Steigen die Temperaturen im Sommer an, gönnt sich der Mensch gerne mal ein Eis zur Abkühlung. Aber was ist mit dem besten Freund des Menschen? Die Lösung: Hundeeis. Rezepte für Hunde und alles weitere zum Thema Hundeeis sind hier im Artikel zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Hundeeis: Wozu?
Es klingt im ersten Moment etwas verrückt: Eis für Hunde? Dabei ist die Idee ebenso simpel, wie genial. Wenn im Sommer die Temperaturen auf bis zu 40° steigen, haben vor allem die Vierbeiner zu kämpfen. Während der Mensch die Sonne genießt und die Körpertemperatur über das Schwitzen reguliert, kann der Hund schon mit heftigen Kreislaufstörungen zu kämpfen haben. Ab 43° Außentemperatur ist der Kollaps des Vierbeiners vorprogrammiert.
Hunde besitzen, im Gegensatz zum Menschen, nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten. Diese sind lange nicht ausreichend, um für genügend Abkühlung zu sorgen. Nur über das Hecheln hat der Vierbeiner noch die Chance weiter herunterzukühlen.
Da kommt das Hundeeis als Snack zusätzlich zum Hunde Menu gerade gelegen. Mit den natürlichen Zutaten und ganz ohne künstlichen Zuckerzusatz ist das Hundeeis ideal dafür geeignet, der Fellnase im Sommer etwas Gutes zu tun.
Hitzefallen für den Hund
Bei besonders heißen Außentemperaturen kann es für den Hund sehr schnell gefährlich werden. Wenn der Mensch die Wärme als angenehm empfindet, läuft der Vierbeiner schon Gefahr einen Hitzschlag zu erleiden. Dabei ist oberste Vorsicht geboten!
Die Intensität der Sonne wird vom Menschen häufig unterschätzt. Geht ein lauer Wind bemerken wir oft selbst nicht, wie stark die Sonneneinstrahlung wirklich ist. Beim Menschen kommt es dabei bereits häufig zum Sonnenbrand. Der Hund kann hier einen Sonnenstich bekommen.
Besonders die Hitze-Gefahren im Auto sind für Hunde fatal.
Außentemperatur | nach 5 Minuten | nach 10 Minuten | nach 30 Minuten | nach 60 Minuten |
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20° | 24° | 27° | 36° | 46° |
22° | 26° | 29° | 38° | 48° |
24° | 28° | 31° | 40° | 50° |
26° | 30° | 33° | 42° | 52° |
28° | 32° | 35° | 44° | 54° |
30° | 34° | 37° | 46° | 56° |
32° | 36° | 40° | 48° | 58° |
34° | 38° | 42° | 50° | 60° |
36° | 40° | 44° | 53° | 62° |
38° | 43° | 46° | 56° | 65° |
40° | 45° | 48° | 58° | 68° |
Quelle: PETMAN |
Spätestens ab 36° wird es für den Hund sehr gefährlich. Die Tabelle zeigt klar: Die Temperatur im Auto bei 20 GradAußentemperatur liegt schon nach kurzer Zeit bei 46 Grad. Das wird gefährlich! Die Innentemperatur im Auto messen leider die wenigsten Menschen. Steht das Auto im Schatten: Temperaturaußen und innen liegen dennoch stets weit auseinander. Noch gefährlicher ist es, wenn das Armaturenbrett Hitze speichert und sich der Hund daran verbrennt.
Dürfen Hunde Eis essen?
Das klassische Speiseeis basiert auf den Zutaten Ei, Milch, Sahne und Zucker. Dabei sind für den Hund gleich mehrere Inhaltsstoffe problematisch. Grundsätzlich vertragen die meisten Hunde die Laktose in den Milchprodukten nicht. Zur Spaltung der in Kuhmilch enthaltenen Laktose muss das Enzym Laktase gebildet werden. Dieses können allerdings viele Tiere nicht produzieren. Auch der hohe Fettgehalt der Sahne und der raffinierte Zucker im Speiseeis können für den Vierbeiner problematisch werden. Die Sahne und das beinhaltete Fett führen leicht zu Übergewicht. Auch der Zucker ist schädlich, denn er kann auf langer Sicht für Probleme mit Knochen und Gelenke sorgen.
Genau aus diesem Grund ist das Hundeeis die clevere Alternative. Die Problematik um die Laktose wird vom Hersteller insofern gebannt, dass das Hundeeis einfach auf Basis eines laktosefreien Joghurts produziert wird. Da dabei auf die Magervariante zurückgegriffen wird, sinkt außerdem der Fettgehalt im Eis. Die Joghurt-Kulturen sind bekanntlich für die Darmflora von Hunden sehr gesund. Auch beim Selbstherstellen (DIY) kann man leicht die Produkte ohne Laktose und mit wenig Fett verwenden. Diese sind für Mensch und Tier die bessere Variante.
Damit der Vierbeiner trotzdem auch das süße Erlebnis des Sommerklassikers erfährt, wird Hundeeis nur mit Agavendicksaft, Banane und Erdnussbutter gesüßt. Das macht natürlich auch den tollen Geschmack aus. Auch Honig eignet sich für die natürliche Süße.
Video: Dürfen Hunde Eis essen? Interview mit „PETMAN“
Wir wollten es ganz genau wissen und haben einfach mal angerufen und den Hersteller PETMAN gefragt. PETMAN stellt Hundeeis her und in dem nachfolgenden Video-Interview beantwortet uns Herr Hundt von PETMAN alle unsere Fragen zum Thema Hundeeis.
Vivian und ihre beiden Terrier Einstein und Uno durften an diesem Tag mal den Produkttester geben. Vivian stellt die wichtigsten Fragen an den Unternehmer und Hundefreund Andreas Hundt, GF der Fa. PETMAN. Dürfen Hunde Eis essen?
Wo kann man HundeEis kaufen?
Auf der Webseite von PETMAN haben wir einen Store-Finder gesehen. Gibt man seine PLZ ein, sagt die Seite, wo man das Hundeeis und andere PETMAN Artikel kaufen kann. Gut zu wissen: Dank der Rezeptur schmeckt das Eis nicht nur dem Hund. Auch das Herrchen kann ohne Probleme einen Löffel versuchen – wie man im Video sehen kann.
Was ist drin im Hundeeis?
Die natürlichen Zutaten im Hunde-Eis von PETMAN sind uns aufgefallen. Die Mischung aus Magerjoghurt, Banane und Erdnuss klingt auch für uns lecker. Wie wir von Herrn Hundt erfahren haben, ist diese Mischung auf den Hundegeschmack abgestimmt. Der Zuckerzusatz wurde auf ein Minimum reduziert.
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Zusammensetzung
- Joghurt laktosefrei (<0,1g/100g)
- Agavendicksaft
- Banane 8%
- Erdnussbutter 4%
- Rapsöl
- Leinöl
- Inulin
Analytische Betandteile
- Protein 4,7%
- Fettgehalt 4,4%
- Rohfaser 0,63%
- Rohasche 0,85%
- Feuchte 77,4%
Do it youself! Hundeeis Rezepte zum Selbermachen
Wer die Dinge lieber selbst in die Hand nimmt, kann Hundeeis natürlich auch selbst Zuhause herstellen. Die Grundzutaten sind schnell besorgt, wenn man sie nicht sowieso schon in der Küche hat. Die vorgestellten Rezepte schmecken Mensch und Tier. Also lieber eine Portion mehr vorbereiten, bevor man noch neidisch auf den Vierbeiner wird.
Hunde-Waldbeer-Becher
- 2 EL Magerquark (laktosefrei)
- 2 Erdbeeren
- 3 Himbeeren
- 4 Heidelbeeren
- 1 TL Honig o. Agavendicksaft
Banana-Peanut-Split
- 2 EL Magerjoghurt (laktosefrei)
- ½ Banane
- 2 EL Erdnussbutter (ungesalzen, ungesüßt)
- ½ TL Honig o. Agavendicksaft
Hunde-Vitamin-Becher
- 2 EL Hüttenkäse (laktosefrei)
- ½ geraspelten Apfel
- ½ geraspelte Karotte
- ¼ geraspelte Birne
Das Obst oder Gemüse jeweils pürieren, raspeln oder klein schneiden. Anschließend kann es in ein passendes Förmchen gefüllt werden und ist nach mindestens 2 Stunden im Tiefkühlfach verzehrfertig.
Checkliste „Mögliche Zutaten für Hundeeis“
Bei der Herstellung von Hundeeis ist der Einsatz unterschiedlicher Produkte möglich. Hier sind einige Komponenten aufgeführt.
Früchte
- Bananen
- Nektarinen
- Aprikosen
- Beeren
- Birnen
- Pflaumen
- Wassermelone
Gemüse
- Karotten
- Rote Beete
- Zucchini
- Gurken
- Spinat
- Brennessel
- Brunnenkresse
- Löwenzahn
- Petersilie
Fleisch
- Herz
- Muskelfleisch
- Leberwurst
Milchprodukte
- Joghurt
- Quark
- Hüttenkäse
- Frischkäse
- Buttermilch
Sonstiges
- Gemüsebrühe
- Leckerlis
- Haferflocken
- Hirse
- Quinoa
Tipp: Besonders gut geeignet ist der Kong als „Verpackung“ für das Hundeeis. So kann der Hund nicht schlingen und zusätzlich noch sein Geschick beim Ausschlecken beweisen.
Wer nicht so lange warten möchte und seine Küche lieber in ihrem sauberen Zustand belassen will, kann das Hundeeis natürlich ganz bequem im gut sortierten Tiernahrungshandel kaufen. Auf vielen Hersteller Seiten gibt es sogar Tools, mit denen man den Markt gleich in seiner Nähe findet.
Checkliste „Hundeeis DIY – Vorteile & Nachteile“
Zu dem Thema ‚Hundeeis selbst herstellen‘ haben wir hier einmal die Vor- und Nachteile gegenübergestellt.
Vorteile
- Zutaten können frei zusammengestellt werden
- die Menge der Zutaten ist frei steuerbar
- mit Liebe zuzubereiten
Nachteile
- Zutaten sind nicht professionell aufeinander abgestimmt
- Supermarktprodukte sind nicht für diesen Zweck getestet
- lange Kühlzeit muss eingehalten werden
- macht Dreck in der Küche
Bei Tiefkühl-Hundeeis zu beachten
Entscheidet man sich für die praktische Hundeeis Variante aus dem Fachhandel, gibt es trotzdem ein paar Dinge zu beachten.
Checkliste „Hundeeis aus dem Fachhandel – Vorteile & Nachteile“
Auch das Erstehen des Hundeeis‘ im Tiernahrungsfachgeschäft birgt Vorteile und Nachteile.
Vorteile
- fein abgestimmte und getestete Mischung der Zutaten
- kontinuierliche Qualitätskontrolle
- garantiert eingehaltene Tiefkühlkette
- kein großer Zeitaufwand
- Küche bleibt sauber
Nachteile
- keine individuelle Zusammenstellung möglich
Portionsgröße richtig kalkulieren
Da Hunde gerne schlingen, sollte man darauf achten, dass die Portion auf den Vierbeiner abgestimmt ist. In der Tagesration normalem Futter sollte das Hundeeis als Leckerli mit eingeplant werden. Maximal ein Becher pro Woche bei einem 10 kg schweren Hund ist angemessen.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass keine größeren Eisstücke sofort vom Hund verschlungen werden. Das kann zu Bauchschmerzen führen.
So oder so, kann man im Prinzip mit dem Hundeeis und dem Hund umgehen, wie mit dem Speiseeis und dem Menschen. Der Mensch würde ja auch nicht gleich mehrer Portionen Eis am Tag verschlingen.
Hundeeis als Belohnung einsetzen
Wird das Hundeeis in einem Spielzeug, wie zum Beispiel dem ‚Kong‘ serviert, macht es gleich doppelt so viel Spaß. Die Vierbeiner können das Eis nicht sofort herunterschlingen und erhalten die zweifache Belohnung: Ein Spiel und ein Eis.
Hundeeis im Online-Handel?
Inzwischen gibt es schon zahlreiche Anbieter des Hundeeis‘, ob im Geschäft oder online. Allerdings sollte sich der Hundehalter vorher gut überlegen, ob die Bestellung im Internet tatsächlich Sinn macht.
Für das Hundeeis gilt genauso, wie für das Eis des Menschen, dass es eben nicht ewig gefroren bleibt. Bestellt man den Leckerbissen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, kann es passieren, dass das Paket über den Feiertag oder das Wochenende im Paketzentrum liegt. Kommt es dann schließlich Tage später an, kann der Vierbeiner es dann höchstens noch trinken.
Generell sollte auch darauf geachtet werden, dass die Inhaltsstoffe und die Zusammensetzung des Hundeeis‘ klar deklariert sind.
Fazit
Hundeeis ist eine tolle Möglichkeit dem Vierbeiner im Sommer etwas Gutes zu tun. Es bietet die Möglichkeit dem Hund die Abkühlung zu verschaffen, die er sonst, wegen der schlechteren körperlichen Voraussetzungen, nicht erfahren würde. Außerdem eignet sich das Hundeeis prima als Leckerli. In Verbindung mit einem Spiel(-zeug) ist es die ideale Überraschung und egal, ob gekauft oder selbst gemacht, eine tolle Aufmerksamkeit von Herrchen oder Frauchen.
Besonders überzeugend ist auch, wie gesund so ein Hundeeis sein kann. Denkt man bei Eis doch normalerweise an eine Kalorienbombe, die man sich besser verkneifen sollte, ist die Hundealternative ein echter Hit. Reduzierter Fettgehalt und minimaler Zuckeranteil versprechen auch dem Vierbeiner ein gesundes Leben.
2 Kommentare
Hundeeis selber machen.
Hat das jemand schon mal ausprobiert?
Über kurz oder lang werden die Temperaturen wieder nach oben gehen. Bisher habe ich unserem Uhle nur immer Eiswürfel als Abkühlung gegeben aber das werde ich jetzt mit diesen tollen Tipps auf jeden Fall ändern.
Mit seinem dunkelbraunen Fell zieht er ja die Sonne förmlich an. Also Hundeeis selber machen das probiere ich aus, auf jeden Fall.
Dankeschön für die Tipps
Hallo Gerhard
Nein muss ehrlich gestehen das habe ich tatsächlich für unsere Maja noch nie gemacht. Obwohl die heißen Sommer echt hat für sie sind.
Ich gebe ihr Eiswürfel gegeben.
Klar kalt ist es und Wasser ist es auch aber eben nur das. Also ich werde definitiv das Eis für meine Maja versuchen selbst herzustellen. Kann ja nicht so schwierig sein.
Also wer es schon mal gemacht hat und obs der Hund dann tatsächlich auch mochte, bitte melden.
LG an alle Herrchen und Frauchen