Über das Für und Wider von Windhundrennen

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Über Windhundrennen wird stets sehr viel diskutiert. Einige Menschen sehen es als Tierquälerei, während andere total begeistert davon sind. Als Argument wird meisten angeführt, dass ein solches Rennen zum natürlichen Lauftrieb der Windhunde passt und sie sich daher wohlfühlen.

Besondere Merkmale der Windhunde

Im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen verlassen sich Windhunde nicht auf ihren Geruchssinn. Sie jagen auf Sicht. Die Sehschärfe ist bei dieser Hunderasse um ein Vielfaches besser als bei den meisten anderen Hunderassen.

Da sie nur das jagen können, was sie sehen, müssen sie schnell sein. Verlässt ein Hund sich eher auf seine gute Nase, kann er ganz in Ruhe die Verfolgung seiner Beute aufnehmen. Die Geruchsspur hält zumeist sehr lange. Deshalb braucht er nicht so schnell laufen zu können.

Die Windhunde haben sich im Laufe der Zeit dahingehend angepasst, dass sie einen schlanken Körperbau und kräftige Beinmuskeln haben. Dazu sollte jedoch erwähnt werden, dass es nicht nur den einen Windhund gibt. Es gibt zahlreiche Unterrassen. Diese werden allesamt zur Gruppe der Hetzhunde gezählt.

Die Windhunde haben sich im Laufe der Zeit dahingehend angepasst, dass sie einen schlanken Körperbau und kräftige Beinmuskeln haben. ( Foto: Adobe Stock - xyo33 )

Die Windhunde haben sich im Laufe der Zeit dahingehend angepasst, dass sie einen schlanken Körperbau und kräftige Beinmuskeln haben. ( Foto: Adobe Stock – xyo33 )

 

Nicht jeder Windhund kann als Rennhund eingesetzt werden

Für die Teilnahme an einem Wettkampf eignet sich nicht jeder Windhund. Zwar kann jeder Hund dieser Rasse eine Geschwindigkeit von 70 bis 80 Kilometer pro Stunde erzielen, aber trotzdem ist ein Rennen nicht mit jedem Tier möglich. Dafür gibt es natürlich Gründe. Die Hunde rennen eigentlich nur, um ihre tägliche Beute zu jagen. Werden die Tiere gefüttert, dann haben sie es gar nicht nötig, so schnell zu laufen.

Doch bei der Dressur dieser Tiere für das Rennen wird der natürliche Spieltrieb ausgenutzt. Insbesondere jüngere Tiere haben einen starken Bewegungsdrang. Sie spielen dabei nicht nur, sondern sie rennen für ihr Leben gerne. In den meisten Fällen können die Windhunde diesen Trieb gar nicht ausleben. Wer hat schon so viel Platz, dass sich ein Hund austoben kann, der mit solchen Geschwindigkeiten läuft.

Das ist auf den meisten Grundstücken nicht möglich. In öffentlichen Parks oder anderen Gebieten geht es meistens auch nicht. Deshalb ist die Rennbahn manchmal nur der einzige Ort, an dem ein Windhund sich so richtig austoben kann.

Deshalb nehmen viele Windhundbesitzer schon ihre Welpen mit auf die Rennbahn. Auf einigen Rennbahnen dürfen außerhalb eines Windhundrennens schon kleinere Tiere laufen, um Gefallen daran zu finden. Das führt letztendlich dazu, dass sich der Hund später auf die Teilnahme an einem Hunderennen freut.

Für die Teilnahme an einem Wettkampf eignet sich nicht jeder Windhund. ( Foto: Adobe Stock - annaav )

Für die Teilnahme an einem Wettkampf eignet sich nicht jeder Windhund. ( Foto: Adobe Stock – annaav )

 

So werden die Hunde zum Rennen gebracht

Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. Auf einer Leitplanke wird daher ein Hasenfell gezogen. Für den Antrieb sorgt eine modifizierte Kettensäge. Die Hunde folgen diesem Köder und versuchen, ihn als Erstes zu bekommen.

Deshalb laufen sie mit hoher Geschwindigkeit. Jeder Hund muss allerdings einen Maulkorb tragen, damit er anderen Hunden während des Rennens keinen Schaden zufügen kann. Sollte einer der Hunde andere Tiere während des Rennens anrempeln oder auf anderer Art und Weise behindern, wird dieser disqualifiziert und darf auch zukünftig nicht mehr an einem Windhundrennen teilnehmen.

Die Rennbahn ist mit einer Kiesschicht versehen, die vor jedem Lauf geebnet und angefeuchtet wird. Dadurch werden Verletzungen an den Pfoten verhindert. Zudem entsteht dann durch die laufenden Hunde nicht mehr so viel Staub. Dieser würde sonst die anderen Tiere behindern oder sogar zu Schäden an der Nase oder an den Augen führen. Es wird also schon darauf geachtet, dass die Tiere möglichst keine gesundheitlichen Schäden erleiden.

Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto: Adobe Stock -  Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto: Adobe Stock - Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto:   Adobe Stock - krushelss )

Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto: Adobe Stock – Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto: Adobe Stock – Beim Windhundrennen wird der natürliche Jagdtrieb der Tiere ausgenutzt. ( Foto: Adobe Stock – krushelss )

 

Wetten bei Windhundrennen sind in Deutschland illegal

Es gibt zwar auch einige Windhundrennen in Deutschland, aber bei diesen darf nicht gewettet werden. Die Veranstalter können Eintrittsgelder verlangen und an Getränken verdienen.

Doch direkt mit den Hunden können keine Gewinne erzielt werden. Das ist in vielen anderen Staaten jedoch nicht so. Insbesondere in Großbritannien spielen Wetten beim Windhundrennen eine große Rolle. Dort gibt es mitunter Gewinne im sechsstelligen Bereich.

Windhunde laufen für ihr Leben gerne ( Foto: Adobe Stock - Ferenc )

Windhunde laufen für ihr Leben gerne ( Foto: Adobe Stock – Ferenc )

 

Was spricht gegen Windhundrennen?

Es gibt sehr viele kritische Stimmen. Zahlreiche Menschen argumentieren damit, dass es sich um Tierquälerei handelt. Befürworter behaupten jedoch genau das Gegenteil.

Immer wieder sind folgende Aussagen zu hören:

  • Windhunde laufen für ihr Leben gerne
  • Wer seinen Hund täglich trainiert, kümmert sich rührend um das Tier
  • Es gibt ja auch Pferderennen

Diese Argumente sind nur auf den ersten Blick überzeugend. Windhunde rennen zwar sehr gerne und können hohe Geschwindigkeiten erzielen. Sie laufen jedoch nur deshalb, weil sie Beute jagen. Sind sie satt, haben die Tiere eigentlich keinen Grund mehr, mit hoher Geschwindigkeit durch die Gegend zu rennen. Nur sehr junge Windhunde brauchen das Laufen tatsächlich für ihre Entwicklung.

Wer regelmäßig mit seinem Hund trainiert, tut ihm daher im Grunde genommen etwas Gutes. Allerdings werden nur die schnellsten Tiere mit zum Rennen genommen. Was passiert mit den Hunden, die sich nicht für Rennen eignen? Ist ein Windhund nicht schnell genug oder zeigt er sich aggressiv gegenüber seinen Artgenossen, dann eignet er sich nicht für einen Wettkampf. In dem Fall kümmert sich der Halter nicht mehr um das Tier. Einige Hundehalter besitzen mehr als 30 Tiere.

Falls sich nur ein Windhund davon für das Rennen eignet, bleiben die anderen 29 Hunde auf der Strecke. Für ein Hunderennen ungeeignete Tiere werden oftmals für einen geringen Preis abgegeben. Allerdings finden sich nur sehr schwer Interessenten für diese Hunde, weil sie immer eine Menge Auslauf brauchen. Deshalb wird auch immer wieder davon berichtet, dass Hundehalter überflüssige Windhunde einfach töten oder verwahrlosen lassen. Das sollte natürlich nicht passieren.

Würden die Windhundrennen verboten werden, wäre diese Rasse wahrscheinlich schon vom Aussterben bedroht. ( Foto: Adobe Stock -  xyo33 )

Würden die Windhundrennen verboten werden, wäre diese Rasse wahrscheinlich schon vom Aussterben bedroht. ( Foto: Adobe Stock – xyo33 )

Es gibt noch ein weiteres Problem. Bei einem Wettkampf laufen viele Hunde mit hoher Geschwindigkeit eng nebeneinander. Stolpert ein Hund, können andere Tiere über den verunglückten Windhund stürzen. Daher ziehen sich manchmal mehrere Hunde Verletzungen zu.

Oftmals ist es jedoch so, dass diese dann ebenfalls eingeschläfert werden müssen. Bis bei Hunden Brüche verheilt sind, kann es mitunter sehr lange dauern. In dieser Zeit kann der Windhund nicht mehr trainieren. Das bedeutet in den meisten Fällen das endgültige Aus für seine Zeit als Rennhund.

Das Argument, dass es auch Rennen mit Pferden gibt, ist ebenfalls kein guter Vergleich. Pferdehalter versorgen ihre Tiere zumeist sehr gut. Zudem werden Pferdeställe regelmäßig von Veterinären besucht. Bei Pferderennen sind sogar Wetten zulässig.

Diesem Sport mag der eine oder andere ebenfalls skeptisch gegenüberstehen. Im Vergleich zu Hunden gibt es bei Pferden jedoch sehr viel bessere Kontrollen. Trotzdem ist es jedoch immer ein wenig bedenklich, wenn Tiere zu körperlichen Höchstleistungen getrieben werden, nur damit einige Menschen hohe Profite erwirtschaften können.

Video: Wer ist das schnellste Lebewesen der Welt?

Sollten Windhundrennen verboten werden?

Die Frage ist, ob Windhundrennen komplett verboten werden sollen, wie derzeit in Schottland diskutiert wird. Bei einem totalen Verbot solcher Veranstaltungen würde es sicherlich illegale Rennen dieser Art geben.

Das wäre noch viel schlimmer, weil es dann kein öffentliches Interesse mehr daran gibt. Deshalb sind Verbote in den meisten Fällen nicht die beste Lösung. Solange die Windhunde nicht mit kuriosen Methoden zu Höchstleistungen gebracht werden und Spaß am Rennen haben, sollte dieser Sport gerne weiter betrieben werden.

Es wäre jedoch wünschenswert, dass es mehr Kontrollen gibt. Werden Windhunde ordentlich gehalten, gehört ein Rennen im Grunde genommen schon zur artgerechten Haltung. Problematisch wird es allerdings, wenn viele Hunde dabei auf der Strecke bleiben, weil sie den Anforderungen nicht gewachsen sind.

Würden die Windhundrennen verboten werden, wäre diese Rasse wahrscheinlich schon vom Aussterben bedroht. Kaum jemand könnte einen Hund halten, der so viel Auslauf benötigt. Ein Windhund könnte auch nicht irgendwo auf einem Feld oder in der Natur seinem Laufdrang nachkommen.

Es handelt sich zwar um eine mittelgroße Hunderasse. Doch trotzdem ist ein Windhund in der Lage, ein Reh zu reißen. Werden Windhunde ordentlich gehalten und gut versorgt, spricht nichts gegen Windhundrennen. Nur dann, wenn nachweislich Tiere darunter leiden, sollten diese Wettkämpfe abgeschafft werden.

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