Die Straßenkatzen in Deutschland stellen ein bedeutendes Tierschutzproblem dar, das oft übersehen wird. Obwohl der aktuelle Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz keine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen vorsieht, hat der Deutsche Tierschutzbund die Bundesregierung scharf kritisiert und fordert dringende Maßnahmen, um dieses Problem anzugehen.
Tierschutzgesetz vernachlässigt Belange der Katzen: Kastrationspflicht dringend erforderlich
Obwohl eine Tierschutz-Hundeverordnung bereits seit 2001 besteht, wurden die Belange der Katzen erneut bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes vernachlässigt. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, betont, dass der Schutz von Katzen auf Bundesebene keine Priorität hat. Um das Leid der Straßenkatzen zu verringern und Tierheime zu entlasten, sollte eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in den Entwurf für das neue Tierschutzgesetz aufgenommen werden.
Eine mögliche Lösung zur Bewältigung des Problems der Straßenkatzen in Deutschland besteht darin, eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen einzuführen. Diese Maßnahme sollte mit einer Kennzeichnungspflicht der Katzen und ihrer Registrierung in einem Haustierregister wie FINDEFIX kombiniert werden. Zusätzlich sollten bereits bestehende Fördertöpfe der Länder und Kommunen genutzt werden, um regelmäßige, flächendeckende Kastrationsaktionen für Straßenkatzen durchzuführen und sie anschließend sachkundig zu betreuen. Es ist wichtig, dass die finanzielle und organisatorische Verantwortung nicht länger alleine auf den Tierschützern lastet.
Trotz der täglichen Kämpfe ums Überleben von Millionen Straßenkatzen in Deutschland, engagieren sich Tierheime und Tierschutzvereine mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen intensiv für das Wohl der Tiere. Sie errichten Futterstellen, führen Kastrationen durch und sorgen für eine angemessene tiermedizinische Versorgung.
Trotz des Engagements von Tierheimen und Tierschutzvereinen bleibt die Situation der Straßenkatzen in Deutschland schwierig. Die unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten tragen dazu bei, dass die Zahl der Straßenkatzen nicht abnimmt. Laut einer Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes sind jede zehnte der insgesamt 15,2 Millionen in Deutschland gehaltenen Katzen nicht kastriert. Die unkontrollierte Verpaarung mit anderen unkastrierten Katzen führt zu einem leidvollen Leben für diese Tiere ohne festen Wohnsitz.
Um das Problem der Überfüllung von Tierheimen aufgrund ungewollten Katzennachwuchses zu lösen, ist es dringend erforderlich, eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen einzuführen. Dadurch kann das immense Leid der Straßenkatzen reduziert und ihre Vermehrung kontrolliert werden. Es liegt nun in der Verantwortung des Bundesministeriums und der Koalitionsfraktionen, Maßnahmen zu ergreifen, um das Leid der Straßenkatzen zu beenden und die Tierheime zu entlasten.