Die meisten Hundebesitzer haben Hill’s Prescription Diet zumindest schon einmal gesehen. Und zwar bei ihrem Tierarzt. Einige Hundebesitzer kennen die Produkte der Prescription Diet Serie, da ihre Hunde eine Futtermittelallergie oder Intoleranz entwickelt haben und von ihrem Tierarzt eine Sorte dieser Serie empfohlen oder auch verschrieben bekommen haben.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Hill’s Prescription Diet – Canine d/d Lachs & Reis – Bezugsquellen
Wer auf Hill’s Hundeernährung umgestellt hat weiß, das dies nicht gerade die günstigste Hundenahrung ist. Die für diesen Test ausgewählte Sorte soll bei Hautproblemen, Brechen und Durchfall helfen. Die allergischen Reaktionen sollen vermindert und die Linderung der Symptome unterstützt werden. Ich bin gespannt, was uns bei einem von Tierärzten empfohlenen Hundefutter erwartet.
Laut Herstellerinfo ist Hill’s Prescription Diet ein therapeutisches Futter für Haustiere, welches mit Tierärzten entwickelt wurde und deshalb nur von Tierärzten verschrieben wird. Ich habe das Futter online bestellt.
Ein therapeutisches Futter was angeblich verschreibungspflichtig ist und einer Beratung durch einen Facharzt bedarf, sollte eigentlich nicht über einen x-beliebigen Online-Shop zu beziehen sein. Hill’s hat zwar auch andere Produktserien die im Fachhandel und auch im OnlineHandel zu kaufen sind aber die Prescription Diet Serie gehört nicht dazu.
Hill’s Prescription Diet: Preise und Fütterungsempfehlung
Für den 2kg Futtersack habe ich 17,25€ zuzüglich Versand gezahlt. 12 Kilogramm kosten 64,95€. Man findet allerdings auch höhere Preise im Netz. Ob der Verkaufspreis beim Tierarzt gleich ist oder höher kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Somit liegt das Futter im höheren Preissegment der Premiumfuttersorten. Die empfohlene Tagesration bei einem 20 kg schweren Hund liegt zwischen 240g und 330g.
Ich habe mich für Prescription Diet entschieden, da eine Hündin immer mal wieder unter leichtem Durchfall leidet. Natürlich ist sie schon mehrfach vom Tierarzt auf den Kopf gestellt worden, um mögliche Krankheiten auszuschließen. Da sie aus dem Tierschutz kommt, kann ich nicht sagen, was sie in ihrem früheren Leben zu fressen bekommen hat. Qualitativ hochwertig war es aber ganz sicher nicht.
Grundsätzlich sollte der Hundebesitzer wissen, dass alle Tierfuttersorten die es direkt beim Tierarzt gibt, für ordentliche Provision in dessen Kassen sorgen. Deswegen bin ich grundsätzlich vorsichtig mit Produkten die es beim Tierarzt gibt. Aber alles hat ja seine Chance verdient und deshalb testen wir nun auch dieses.
Inhaltsangaben
Gemahlener Reis, Lachsmehl, tierische Fette, Hühnerfleischproteinhydrolysat
(niedriges Molekulargewicht), Pflanzenöl, Cellulose, Kaliumcitrat, Natriumchlorid,
Fischöl, DL-Methionin, Kaliumchlorid, L-Lysinhydrochlorid, L-Tryptophan, Taurin,
Vitamine und Spurenelemente. Mit natürlichen Antioxidantien (gemischte
Tocopherole).
Analytische Bestandteile:
Rohprotein 22.0%, Rohfett 9.0%, Rohfaser 3.0%, Rohasche 6.5%, Calcium 1.4%,
Phosphor 0.95%, Natrium 0.25%, Kalium 0.45%, Omega-6-Fettsäuren 2.0%,
Omega-3-Fettsäuren 0.25% – sowie Zusatzstoffe und Vitamine.
Mein Fazit: Füllstoffe, Geschmacksverstärker und Sattmacher satt
Wenn ich mir die Zusammensetzung anschaue frage ich mich ernsthaft welcher Tierarzt bei der Entwicklung dieses Futters dabei gewesen sein soll. Hauptbestandteil ist Reis, da viele Hunde bei Reis nicht allergisch reagieren. Allen Inhaltsangaben fehlen die genauen Prozente. Die billigen Füllstoffe wie Cellulose stehen auch relativ weit vorn in der Zutatenliste. Wie viel Lachsmehl tatsächlich enthalten ist und welche tierischen Fette (von welchem Tier und Körperteil) verarbeitet wurden ist ebenfalls nicht erkennbar.
Geschmacksverstärker und Sattmacher sind hier Hauptbestandteil. Gesund für den Hund kann das keinesfalls sein. Ich könnte es ja noch verstehen, würde der Hersteller alternative Fleischsorten verwenden, zum Beispiel vom Känguru oder Wild wie sie auch im hypoallergenen Tierfutterbereich verwendet werden. Das wäre zumindest ein Weg, Hunden eine artgerechtere Ernährung zu bieten.
Hills Prescription Diet – Canine d/d Lachs & Reis im Praxistest
Ehrlich gesagt gehe ich mit ziemlichen Bauchschmerzen an diesen Test. Zum Glück weiß ich dass ich nur 2 kg zur Verfügung habe. Die Verpackung ist wiederverschließbar, das ist ein klarer Pluspunkt. Auch wenn der tatsächliche Anteil an Fisch nicht nachvollziehbar ist, so riecht das Futter aber danach.
Das sollte zumindest vom Geruch her gut bei der Hündin ankommen. Sie frisst eigentlich gerne Fisch. Die Bröckchen sind relativ klein und rund. Die Hündin schnuppert erst eine Weile ehe sie das Futter probiert. Interessanterweise frisst sie nicht auf. Ich habe noch nie erlebt, dass sie ein Futter stehen lässt.
Verträglichkeit nach Tagen
Wie bei jedem Test habe ich auch dieses Trockenfutter ein paar Tage gefüttert um zu sehen wie die Hündin es verträgt. Ab dem zweiten Tag musste ich einiges an Überzeugungsarbeit leisten, damit sie das Futter überhaupt noch fraß. Alles was der Hundemagen verträgt und den Geschmack des Futters verbessern könnte wurde ausprobiert. Nassfutter, gewolftes Frischfleisch, Hühnerbrühe und Hüttenkäse wurden jeweils an den weiteren Testtagen beigemischt. Die Hündin hatte ein paar Tage lang Blähungen. Sonst waren keine Veränderungen ersichtlich. Am Tag 5 habe ich den Test abgebrochen, da sich die Hündin auch nicht mehr mit Zusätzen überreden ließ.
Fazit
Ich bin froh, dass ich nicht auf Hundefutter vom Tierarzt angewiesen bin. Vor allem aber weil ich nicht alles als gegeben hinnehme und auch nicht alles glaube, was mir ein Tierarzt erzählt. Es ist doch nur logisch, dass ein Tierarzt Produkte verkaufen will an denen er gut verdient. Schließlich müssen Praxis und Gehälter bezahlt werden. Und welchem Tierarzt kommt ein Patient der immer wieder krank ist und/ oder dessen Besitzer schon alleine durch die regelmäßigen Futternachbestellungen immer wieder im Kontakt mit der Praxis sein müssen nicht gelegen?
Ich habe letztens einen tollen Bericht einer Tierarztpraxis gelesen, da ging es genau um dieses Thema. Um Hundefutterhersteller und die Pharmaindustrie die Tierärzte zu wandelnden Apothekern machen, dabei sind es doch eigentlich Tiermediziner. Ich würde mir wünschen wenn es mehr Tierärzte gäbe, die so denken und sich eher über gesunde Patienten freuen, die sie sehr selten sehen. Und nicht über die Dauergäste, die schon einen Napf mit ihrem eigenen Namen in der Praxis stehen haben.
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