Gefrierbrand bei Lebensmitteln, wie z.B. Fleisch oder Gemüse ist keine Seltenheit. Wenn Hundehalter ihre Hunde barfen, sprich mit bereits eingefrorenem und wieder aufgetautem Fleisch füttern gilt es einiges zu beachten, damit es nicht gefährlich für Hund und Halter wird.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Das sollten Sie über Gefrierbrand wissen
Was genau ist Gefrierbrand?
Gefrierbrand kann bei verschiedenen gefrorenen Lebensmitteln auftreten. Besonders häufig ist jedoch Fleisch davon betroffen. Gefrierbrand sind ausgetrocknete Stellen auf dem eingefrorenen Fleisch, die weißlich oder grau-braun verfärbt sein können. Die Stellen sehen häufig aus wie Verbrennungswunden, daher nennt man diese vertrockneten Stellen auch Gefrierbrand.
Wodurch entsteht Gefrierbrand?
Es gibt zwei verschiedene Ursachen für Gefrierbrand. Zum einen kann Gefrierbrand bei Fleisch dann auftreten, wenn das Fleisch zu viel Kontakt mit Luft hat. Dies passiert vor allem dann, wenn die Verpackung vom Gefriergut beschädigt oder ungeeignet zum Einfrieren ist. Verpackungen, die man zum Einfrieren verwendet, müssen luftdicht zu verschließen sein. Außerdem sollte man es vermeiden, einmal eingefrorenes Fleisch aus der Verpackung zu holen, um es z.B. zu schneiden und es dann wieder hineinzulegen. Das trägt dazu bei, dass es zu ausgetrockneten Stellen beim gefrorenen Fleisch kommt.
Die zweite Ursache für Gefrierbrand sind Temperaturschwankungen bei der Kühlung. Steigt die Temperatur des gefrorenen Fleisches, taut es an. Wasser verdunstet auf der Oberfläche von Lebensmitteln und das Wasser wird aus dem Fleisch herausgezogen. Das Fleisch trocknet aus und Gefrierbrand entsteht.
Dies kann zum einen beim Transport von Gefriergut passieren, wenn die Kühlkette nicht eingehalten wird oder z.B. Transportboxen nicht ausreichend gekühlt werden können. Aber auch bei der Lagerung von Gefriergut kann es zu Temperaturschwankungen kommen, indem die Tür des Gefrierschrankes nicht richtig schließt oder man das Gefrierfach häufig öffnet oder für längere Zeit geöffnet lässt, um Lebensmittel hinein- oder herauszunehmen.
Video: Sind Lebensmittel in der Tiefkühltruhe ewig haltbar? | Sat.1 Frühstücksfernsehen
Wie lässt sich Gefrierbrand vermeiden?
Mit einigen wenigen Tipps lässt sich Gefrierbrand bei gefrorenen Lebensmitteln wie Fleisch und Gemüse vermeiden.
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Verpackung muss luftdicht abschließen
Fleisch, das eingefroren wird, sollte immer wasser- und luftdicht verpackt werden. Die Verpackung sollte also luftdicht zu schließen sein und möglichst klein gewählt werden, damit wenig Platz für Luft in der Verpackung ist.
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Fleisch nur 1x auftauen: zum Verzehr
Um Temperaturschwankungen zu vermeiden, sollte die Tür des Gefrierschrankes immer nur kurz geöffnet werden. Außerdem sollte gefrorenes Fleisch möglichst nur zum einmaligen Auftauen aus dem Gefrierfach entnommen werden.
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Kühlkette einhalten
Kurze Transportwege vom Geschäft zum heimischen Gefrierschrank bei ausreichender Kühlung verhindern das Antauen von Gefriergut.
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Temperatur sicherstellen
Die Temperatur im Gefrierschrank sollte mindestens -18°C betragen, da chemische Prozesse, die zu Gefrierbrand führen können so fast zum Stillstand kommen.
Kann man Fleisch mit Gefrierbrand noch essen?
Gefrorenes Fleisch mit weißlichen oder grau-braunen Stellen ist von Gefrierbrand betroffen. Gefrierbrand führt zur Austrocknung des Gefriergutes und mindert die Qualität erheblich. Aufgetautes Fleisch mit Gefrierbrand ist vertrocknet und meistens zäh. Dadurch ist es nicht mehr genießbar. Sind nur kleine Stellen am Rand betroffen, kann man versuchen, die betroffenen vertrockneten Stellen abzuschneiden. Häufig ist der Qualitätsverlust aber so erheblich, dass das gesamte Stück nicht mehr zum Verzehr geeignet ist.
Gefrierbrand und Barfen
Die Ansprüche an die Ernährung des eigenen Hundes sind bei Hundehaltern in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Besonders artgerecht soll das Futter sein und man möchte dem eigenen Tier die bestmögliche Ernährung bieten. Beim Barfen ist dies alles gegeben. Rohes Fleisch und natürliche Zusätze ohne künstliche Inhaltsstoffe werden den hohen Ansprüchen der Hundehalter gerecht. Kein Wunder also, dass BARF seit einigen Jahren immer stärker im Kommen ist, da es die natürlichste Form der Ernährung für unsere Haushunde ist.
Welche Fragen bewegen Barfer?
Richtig zu barfen ist dabei gar nicht so leicht. Der Hundehalter muss den Nährstoffbedarf des eigenen Hundes richtig einschätzen und das Futter und alle Zutaten selbst zusammenstellen.
- Welches Fleisch nimmt man dazu?
- Ist es wichtig, verschiedene Fleischarten zu verwenden?
- Sollte nur das gleiche Fleisch gefüttert werden?
- Welche Vitamine müssen enthalten sein?
- Gehören Getreide oder Obst oder Gemüse ins Futter?
- Wie viel von dem selbsthergestellten Futter braucht der eigene Hund?
- Ist die eigene BARF-Zusammenstellung ausgewogen?
- Wird der Nährstoffbedarf des eigenen Hundes ausreichend gedeckt?
Es gibt vieles beim richtigen Barfen zu beachten und jeder Hundehalter möchte nach bestem Gewissen das richtige Futter für den eigenen Hund zusammenstellen. Doch dies ist häufig gar nicht so leicht.
Video: Wie LANGE darf man LEBENSMITTEl einfrieren? | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
Wo bekommt man die richtigen BARF-Zutaten her?
Da BARF unter den Hundehaltern immer beliebter wird, gibt es auch immer mehr BARF-Shops, die alle Zutaten bereithalten, um das perfekte Menü für den eigenen Hund zusammenzustellen. Verschiedene Sorten Fleisch, Obst- und Gemüsemischungen, Kräuterzusätze, hochwertige Öle – in BARF-Shops findet man alles, was man benötigt, um vollwertiges BARF-Futter für den eigenen Hund zusammenzustellen. Dort kann man die Einzelzutaten meist tiefgefroren kaufen und sich daheim ganz in Ruhe die individuelle Zusammensetzung für den eigenen Hund aus allen Einzelzutaten mischen. So weiß man auch zu 100 Prozent was im Napf landet.
Ist Fertig-BARF eine Alternative zum Barfen?
Barfen setzt also einiges an Wissen voraus, um den Nährstoffbedarf des eigenen Hundes richtig zu berechnen. Häufig ist es auch mit einigem Zeitaufwand verbunden, alle Zutaten einzukaufen und daheim im richtigen Verhältnis zusammenzustellen. Fertig-BARF kann hier eine echte Alternative sein. Es verspricht, dass bereits alle natürlichen Inhaltsstoffe im richtigen Verhältnis portionsweise eingefroren sind. Als Komplettmenü nimmt Fertig-BARF dem Hundehalter so viel Arbeit ab und enthält trotzdem nur natürliche und rohe Zutaten, die immer noch gut nachzuvollziehen sind.
Warum viele BARF im Online-Shop bestellen
Die Verlockung, Fertig-BARF oder rohes BARF-Fleisch im Online-Shop zu bestellen, ist groß. Die Online-Shops machen es dem Hundehalter leicht. Bequem von zuhause aus können komplette Menüs oder einzelne Zutaten im Warenkorb zusammengestellt werden. Man erspart sich die Fahrt und die Schlepperei von Kühlboxen, Kühlmitteln und Fleisch vom Fachhandel vor Ort bis zum heimischen Gefrierschrank. Vor allem beim Fertig-BARF scheint die Mischung zu stimmen und alles drin zu sein, was der eigene Hund braucht.
Mit wenigen Mausklicks übernimmt der Online-Shop das Packen des eigenen Einkaufes und veranlasst die Lieferung. Der Lieferservice trägt das schwere Paket im Idealfall direkt vor die Haustür. So einfach kann artgerechte Ernährung für den eigenen Hund sein. Oder etwa nicht?
Wann kann es zu Problemen bei Online-Bestellungen kommen?
Die Qualität des Gefriergutes, vor allem des Fleisches, kann bei Bestellungen in einem Online-Shop erheblich leiden. Warum ist das so? Das Problem besteht darin, dass die Kühlkette von gefrorenen Lebensmitteln hundertprozentig eingehalten werden muss, um z.B. Gefrierbrand zu verhindern.
Was müssen Online-Shops beim Versand von Tiefkühlware beachten?
Hier hat der Gesetzgeber klare Vorgaben gemacht: eine Bestimmung der „Verordnung über tiefgefrorene Lebensmittel“ legt fest, dass die Temperatur des BARF-Produkts zwischen Produktion und Endverbraucher den Wert von -18°C nicht überschreiten darf. Nur an wenigen Punkten wie beim Umladen vom LKW ins Tiefkühllager darf der Wert -15°C erreichen.
Wie soll die Kühlkette im Online-Versand garantiert werden können?
Viele Onlineshops versenden ihre BARF-Produkte tiefgekühlt in Behältnissen, welche die Temperatur angeblich niedrig halten sollen. Styroporboxen und Kühlmittel, wie Akkus oder Trockeneis sollen garantieren, dass das Gefriergut in einwandfreiem Zustand beim Käufer ankommt. Doch gerade im Sommer ist das nicht mehr ausreichend. Manchmal verzögert sich die Auslieferung oder noch schlimmer, Pakete werden im Postlager zwischengelagert und warten bis zu einem Tag auf die weitere Auslieferung.
Der vereinbarte Lieferzeitpunkt wird häufig nicht eingehalten und der Käufer ist dann nicht zuhause, um die Lieferung anzunehmen und direkt ins Gefrierfach umzupacken. Die Pakete warten also noch länger ungekühlt auf den Feierabend oder die Rückkehr des Käufers.
Können mit einer „Abstellerlaubnis“ diese Probleme vermieden werden?
Einige Barf-Shops erbitten die Erlaubnis, das Paket abstellen zu dürfen. Zitat: „Sollten Sie nicht zu Hause sein, nutzen Sie unsere Abstellgenehmigung“. Man ist sich des Problems der Kühlkette bewusst und weist auch darauf hin. Zitat: „Tiefgekühlte Artikel sind aufgrund ihrer leichten Verderblichkeit vom Widerruf ausgeschlossen“.
Mit der Abstellerlaubnis gibt man dem Transporteur die Genehmigung, beim Nicht-Antreffen des Empfängers das Paket an einem vorbestimmten Ort abzustellen/abzugeben. Viele Shops lassen sich diese Abstellgenehmigung bei jeder Online-Order erneut geben. Doch was bedeutet das?
„Was ist eine Abstellgenehmigung?“
„Wer haftet bei Abstellgenehmigung?“, „Was bedeutet Ablagevertrag?“
„Abstellgenehmigung“ oder „Abstellerlaubnis“ heißt schlicht, dass nach dem Abstellen nur noch der Empfänger für das abgestellte Produkt verantwortlich ist. Steigt die Temperatur im Paket und taut das Fleisch an, ist nicht mehr der Barf-Online-Shop haftbar zu machen. Kommt der Empfänger also mal später von der Arbeit nach Hause, kann das BARF bereits an- oder sogar völlig aufgetaut sein.
Wie portioniert man BARF richtig?
Die gefrorenen Einzelzutaten von BARF-Futter müssen erst vermischt werden, um daraus ein komplettes Menü für den eigenen Hund zusammenzustellen. Häufig wird das BARF-Fleisch aber in großen Stücken eingefroren und verpackt. Fleisch erhält man z. B. oft gewolft und in größeren Würsten verpackt, da diese besonders platzsparend sind. Allerdings bekommt der Hund ja nicht nur diese eine Fleischsorte in den Napf und eine solche gewolfte Wurst überschreitet meistens weit den Tagesbedarf des Hundes.
Wie soll man also die großen Wurstportionen auf die einzelnen Tagesmahlzeiten verteilen? Bei unseren Recherchen haben wir tatsächlich den Rat gefunden, solche BARF-Würste aufzutauen oder wenigstens anzutauen, zu portionieren, mit anderen Zutaten zu vermischen und dann wieder einzufrieren. Das ist keine gute Idee und sollte vermieden werden.
Darf man an- oder aufgetautes BARF-Fleisch wieder einfrieren?
Bei rohem eingefrorenem BARF-Fleisch gilt die gleiche Regel wie bei Lebensmitteln, die im Sommer auf den Grill kommen. Fleisch, das einmal aufgetaut wurde, sollte natürlich nicht wieder eingefroren werden. Das gilt für Filet-Steak ganz genauso wie für rohe Putenhälse, Muskelfleisch oder Rinderpansen.
Im aufgetauten Zustand gelangen Bakterien an das Fleisch, die gesundheitsschädlich sein können. Außerdem kann es zu Gefrierbrand kommen, der das Fleisch austrocknet und ungenießbar macht. Selbst Online-Shops führen das als Risiko auf und raten dann vom Wiedereinfrieren ab. Doch was macht man mit einer aufgetauten Warenlieferung, wenn der Hund nur 110 Gramm pro Tag fressen kann? Doch erneut einfrieren? Wegschmeißen? Oder den Hunden aus der Nachbarschaft spenden? So war die Arbeitserleichterung bei der Fleischbeschaffung nicht gedacht.
Was muss man also beim Kauf von BARF-Fleisch oder Fertig-BARF beachten?
Je nach Anzahl der eigenen Hunde und der jeweiligen Hundegröße sollte man auf die Portionierung des gefrorenen Fleisches oder des Fertig-BARF achten. Bei zwei großen Hunden im Haushalt, wie z.B. Labradoren, ist es überhaupt kein Problem, gewolfte Würste einzukaufen, die zu 500 Gramm abgepackt sind. Das kann im Ganzen aufgetaut werden und wird noch am selben Tag vernichtet.
Wir, mit unseren kleinen Redaktionsterriern, müssen besonders darauf achten, dass gefrorenes Fleisch auch im gefrorenen Zustand zu portionieren ist. Entweder ist es also in geringen Mengen (maximal 200 Gramm) abgepackt, die wir komplett auftauen lassen können oder das Fleisch oder Fertig-BARF wurde vor dem Einfrieren schon vorportioniert und ist im gefrorenen Zustand einzeln zu entnehmen. Manchmal wird Fleisch in vorgeformten Talern oder Würfeln eingefroren und kann so einzeln entnommen werden. Die Verpacken sind dann häufig wiederverschließbar und man kann bedenkenlos auch kleinere Fleischmengen auftauen und verarbeiten.
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