versicherung die Kosten für Operationen oder Medikamente deckt.
Die Kosten für die Versicherung sind meist überschaubar. Zudem kann sie in das monatliche Budget eingeplant werden. Fällt eine spontan eine Operation an, weil die Katze eine ernste Verletzung hat, können die Kosten schnell mehr als 1.000 Euro betragen. Solche unerwarteten Ausgaben können zu einem finanziellen Engpass führen. Zudem gesellt sich zu der Sorge um die Gesundheit des vierbeinigen Familienmitglieds noch die finanzielle Sorge.
Was übernimmt eine Katzenversicherung?
Eine Krankenversicherung für Katzen deckt viele extrem kostspielige Behandlungen beim Tierarzt ab.
Diese sind unter anderem:
- Operationen
- Röntgenaufnahmen
- Bluttests
- Medikamente
- Zahnbehandlungen
- Stationärer Aufenthalt
- Folgebehandlungen
- Alternativmedizin
- Laboranalysen
- Tierarztbehandlungen
Das genaue Leistungsspektrum hängt von der jeweiligen Versicherung ab. Zudem gibt es spezielle Tarife für Wohnungskatzen, die gegenüber Freigängern weniger Risiken ausgesetzt sind. Dabei sind die Kosten für die Versicherung deutlich niedriger, da einige Behandlungen beinahe ausgeschlossen werden können.
Wie werden die Tierarztkosten berechnet?
Wer schon öfters den Tierarzt gewechselt hat weiß, dass die Kosten häufig schwanken. Eine Behandlung von Ohrmilben beispielsweise kann bei dem einen Tierarzt 20 Euro, bei einem anderen auch mal 60 Euro kosten. Natürlich spielt der Aufwand, den der Tierarzt mit der Behandlung hat, eine Rolle. Denn eine Katze, die Aufwendig beruhigt werden muss, weil sie beim Besuch beim Tierarzt in Panik gerät, kostet hier schnell mehr.
Die Gebührenverordnung für Tierärzte ist sehr flexibel. Somit haben die Tierärzte oft freie Hand darüber, wie viel sie den Tierhaltern berechnen können. Eine recht neue Verordnung vom 14. Februar 2020 legt fest, dass Tierärzte für Notdienste erhöhte Gebühren verlangen müssen.
Die Gebührenverordnung der Bundestierärztekammer
Die Gebührenverordnung für Tierärzte der Bundestierärztekammer gibt an: „Die Höhe der einzelnen Gebühr bemisst sich, soweit nicht anderes bestimmt ist, nach dem Einfachen bis Dreifachen des Gebührensatzes“. Somit gibt die Gebührenordnung einen Rahmen vor.
Die Untergrenze bildet hierbei den einfachen Satz, während die Obergrenze der dreifache Satz ist. Die Untergrenze darf hierbei nicht unterschritten werden. Überschreitungen der Obergrenze müssen vorher mit dem Besitzer des Patienten abgeklärt werden. Bei großen Operationen kann sich die Differenz zwischen der Unter- und Obergrenze auf bis zu 1.000 Euro belaufen.
Die Untergrenze darf nicht unterschritten werden, um ein hohes Qualitätsniveau zu gewährleisten. Hierzu zählen Praxishygiene, Desinfektion, technische Ausrüstung sowie Fortbildungen.
Tierärzte bestimmen die Kosten in der Regel am Aufwand für das jeweilige Tier. Auch die Ausstattung des Tierarztes kann einen Einfluss auf die Berechnung haben. Je mehr Geräte und technische Apparaturen der Tierarzt zur Verfügung hat, desto teurer kann die Behandlung sein. Zudem spielt der Zeitaufwand eine Rolle.
Selbst der Ort, an dem der Tierarzt praktiziert, hat einen Einfluss auf die Kosten. In einer Großstadt sind die Ausgaben des Tierarztes höher. Das zeigt sich entsprechend bei den Tierarztkosten. Ein Veterinärmediziner in ländlichen Gebieten ist in der Regel günstiger.
Um Überraschungen bei der Rechnung zu vermeiden ist es ratsam, vor der Behandlung über die Kosten zu sprechen und sich diese erläutern zu lassen.
Auf der abschließenden Rechnung sollten folgende Punkte enthalten sein:
- Datum der Behandlung
- Tierart, ggf. Rasse
- Leistungen des Tierarztes
- Diagnose
- Rechnungsbetrag
- Umsatzsteuer
Schon bei der Anschaffung einer Katze sollten die Tierarztkosten berücksichtigt werden. Diese werden sehr häufig unterschätzt. Daher empfiehlt es sich, eine Krankenversicherung für Katzen abzuschließen oder Rücklagen für den Fall einer größeren Operation beiseitezulegen.
Viele Tiere kommen aufgrund der hohen Tierarztkosten in ein Tierheim. Das ist nicht nur für den Tierhalter ein schmerzlicher Verlust. Auch die Katze leidet sehr darunter und kann ab einem gewissen Alter nur schwer vermittelt werden. Zudem entstehen bei älteren Tieren fast immer höhere Tierarztkosten, denn dann beginnt das Tier, Anzeichen eines fortgeschrittenen Alters zu zeigen.
Anzeichen für das fortschreitende Alter
Auch eine Mieze zeigt natürlich, wenn es ihr nicht mehr so gut geht oder wenn sie alt wird. Manche Katzen nehmen ab, Kater sind nicht mehr so mobil und bleiben lieber im warmen Zuhause. Die Muskelmasse schwindet aufgrund der geringen Bewegung, insgesamt wirkt das Tier kleiner und anfälliger.
Folgende Anzeichen deuten auf das fortgeschrittene Alter hin:
- Größeres Schlafbedürfnis
Katzen sind ohnehin Langschläfer, doch mit zunehmendem Alter schlafen sie noch mehr – besonders auffällig ist dies bei einem Kater. Gern suchen die Tiere nun warme Plätzchen in Ofen- oder Heizungsnähe auf – wahlweise auch gern direkt auf der Wärmequelle.
- Kuscheltiere
Katzen und Kater werden liebebedürftiger und kuscheln noch ein bisschen mehr.
- Spieltrieb
Auch ältere Katzen spielen gern, müssen dann aber oft dazu aufgefordert werden. Teilweise sind Denkspiele interessanter als Jagdspiele, hier muss der Mensch herausfinden, was seinem vierbeinigen Liebling besser gefällt.
- Sturkopf
Manche Katzen sind, wenn sie ältlich werden, ein bisschen senil und zeigen sich ab und zu etwas verwirrt. Oft werden die Tiere auch sturer und stellen die Geduld ihres Menschen gern einmal auf die Probe. Tägliche Rituale mit der Katze sind nun wichtig.
- Ernährung
Viele Katzen haben kaum Appetit, wenn sie alt werden. Doch die Lebenserwartung hängt davon ab, wie gut oder schlecht das Tier frisst. Daher sollte dem Tierchen mehrmals täglich ein gut gefüllter Napf angeboten werden, wobei es vor allem auf hochwertiges Futter mit vielen Proteinen und Vitaminen ankommt. Nicht vergessen werden darf dabei das Wasser, denn ältere Katzen trinken oft weniger. Es kann sinnvoll sein, auf Nassfutter umzuschwenken, damit wird wenigstens etwas Flüssigkeit zugeführt.
Alle Sinne auf Empfang?
Normalerweise sind Katzen immer darauf bedacht, alles mitzubekommen und haben alle Sinne auf Empfang. Wenn Kätzchen und Kater älter werden, ist das aber weniger der Fall, die Sinne lassen rapide nach:
- Geruchssinn
Futter muss intensiver riechen, damit Seniorkatzen es anrühren. Was sie nicht riechen können, fressen sie auch nicht.
- Sehkraft
Auch Katzen können unter Grauem oder Grünem Star leiden. Daran kann leider nichts geändert werden. Beobachten Sie Ihr Tier genau und finden Sie heraus, ob es eventuell nachts die Nähe zum Licht sucht.
- Gehör
Einige Katzen werden taub, andere hören nur schlechter, wenn sie älter werden. Das zeigt sich vor allem, wenn das Tier den Menschen oder Katzenfreunde ruft – oft ist dies deutlich lauter als früher. Außerdem kommt die Miez nicht mehr angelaufen, wenn ihr Mensch zur Wohnungstür hereinkommt.
Und die Beweglichkeit?
Oftmals ist Miezi nicht mehr in der Lage, von allein auf das Sofa zu springen, hier braucht sie liebevolle Hilfe. Die Sprungkraft lässt nach, Muskelmasse schwindet, Rheuma und Arthrose können auftreten. Hilfreich sind kleine Aufstiegshilfen, damit die Lieblingsplätze noch erreicht werden können. Außerdem ist die Katze nicht mehr so gelenkig und somit kann selbst die Umrandung des Katzenklos zum unüberwindbaren Hindernis werden.
Reinlichkeit des Tieres
Wenn eine Katze so einige Jahre alt geworden ist, kann sich das Alter auch in schlechter Hygiene bemerkbar machen. Das Tier wird unsauberer – weil sie nicht rechtzeitig auf das Klo kommt, weil sie verwirrt ist oder weil Nieren- und Blasenprobleme auftreten. Auch die Fell- und Körperpflege lässt nach, denn durch die fehlende Gelenkigkeit kommt die Miez nicht mehr an jede Körperstelle heran. Sie kann nun Hilfe durch einen feuchten Lappen vertragen. Gegen zunehmend auftretende trockene Haut helfen ein Nahrungsergänzungsmittel (vom Tierarzt verschreiben lassen!) und viel Pflege.
Wer also beobachtet, dass sich die Katze nicht mehr reinigt, sollte alarmiert sein. Schließlich sind diese Tiere bei guter Gesundheit äußerst pingelig, was ihre Fellpflege angeht. Es ist dann auch im Interesse des Tieres, das der Besitzer schnell handelt und nach einer Untersuchung beim Veterinär die richtigen Maßnahmen trifft.
Die Lebenserwartung einer Hauskatze wird oft durch schnelles Handeln erhöht, wobei es natürlich immer auch um die Lebensqualität gehen sollte. Geht das Tier auf die 20 Jahre zu, sind Alterungserscheinungen praktisch unvermeidbar. Umso wichtiger ist es, dem Tier auch in seinen späteren Lebensjahren gut beizustehen und es optimal zu versorgen.
Die Gesundheit im Fokus
Auch wenn die Lebenserwartung steigt – gesundheitlich gesehen könnte teilweise der Eindruck entstehen, dass Katzen gar nicht dafür gemacht sind, so viele Jahre zu leben. Es zeigen sich zum Beispiel Entzündungen des Zahnfleisches, die Zähne fallen aus oder das Tier hat Schmerzen beim Kauen. Auch die Funktion der Nieren kann nachlassen, das trifft übrigens rund ein Drittel aller Katzen, die einiges an Lebensjahren auf dem Buckel haben. Eine chronische Niereninsuffizienz muss unbedingt durch den Tierarzt behandelt werden!
Teilweise reagiert das Herz und hier zeigen sich Erkrankungen – allerdings werden diese nur allzu oft nicht erkannt und werden so zum Todesurteil.
An dieser Stelle sei auch ein Hinweis auf eine mögliche Diabetes gestattet, die die Lebenserwartung drastisch senken kann. Einige Tiere brauchen täglich eine Insulinspritze – wird die Erkrankung nicht erkannt, leidet die Mieze unnötig. Auch die Ernährung muss entsprechend eingestellt werden.
Die Schilddrüse kann sich bemerkbar machen, was durch eine Überfunktion der Fall ist. Auch wenn die Katzen alt werden und mehr fressen, nehmen sie doch stark ab – ein wichtiger Hinweis auf die sogenannte Hyperthyreose.
Den Lebensabend gemeinsam verbringen
In einigen Fällen klappt es tatsächlich, den Lebensabend gemeinsam mit der Katze zu verbringen, in anderen Fällen wird der Mensch deutlich älter. In jedem Fall gilt es aber, die gemeinsame Zeit so schön wie möglich zu gestalten und auf die Bedürfnisse der Katze Rücksicht zu nehmen. Treten die ersten Veränderungen und Erkrankungen auf, fängt die geliebte Schmusekatze auch an, abzubauen – der normale Alterungsprozess lässt sich leider nicht abwenden.
Die Miez braucht ihren Menschen jetzt aber immer noch genauso wie früher, manchmal sogar noch mehr! Niemand sollte schimpfen, weil mal wieder was neben das Katzenklo gegangen ist oder weil die Katze miaut und damit deutlich macht, dass sie – wieder einmal – etwas möchte.
Der Stubentiger braucht Zärtlichkeiten und Zuwendung, will gestreichelt werden und das Gefühl bekommen, auch jetzt noch geliebt zu werden. Wichtig ist, die Katze immer gut zu beobachten, sodass ein Tierarzt aufgesucht werden kann, sobald sich eine ernsthaftere Erkrankung zeigt. All die Mühen lohnen sich aber, wenn das Kätzchen wie eh und je auf dem Schoß zusammengerollt liegt, schnurrt und sich ihres restlichen Lebens erfreut – in Gesellschaft der geliebten Menschen, die sich um sie kümmern und sie im Alter nicht verstoßen.
Wie alt die Katze wirklich wird, hängt wie schon erwähnt auch davon ab, ob das Tier ein Freigänger ist oder nur im Hause lebt und zudem regelmäßig beim Tierarzt zu Besuch ist. Da Katzen es aber lieben, im Freien ihre Zeit auf der Pirsch zu verbringen, könnte durchaus die Lebensqualität einer Katze in der Stube leiden.
Dann wird das Tier vielleicht über 20 Jahre alt, konnte aber ihre Katzenart nicht wirklich ausleben. Kompromisse kann es geben, wenn man einen abgeschlossenen Hof im Freien besitzt oder wenigstens eine Terrasse.
Deshalb der Tipp: Wenn das Tier unbedingt in der Wohnung bleiben soll, ihm viel Abwechslung bieten mit Bäumen zum Kratzen, praktisch einer eigenen Katzenwelt. Und natürlich viel mit dem Tier spielen. Das macht ja auch der Katze wie ihrem Besitzer Spaß.
Fazit
Katzen, vor allem ausschließliche Wohnungskatzen, können sehr alt werden, aber die Lebensqualität des Tieres sollte nicht zu kurz kommen. Etwas Abwechslung tut jedem gut, dem Menschen wie dem Haustier. In diesem Sinne sollte das Zusammenleben mit dem Stubentiger organisiert werden, zur Freude aller Beteiligten.