Bei diesem Artikel geht es um das Thema „Hund ableinen“. Das sollte man nicht einfach blindlings tun, sondern mit Bedacht. Vor allem wenn man einen Tierschutz- oder sogenannten Rescue Hund ableinen möchte. Oftmals haben diese Hunde eine Vorgeschichte und das Vertrauen in den Menschen verloren. Deshalb ist es wichtig Bindung zum Hund aufzubauen bevor wir den Hund ableinen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Hund ableinen: Eine gute Bindung zwischen Hund und Halter ist sehr wichtig
Beim Welpen läuft das Ableinen deshalb anders als bei einem bereits ausgewachsenen Hund. In unserem Artikel zum Thema Hund Ableinen auf hundebibel.de könnt Ihr Tipps nachlesen um mit einem Welpen den Freilauf zu trainieren. Im aktuellen Artikel befassen wir uns mit dem Freilauftraining bei ausgewachsenen Hunden.
Gerade bei einem älteren Hund sollten die Bindung und das Vertrauen zum Menschen vorhanden sein bevor wir den Hund überhaupt ableinen. Wenn der Hund aus zweiter, dritter, oder gar vierter Hand kommt ist es oftmals schwierig sofort Vertrauen aufzubauen. Aber mit Zeit und Geduld auf jeden Fall machbar.
Niemals würde ich persönlich einen Hund ableinen, der gerade erst bei uns eingezogen ist und uns gerade erst kennen gelernt hat. Egal wie vertrauensvoll er sich auch gibt und wie verschmust er auch sein mag. Im Haus ist das häufig noch einmal anders als draußen.
Und nur weil ein Hund Streicheleinheiten genießt ist er noch lange nicht voller Vertrauen in uns Menschen. Viel zu häufig kommt es zu entlaufenen Hunden, viele davon waren ohne Leine, oder nicht richtig gesichert.
Video: Hunde ableinen
Zuerst nur in sicherem Gelände den Hund ableinen
Grundsätzlich sollte ein Hund nur von der Leine, wenn der Rückruf sicher funktioniert und der Hund auch direkt zu mir zurückkommt. Sind immer andere Dinge wichtiger, Geräusche, andere Hunde oder andere Menschen, sollte ich den Hund noch nicht ableinen – zumindest nicht in einem Gelände ohne Zaunbegrenzung.
In dem Fall bin ich nicht wichtig und interessant genug für den Hund. Selbst wenn ich im Haus und beim Futter absahnen bei meinem Hund die Nummer eins bin kann ich draußen Luft für den Hund sein. Wenn das bei meinem Hund so ist, sollte dieser Zustand dringend geändert werden. Denn sonst ist die Leine ab und der Hund verschwindet über alle Berge.
Mit dem Training kann man bereits im Haus anfangen. Zuerst einmal sollte der Hund auf seinen Namen hören und auf Rufen des Namens zu mir kommen. Hunde aus zweiter Hand erhalten oft einen neuen Namen. An diesen müssen sie sich erst gewöhnen, das dauert aber in der Regel auch nicht lange und der Name sitzt.
Wenn der Hund bereits einen Namen hat und einen anderen erhalten soll, kann man anfangs beide Namen rufen und später nur noch den neuen Namen verwenden.
Auch im Garten kann man prima den Rückruf trainieren. Hat man keinen Garten bietet sich ein sicher eingezäuntes Gelände an. Nur sollte dieses für den Anfang nicht zu groß sein und vor allem sollte man das gesamte Gelände einsehen können. Es gibt genügend Hunde die es schaffen auch über Zäune zu klettern oder zu springen.
Auch ist es nicht besonders witzig seinen Hund auf einem riesigen Gelände zu verfolgen, wenn er sich tatsächlich nicht wieder anleinen lässt. Dieses Risiko wird aber bereits dadurch verringert, dass wir den Hund nicht sofort ableinen. Sondern erst dann, wenn er Vertrauen und eine gewisse Grundbindung zu uns aufgebaut hat. Und das geht nun einmal nicht in wenigen Tagen oder Wochen.
Hund ableinen über Schleppleinentraining
Um dem Hund ein wenig mehr Freiraum einzuräumen kann man mit der Schleppleine arbeiten. So muss man den Hund nicht sofort ableinen und er hat trotzdem Bewegungsspielraum. Kann ausgiebig an selbst gewählten Stellen schnüffeln und sich von seinem Halter etwas weiter weg bewegen als an der kurzen Leine. Die Schleppleinen gibt es beispielsweise mit 10, 15 oder 20 Metern Länge.
Will man am Freilauf arbeiten ist das auch ein guter Weg um seinen Hund später einmal ableinen zu können. Mittels der Schleppleine behält man die Kontrolle, solange der Rückruf nicht sicher sitzt, oder man sich selbst noch unsicher ist, ob der Hund denn wirklich zurückkommen würde.
Aber auch mit der Schleppleine sollte der Hund ansprechbar sein und auf seinen Halter reagieren. So kann man beispielsweise sehr gut üben das der Hund auf Kommando stehen bleibt oder den langsamer wird, ebenso Richtungswechsel. All das was ein Hund auch können sollte wenn wir ihn von der Leine lassen. Auch hier wird der Hund für alles was er richtig macht belohnt indem wir ihn überschwänglich loben oder auch mit einem Leckerchen belohnen.
In unserem Videoclip zum Thema „Hund ableinen“ könnt Ihr auch noch einmal sehen wie so ein Training aussehen kann. Trainingsmethoden gibt es sehr viele, ich schreibe und zeige hier nur, was ich aus meiner Erfahrung effektiv finde. Die Leckerchen sollten übrigens nicht zu häufig gegeben werden, denn dann verfehlen sie den Sinn der Übung und man wird zum Futterautomaten.
Kann ich meinen Hund niemals ableinen?
Auch das kann passieren. Bei einem Second Hand Hund kann es durchaus möglich sein das ihr diesen Hund niemals ableinen könnt. Gerade die Jagd- und Hetzhunde stellen eine große Herausforderung dar, denn in ihrem vorherigen Lebensabschnitt wurden sie zur Jagd oder Hatz eingesetzt.
Sie haben gelernt, dass dieses Verhalten gewünscht und richtig ist. Nun müssen sie lernen dass es nicht mehr erwünscht ist.
Das es jetzt richtig ist bei seinem Halter zu bleiben. Das ist richtig viel Arbeit, im Grunde bringe ich dem Hund bei, dass er nur von der Leine kommt, wenn er sicher auf mich reagiert, seinen Spaß hat aber nie von der Fahne geht, nie aus meinem Sichtfeld läuft, nicht jagen geht und auf Zuruf sofort umdreht und zu mir zurück kommt. Es gibt Hunde die lernen das sehr schnell und lassen sich auch von allem ablenken, was interessant sein könnte, sobald der Halter sie ruft.
Andere Hunde benötigen Wochen und Monate bis man sie sicher frei laufen lassen kann.
Und dann gibt es die Hunde, bei denen es niemals möglich ist, oder erst in sehr fortgeschrittenem Alter. Wenn der Drang zur Jagd nicht mehr vorhanden ist, oder die Hunde selbst einschätzen können, das sie körperlich nicht mehr in der Lage wären, Wild hinterher zu hetzen und es deshalb von sich aus lassen.
Einen Hund ableinen ist eine große Verantwortung, denn die Verletzungsgefahr für den Hund ist sehr groß und er kann auch andere schädigen, wenn er Wildtiere verletzt oder gar tötet oder einen Verkehrsunfall verursacht.
Deshalb sollte man seinen Hund nur ableinen wenn er wirklich sicher abrufbar ist. Zum Thema Rückruftraining haben wir hier auf haustiernews.de noch einen separaten Artikel.
Ihr findet ihn unter folgendem Link: Und wie immer unser Rat an Euch, holt Euch professionelle Unterstützung durch einen erfahrenen Trainer oder eine Hundeschule um euren Hund ableinen zu können.
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2 Kommentare
Wir haben das an- und ableinen am Anfang bei uns im Garten geübt. Sitz machen zum anleinen dann ein paar Meter laufen und wieder sitz zum ableinen. Das ganze haben wir so lang geübt bis Rocky es drauf hatte. Jetzt tobt er zwar immer noch ein wenig rum wenn wir ihn anleinen möchten, aber das ist die Vorfreude auf das Gassi gehen.
Bin sehr begeistert was man hier erfährt! Bin Besitzerin einer altdeutschen Schäferhündin die in der Ausbildung zum Diensthund ist. Was alleine der Futtertest aussagt, war schon sehr interessant, da ich schon viel ausprobiert habe, entweder hat sie es nicht gut vertragen oder nahm nicht zu, was sie soll! Bin jetzt bei dem Futter Real Natur Wilderness angekommen und sie fraß es heute zum ersten Mal und war wohl begeistert! Gruß Cordula