Wenn die Jagdsaison beginnt, ist die Sicherheit ein wichtiges Thema. Entsprechende Warnhinweise und Warnschilder weisen auf die Gefahren in bestimmten, markierten Gebieten hin. Die Sicherheit ist dabei nicht nur für die Jäger und Treiber wichtig, sondern auch für die Hunde und alle Waldbesucher.
Wenn Autofahrer die verschiedenen Warnschilder sehen, ist es wichtig, die Geschwindigkeit zu drosseln. Spaziergänger, Freizeitsportler und andere Erholungsuchende sollten sich in dieser Zeit ganz aus den jeweiligen Jagdgebieten fernhalten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wenn die Jagdsaison beginnt
In vielen Waldgebieten prangen von Oktober bis Januar in vielen Waldgebieten Hinweisschilder „Achtung Jagd“. Sie sind an Straßen oder Waldwegen ein Hinweis darauf, dass dort eine Bewegungsjagd stattfindet. Bewegungsjagden heißen auch Treib- oder Drückjagden. Dabei kann es vorkommen, dass sowohl Wildtiere wie auch Jagdhunde plötzlich am Tag die Straßen überqueren. Mit Tempo 60 statt 100 reduzieren Autofahrer ihren Bremsweg um 50 Prozent.
Besondere Sicherheitsvorschriften für Jäger
Für Jäger gelten während dieser aufregenden Zeit sehr strenge Vorschriften, was die Sicherheit bei Bewegungsjagden anbelangt. Sie müssen Sicherheitskleidung in gut sichtbaren Signalfarben tragen.
vor Beginn der Jagd gibt es eine Einweisung auf dem Hochsitz des Jägers. Es werden Schussbereiche festgelegt. Dabei gilt ganz grundsätzlich, dass der Jäger Kugeln immer nur in Richtung auf den Boden abfeuern darf. Er darf weder auf Menschen, Siedlungen noch auf Verkehrswege zielen.
Eine wichtige Maxime während dieser Zeit lautet: „Sicherheit durch Sichtbarkeit!“ Dieser Grundsatz gilt nicht nur für Jäger und Treiber, sondern in besonderem Maß auch für den Hund. Jagdgebrauchshunde sind voller Tatendrang und immer vorne mit dabei während der gesamten Jagd. Hundeschutzwesten, Warnwesten und Halsungen tragen zu Schutz und Sicherheit des Jagdhundes bei, vor allem während der Nachsuche.
Bewegungsjagd: effektiv und schonend für das Wild
Eine Bewegungsjagd dauert in der Regel zwei Stunden. Sie ist eine effektive und gleichzeitig schonende Art, das Wild zu jagen. Die Aufgabe der speziell dafür ausgebildeten Hunde besteht darin, das Wild aufzuspüren, beispielsweise Rehe, Hirsche oder Wildschweine. Hetzjagden sind dabei verboten. Bei einer moderaten Geschwindigkeit bleibt den Jägern genügend Zeit, das Wildtier, das sie erlegen wollen, mit Bedacht auszuwählen und dabei die strengen Jagdvorschriften einzuhalten.
Bewegungsjagden sind eine effektive Methode, mit der Jäger die Wildtierbestände effektiv reduzieren können. Das ist eine notwendig Maßnahme, damit sich Rehe, Hirsche und Wildschweine nicht zu stark vermehren. Aufgrund der Klimasituation und dem guten Nahrungsangebot, vermehren sich die Tiere sehr stark. Würde keine Jagd stattfinden, würden sich die Wildschweinbestände innerhalb eines Jahres verdreifachen. Das hätte enorme Schäden in den Wäldern und auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Folge. Auch Tierseuchen würden sich viel mehr und viel schneller ausbreiten.
Angst um den eigenen Hund
„Achte des Waidmanns heilig´ Gebot – was Du nicht kennst, das schieße nicht tot!“ Doch nicht alle Jäger sind so bedächtig und sichern sich vor einem Schuss genau ab. Es kommt immer wieder zu Jagdunfällen, deren Opfer einer der teilnehmenden Jagdhunde ist.
Für viele Hundeführer ist es eine schreckliche Vorstellung, den in monatelanger Arbeit ausgebildeten Gefährten und leistungsfähigen Jagdhelfer durch einen leichtfertigen Schuss eines anderen Jägers zu verlieren. Doch solche Unfälle passieren jedes Jahr. Hunde werden verletzt oder sogar getötet. Selbst mit Warnhalsungen ausgestattete Hunde bleiben davon nicht verschont.
Aktiv etwas für die Sicherheit tun
Diese Gefahren für den eigenen Jagdhund lassen sich minimieren. Neben Warnhalsungen gibt es auch Warnwesten in Leuchtfarben. Damit sind Hunde auch unter schlechten Lichtverhältnissen, in der Morgendämmerung oder bei Nebel relativ gut zu sehen.
In Zoohandlungen und Fachgeschäften gibt es Leuchthalsbänder. Doch diese sind meistens nicht für die Jagd geeignet. Sie haben nur eine geringe Lichtleistung und überstehen die bei einer Jagd oft rauen Bedingungen nicht sehr gut. Die meisten haben Schnallenverschlüsse. Bleibt der Hund damit irgendwo hängen, kann er sich nicht selbst aus dem Halsband befreien.
Jagdhunde: Leistung durch regelmäßiges Training
Für Jagdhunde ist es wichtig, dass sie auch außerhalb der Saison regelmäßig trainieren, um dann in der Hauptsaison ihre Leistung bringen zu können. Menschen, die Wettkampfsport betreiben trainieren ja auch nicht nur kurz vor dem Wettkampf. Viele gönnen sich nur wenige, kurze Pausen vom Sport im Jahresverlauf.
Bei den Jagdhunden ist es ähnlich. Das verkennen allerdings viele Jagdhundebesitzer. Wenn der Hund noch nicht so richtig fit ist zu Beginn der Jagdsaison, gehen sie davon aus, dass sich das von alleine wieder einrenkt, nach ein paar Jagdausflügen. Das stimmt zwar, allerdings wird ein wenig trainierter Vierläufer niemals die Leistungsfähigkeit abrufen können, die ein Hund hat, der das ganze Jahr über trainiert wird.
Regelmäßige Belastung trainiert effektiv
Wenn die Muskulatur die Belastung gewohnt ist, kann sie die Nährstoffe optimal ausschöpfen. Trainierte Hunde haben zudem ein größeres Herz, das das Blut viel effektiver durch den Körper zirkulieren lässt. Trainierte Hunde können ihren Wasserhaushalt besser regulieren und auch ihre Körpertemperatur. Zu den Trainingsmöglichkeiten gehören regelmäßiges Schwimmen, Fahrrad fahren und längere Spaziergänge von mindestens einer Stunde.
Darüber hinaus ist der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes wichtig. Dazu gehören auch regelmäßige Wurmkuren, Impfungen und Gesundheitschecks. Genauso wichtig wie die organische Gesundheit ist die Gesundheit der Zähne. Ist das Zahnfleisch entzündet, kann sich das negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken.
Viele der Jagdhunde kommen zu den ersten Jagden auch mit sichtbarem Übergewicht. das belastet den Hund zusätzlich zu seinem schlechten Trainingszustand. Das höhere Gewicht kostet mehr Kraft. Die Fettreserven helfen nicht dabei, wichtige Nährstoffe während der Jagd freizusetzen. Ein schlanker Hund in guter Kondition hat auch Fettreserven. Doch diese helfen ihm, sich effektiv und kraftschonend zu bewegend. Zudem isoliert die Fettschicht.
Wasseraufnahme während der Jagd
Wenn die Jagd im Herbst an wärmeren Tagen stattfindet, haben Hunde Mühe, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Wenn dann zudem der Boden und die Bäche ausgetrocknet sind, kann die Wasseraufnahme ein Problem sein.
An solchen Tagen ist es wichtig, dass die Hundeführer Wasser für ihren Jagdhelfer dabeihaben. Eine unzureichende Wasseraufnahme an einem Jagdtag beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Hundes sehr. Durch das hohe Laufpensum steigt die Körpertemperatur an. Der Wasserbedarf steigt auf das Doppelte oder sogar Dreifache der sonst üblichen Menge an. Die fehlende Wasserzufuhr kann zur Folge haben, dass der Hund überhitzt und zusammenbricht.
Die optimale Ernährung für einen Jagdtag
Die optimale Ernährung beginnt schon am Vorabend des Jagdtages. Jagdhunde sollten normalerweise zweimal täglich Futter bekommen. Die letzte normale Ration vor der Jagd gibt es am Abend davor. Morgens sollte der Jagdhund fasten oder maximal 20 Prozent der normalen Futterration verputzen. Um einem Flüssigkeitsdefizit entgegenzuwirken, kann eine Suppe helfen, die aus Nassfutter oder Leberwurst und lauwarmem Wasser besteht.
Für die Leistungsfähigkeit eines Jagdhundes ist eine langfristige und hochwertige Ernährung wichtig. Kontraproduktiv sind schwer verdauliche Schweineohren oder Rinderhautknochen. Hat sich ein Hund schon am Vormittag stark verausgabt, ist es sinnvoll, im mittags eine kleine Ration Futter zu geben. Viel wichtiger als das Futter ist die Wassergabe während der Jagd.