Fischarten: Liste der Süßwasserfische

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Über 500 Fischarten leben im Süßwasser Europas. Sie bewohnen die Binnengewässer der Inseln und Kontinente: die Bäche, Flüsse und Seen. Die meisten dieser Fische eignen sich zum Verzehr. Die bekanntesten sind Forelle, Karpfen und Lachs. Aber es gibt noch weit mehr. Wir liefern eine Übersicht über die anderen wichtigen Fischarten.

Über 500 Fischarten: was bedeutet eigentlich Süßwasser?

Was versteht man eigentlich unter einem Süßwasser-Fisch? Fische, die in einem solchen Gewässer leben, klar. Doch zunächst einmal muss man wissen, was man eigentlich unter „Süßwasser“ versteht. Damit sind Gewässer gemeint, in denen keine oder nur geringe Mengen von Salzen, vorkommen. Der Anteil von Süßwasser an den gesamten Wasservorkommen auf der Erde, ist sehr gering (nur rund 3 Prozent).

Der größte Teil davon befindet sich an den Polen, in Form von Eis oder Gletscher. Den Rest machen sog. Oberflächengewässer aus. Und in diesen leben auch die oben erwähnten Fischarten, da es für sie optimale Lebensbedingungen bietet. Für die Fische stellt es ein eigenes Biotop dar. Einen in sich geschlossenen Kreislauf, der alle Lebewesen mit dem Wichtigsten versorgt.

Viele dieser Fischarten haben sich an ein Leben im Süßwasser angepasst – sowohl in den Flüssen und Seen Europas, aber auch auf den anderen Kontinenten der Welt. Denn die 500 Arten in Europa, machen nur einen kleinen Teil aller in diesen Gewässern lebenden Fische aus. Wer einen kompletten Überblick über sie haben möchte, der sollte zu einem umfassenden Nachschlagewert bzw. Fischlexikon greifen. Wir konzentrieren uns hier auf die geläufigsten und verbreitetesten Fischarten im Süßwasser Europas sowie in Deutschland.

Die meisten Fische leben übrigens in Seen. Fast 90 Prozent aller Oberflächengewässer auf der Welt sind Seen, der Rest setzt sich zusammen aus Flüssen und Sümpfen. Auch die UNESCO ist sich der hohen Bedeutung des Süßwassers als Lebensraum für Flora und Fauna bewusst. Im Jahr 2003 rief sie das „Jahr des Süßwassers“ aus.

Viele dieser Fischarten haben sich an ein Leben im Süßwasser angepasst – sowohl in den Flüssen und Seen Europas, aber auch auf den anderen Kontinenten der Welt. (#01)

Viele dieser Fischarten haben sich an ein Leben im Süßwasser angepasst – sowohl in den Flüssen und Seen Europas, aber auch auf den anderen Kontinenten der Welt. (#01)

Bedrohte Fischarten: Gefahren für das heimische Süßwasser

Fische stellen ein eminent wichtiges Glied im ökologischen System der Gewässer dar. Sie sorgen für das Gleichgewicht des natürlichen Kreislaufs. Dennoch: fast die Hälfte aller Arten gilt als bedroht.

Die Gründe dafür sind stets dieselben:

  • die starke Verschmutzung der Gewässer durch den Menschen
  • der Verbau der Gewässer, z.B. durch Staudämme oder Kanäle
  • die Begradigung von Flüssen, was mit steigender Hochwassergefahr einhergeht
  • die Zerstörung von Auen (flache Uferlandschaften, die vom Hoch- und Niedrigwasser geprägt sind)

Das Verbreitungsgebiet der Fischarten, die im Süßwasser ihre Bahnen ziehen, ist meist sehr klein. Denn: im Gegensatz zum Meer, haben Tiere dort keine Möglichkeit, andere Gebiete aufzusuchen. Gebiete z.B., in denen bessere Lebensbedingungen herrschen. Somit leben sie stets immer nur in den gleichen Seen und Flüssen.

Dieses Dasein im stets gleichen Lebensraum, birgt erhebliche Gefahren. Die Hauptrisiken sind:

  • die sich dauernd verändernden Umweltbedingungen im begrenzten Lebensraum
  • die plötzlichen Temperaturschwankungen
  • ein sich ständig ändernder Sauerstoffgehalt im Wasser
  • der Wasserreichtum der Gewässer: je nach Jahreszeit und Wetter, führen die Flüsse und Seen mal mehr, mal weniger Wasser

Dies alles bedroht viele Fischarten, die im europäischen und deutschen Süßwasser leben. In den vergangenen Jahren konnten Experten und Umweltschützer – vor allem durch moderne Kläranlagen und die verstärkte Überwachung der kommunalen Abwässer – zwar eine leichte Trendwende erkennen. Dennoch bedeutet dies noch längst nicht die Rettung der bedrohten Arten.

Das Verbreitungsgebiet der Fischarten, die im Süßwasser ihre Bahnen ziehen, ist meist sehr klein. (#02)

Das Verbreitungsgebiet der Fischarten, die im Süßwasser ihre Bahnen ziehen, ist meist sehr klein. (#02)

Fischarten im Süßwasser Deutschlands

Etwas grundsätzliches noch vorweg: man unterscheidet generell drei Fischarten, die im Süßwasser vorkommen:

  • die primären Süßwasserfische:
    Fischarten, die sich ursprünglich im Süßwasser entwickelt haben. Ihre Salztoleranz ist vollständig verschwunden, weshalb sie nicht im Meer leben können. Sie machen rund 35 Prozent des weltweiten Fischbestands aus
  • die sekundären:
    sie stammen von Vorfahren, die einst im Meer lebten. Ihnen ist es möglich, zumindest ab und an in salzigen Gewässern zu schwimmen
  • die peripheren:
    Fischarten mit hoher Salztoleranz, die lediglich Phasen ihres Lebens im Süßwasser verbringen Gegenwärtig leben exakt 113 Fischarten in Süßgewässern Deutschlands, d.h. all diese Fische verbringen zumindest einige Zeit ihres Lebens in diesem Lebensraum. Die Arten haben sich, je nach Abschnitt von der Quelle bis zur Meer-Mündung, an bestimmten Stellen besonders verbreitet und angesiedelt. Diese Gebiete wurden nach denjenigen Tieren benannt, die an der jeweiligen Stelle besondere Verbreitung erfahren haben.
  • So unterscheidet man z.B.:

  • die „Forellen-Region“:
    zwischen Quelle des Gewässer und dem Oberlauf in der Nähe der Quelle
  • die „Äschen-Region“:
    die Fische sind meist stromabwärts zu finden. Das Wasser ist kälter und auch sauerstoffreicher als in der „Forellen-Region“
  • die „Barben-Region“:
    in diesem Areal sind die Flüsse und Seen breiter, die Strömung ist schwach
  • die „Brachsen-Region“:
    hier leben die meisten Fischarten. Die Region liegt am Unterlauf eines Gewässers
  • die „Kaulbarsch-Flunder-Region“:
    diese Fischarten leben in dem Areal, in dem der Salzgehalt bereits stark erhöht ist. Sie liegt im Mündungs-Delta zum Meer
Als Raubfisch wird ein Fisch bezeichnet, wenn er andere Fische sowie Fischbrut frisst. (#03)

Als Raubfisch wird ein Fisch bezeichnet, wenn er andere Fische sowie Fischbrut frisst. (#03)

Mündungs-Delta zum Meer

Im Folgenden stellen wir einige derjenigen Fischarten etwas genauer vor, die im Süßwasser in Deutschland häufig vorkommen und die am bekanntesten sind. Es sind gleichzeitig auch diejenigen Tiere, die von den Deutschen am liebsten verspeist werden.

Bekannteste Fischarten im Süßwasser Europas Teil I

Eine ausführliche Übersicht mit allen Fischarten weltweit, kann nur ein umfangreiches Fischlexikon bieten. Daher haben wir uns hier auf die gängigsten und verbreitetesten Fische beschränkt.

Der Karpfen

Beim Karpfen handelt es sich um eine der bedeutendsten Fischarten. Er lebt in einer Tiefe von gerade einmal rund 10 Zentimetern. Die Fische können bis zu 17 Jahre alt werden und bis zu 60 Zentimeter lang. In deutschen Karpfenteichen werden Jahr für Jahr rund 5000 bis 6000 Tonnen dieser Fischart gezüchtet. Er soll übrigens schon in der Antike als Speisefisch extrem beliebt gewesen sein. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Karpfens umfasst die Zuflüsse zweier großer Meere: des Kaspischen und des Schwarzen Meers.

Der Zander kann eine Länge bis zu 70 Zentimetern erreichen und in etwa genauso alt werden wie der Karpfen. Der Fisch lebt in einer Tiefe von bis zu 30 Zentimetern und hat – da er als Allesfresser gilt – selbst bereits viele andere Fischarten dezimiert. (#07)

Der Zander kann eine Länge bis zu 70 Zentimetern erreichen und in etwa genauso alt werden wie der Karpfen. Der Fisch lebt in einer Tiefe von bis zu 30 Zentimetern und hat – da er als Allesfresser gilt – selbst bereits viele andere Fischarten dezimiert. (#07)

Der Zander

Der Zander kann eine Länge bis zu 70 Zentimetern erreichen und in etwa genauso alt werden wie der Karpfen. Der Fisch lebt in einer Tiefe von bis zu 30 Zentimetern und hat – da er als Allesfresser gilt – selbst bereits viele andere Fischarten dezimiert. Er wird auch deshalb so gerne gegessen, da er sehr fettarm ist. 100 Gramm Zanderfleisch enthalten nur 0,8 Prozent Fett. Erkennbar ist er vor allem aufgrund seines spindelartigen Körpers und der kleinen Kammschuppen. In der Sportanglerei, gilt er als einer der beliebtesten Tiere überhaupt. Für jeden Angler ist es eine Herausforderung, diesen scheuen, listigen Fisch zu fangen.

Die Forelle

Mit einer Länge von 75 Zentimetern, gehören diese Tiere zu den mittelgroßen Fischen, die man nur einem See oder Bach findet. Die Forelle ist wahrscheinlich der bekannteste aller Süßwasser-Fische. Ohne ihn wäre die Teichwirtschaft in Deutschland vermutlich dem Untergang geweiht: in Deutschland werden rund 25.000 Tonnen Forelle pro Jahr produziert. Forellen bevorzugen zum Leben kaltes Wasser und ernähren sich meist von Insekten.

Bekannteste Fischarten im Süßwasser Europas Teil II

Der Pangasius

Optisch ist der Pangasius, von dem ausgewachsene Exemplare die 150 Zentimeter Körpergröße übertreffen können, leicht zu erkennen: er ist schuppenfrei und sein Körper ist extrem lang gestreckt. Außerdem verfügt er über Bartfäden, an denen diese Süßwasser-Fischart besonders gut ist. Gourmets schätzen an diesem Fisch, der zur Familie der Welse gehört, den vergleichsweise geringen Eigengeschmack. Dieser ist durch eine sanfte Milde geprägt.

Der Lachs gehört in Deutschland zu den Fischarten des Süßwassers, die am gefährdetsten sind. Denn er ist schlicht der beliebteste aller Speisefische auf der Welt. (#06)

Der Lachs gehört in Deutschland zu den Fischarten des Süßwassers, die am gefährdetsten sind. Denn er ist schlicht der beliebteste aller Speisefische auf der Welt. (#06)

Der Lachs

Der Lachs gehört in Deutschland zu den Fischarten des Süßwassers, die am gefährdetsten sind. Denn er ist schlicht der beliebteste aller Speisefische auf der Welt. Die Jungen leben ca. fünf Jahre im Süßwasser und machen sich dann auf zu einer tausende Kilometer weiten Wanderung ins Meer, in dem sie meist zwei bis vier Jahre bleiben.

Dann kehren sie zurück, um ihre Eier zu legen. Deshalb gilt er auch als Fisch des Süßwassers, obwohl er zwischendurch im offenen Meer lebt. Auch in Deutschland erfreut sich kein Speisefisch aus dem Süßwasser größerer Beliebtheit. Im Jahr werden zwischen 100.000 und 150.000 Tonnen (in Fanggewicht) verbraucht – wohlgemerkt nur in Deutschland.

Der Wels

Der Wels ist der größte aller Süßwasser-Fische. Welse bekommt man praktisch nie zu Gesicht, da sie dämmerungs- und nachtaktive Tiere sind. Sie kommen vor allem in großen Flüsse und Seen vor, die eines gemeinsam haben: einen Grund aus Schlamm. Dort fühlt sich der Wels am wohlsten. Der Bestand in Europa hat sich mittlerweile stabilisiert, schwankt aber nach wie vor von Jahr zu Jahr. Der Wels wiegt meist zwischen zehn und 15 Kilogramm und kann bis zu 150 Zentimetern lang werden.

Die Tiere, die der Raubfisch frisst, sind meist größer und schneller als er selbst. Bei der Jagd, machen sie sich ihre geschärften Sinne zu Nutze, vor allem den Geruchssinn und ihr Sehorgan. (#05)

Die Tiere, die der Raubfisch frisst, sind meist größer und schneller als er selbst. Bei der Jagd, machen sie sich ihre geschärften Sinne zu Nutze, vor allem den Geruchssinn und ihr Sehorgan. (#05)

Raub- und Friedfische im Süßwasser

Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die Gruppierung in Raubfische und Friedfrische, die in der obigen Liste beide vertreten sind.

Als Raubfisch wird ein Fisch bezeichnet, wenn er andere Fische sowie Fischbrut frisst. Aber auf der Speisekarte stehen auch kleinere Vögel und Säugetiere. Die Tiere, die der Raubfisch frisst, sind meist größer und schneller als er selbst. Bei der Jagd, machen sie sich ihre geschärften Sinne zu Nutze, vor allem den Geruchssinn und ihr Sehorgan.

Die bekanntesten Raubfische sind:

  • Aal
  • Barsch
  • Hecht
  • Wels und
  • Zander

Als Friedfische bezeichnet man hingegen Fische, die keine anderen Fische oder Säugetiere fressen. Stattdessen ernähren sich diese Tiere von Schnecken, Würmern und Insektenlarven. Ihre Nahrung finden Friedfische entweder an der Wasseroberfläche, treibend im Wasser oder auf dem Grund der Gewässer.

Alles in allem, gehören die meisten Fischarten des Süßwassers zu den karpfenartigen Fischen (200 Arten), gefolgt von den lachsartigen Fischen mit rund 40 Arten. (#04)

Alles in allem, gehören die meisten Fischarten des Süßwassers zu den karpfenartigen Fischen (200 Arten), gefolgt von den lachsartigen Fischen mit rund 40 Arten. (#04)

Die bekanntesten Fischarten im Süßwasser, die als Friedfische gelten, sind:

  • Brassen
  • Giebel
  • Karpfen

Darüber hinaus gibt es noch Arten, die zwar in Europa allgemein weit verbreitet sind – aber in den großen Flüssen Deutschlands (z.B. Rhein oder Donau) nicht vorkommen.

Dazu zählen u.a.

  • Koi
  • Bachforelle
  • Regenbogenforelle
  • europäischer Stör

Alles in allem, gehören die meisten Fischarten des Süßwassers zu den karpfenartigen Fischen (200 Arten), gefolgt von den lachsartigen Fischen mit rund 40 Arten.


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