Belohnungen für den Hund: Manchmal müssen es Leckerli sein

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Generell arbeiten Hunde gern mit dem Menschen zusammen. Sie wollen lernen und das Richtige tun. Was das ist, erfahren sie über die positive Verstärkung. Dazu wiederum kommen verschiedene Belohnungen zum Einsatz.

Hundeleckerli: Leckere Hundesnacks für den Vierbeiner

Wer meint, eine Tüte hochwertiger Hundeleckerli sei die ideale Lösung für alle Fälle, irrt gewaltig. Hunde sind nicht nur charakterlich sehr verschieden, sondern auch echte Feinschmecker. Was der eine liebt, meidet der andere. Damit erklärt sich auch, warum nicht jede Belohnung, die gefüttert wird, für jeden Hund die beste Wahl ist. Es kommt immer darauf an, was der Hund als Belohnung und damit als positive Verstärkung einer Verhaltensweise empfindet.


Verschiedene Arten der Belohnung

Nicht nur individuelle Vorlieben und Geschmäcker spielen bei der Wahl der passenden Belohnung für den Hund eine Rolle, sondern auch die jeweilige Situation, in der belohnt werden soll. ( Foto: Adobe Stock-Elisabeth Rawald)

Nicht nur individuelle Vorlieben und Geschmäcker spielen bei der Wahl der passenden Belohnung für den Hund eine Rolle, sondern auch die jeweilige Situation, in der belohnt werden soll. ( Foto: Adobe Stock-Elisabeth Rawald)

Manche Hunde sind eher gemütlich und neigen nicht unbedingt dazu, sich ihrer Meinung nach unnötig zu bewegen. Für sie wäre eine Belohnung, die auf ein gemeinsames Spielen oder auf eine Aufmerksamkeitspause hinausläuft, nicht die passende Wahl.

Ein kleiner „Flummi“, der nichts schöner findet, als zu toben und zu rennen, würde hingegen weniger gut auf eine Massage oder darauf, aus einer Situation herausgehen zu dürfen, reagieren. Es kommt immer darauf an, wie das Tier veranlagt ist.

Der Besitzer kennt seinen vierbeinigen Partner am besten und sollte daher vergleichsweise schnell herausfinden, ob und wie er sich am besten belohnen lässt.

Als mögliche Arten der Belohnung stehen unter anderem diese zur Wahl:

  • den Hund rennen lassen
  • ein Suchspiel nach getaner Arbeit
  • den Hund „sein Ding machen lassen“ und ihm eine Pause gönnen
  • Hundeleckerli
  • gemeinsames Ballspiel
  • Lieblingsspielzeug bekommen
  • Kauartikel geben
  • mit anderen Hunden spielen gehen

Viele Hunde empfinden es zudem als Belohnung, wenn sie aus einer für sie unangenehmen Situation entlassen werden. Sie müssen sich erst fügen und stehen unter Stress. Der Stress wird dann jedoch reduziert, indem der Stressauslöser weggenommen wird.

Das kann beispielsweise das Ausweichen auf einen ruhigen Nebenweg sein, wenn der Hund brav neben der Hauptstraße gelaufen ist.

Seine Belohnung besteht darin, dass er sich zwar erst zu etwas überwinden und dabei ruhig bleiben muss, dass er dann aber in eine für ihn angenehme Situation kommt.


Ist Futter immer die richtige Art der Belohnung?

Viele Menschen, darunter auch erfahrene Hundehalter, sind der Meinung, dass ein Hundekeks immer die richtige Wahl ist. Wenn etwas unangenehm ist und der Hund bekommt zu fressen, verbindet er die Situation doch mit etwas Gutem! Der Gedanke mag zwar richtig sein, zündet aber nicht bei allen Hunden.

Es gibt Tiere, die das Leckerli komplett verweigern, wenn es der vermeintliche Feind gibt. Dass es sich dabei um den Tierarzt handelt, der eine wichtige Untersuchung vorgenommen hat, interessiert den Hund freilich nicht. Er stuft den Tierarzt als Menschen ein, mit dem er nichts zu tun haben will und dieser möge doch bitte auch sein Futter behalten.

Auch für übergewichtige Hunde ist Futter nicht die beste Wahl, um ein erwünschtes Verhalten zu festigen. Die wenigsten Hundehalter rechnen die Leckerli, die in einer Übungseinheit gegeben wurden, auf das Gesamtfutter eines Tages an, sodass der Hund mehr Kalorien zu sich nimmt, als gut für ihn ist. Es ist ratsam, bei übergewichtigen Hunden Alternativen als Belohnung zu finden.

Wichtig: Viele Lebensmittel sind kein Leckerli! Wer also der Meinung ist, dass die vermeintlich gesunde Weintraube, die doch lediglich den Fruchtzucker als Süßungsmittel aufweist, für den Hund gesünder als der Keks sei, irrt gewaltig. In vielen Lebensmitteln sind Stoffe enthalten, die für den Menschen unbedenklich, für den Hund aber tödlich giftig sind (unter anderem der als Xylit bekannte Birkenzucker).

Verschiedene Situationen erfordern unterschiedliche Belohnungen

Nicht nur individuelle Vorlieben und Geschmäcker spielen bei der Wahl der passenden Belohnung für den Hund eine Rolle, sondern auch die jeweilige Situation, in der belohnt werden soll.

Verschiedene Lobformen sollten daher beim Hund etabliert werden, sodass je nach Situation die passende Belohnung angewendet werden kann.

Das Gute daran: So lässt sich das Tier auch dann belohnen, wenn es Herrchen oder Frauchen mal keinen Keks in der Tasche haben oder wenn das Lieblingsspielzeug als Belohnung Nummer eins nicht zur Hand ist.

Mit dem Loben möchte der Hundehalter ein gewünschtes Verhalten verstärken. ( Foto: Adobe Stock-Gabriele Rohde )

Mit dem Loben möchte der Hundehalter ein gewünschtes Verhalten verstärken. ( Foto: Adobe Stock-Gabriele Rohde )


Wann wird der Hund wie belohnt?

Auch hier gilt wieder, dass die gleich folgenden Beispiele nicht für alle Hunde gleichermaßen gelten. Tierbesitzer sollten ihre Hunde daher von Anfang an gut beobachten und finden dabei schnell heraus, auf welche Belohnungen die Fellnase am besten reagiert.

Ein Beispiel: Hund und Frauchen gehen in ungewohnter Umgebung miteinander spazieren. Der Hund kann sich gar nicht auf Frauchen konzentrieren, weil ringsum alles so furchtbar spannend ist! Frauchen sucht sich eine Stelle, an der Passanten nicht gestört werden und geht in eine Übungssituation. Der Hund muss verschiedene Befehle ausführen und auf die gegebenen Signale achten. Macht der Hund dabei super mit, ist die Übung beendet und das Tier darf schnüffeln gehen. Das ist Belohnung genug.

Das Lieblingsspielzeug hingegen kann zum Einsatz kommen, wenn das Zurückrufen geübt wird. Reagiert der Hund nur schwer auf Futterlob, wenn er zu Herrchen oder Frauchen zurückkehrt, und mag er auch nicht gestreichelt werden, kann das Lieblingsspielzeug eine wunderbare Belohnung sein. Es gehört daher zu Spaziergängen und Übungsstunden mit Hunden, die auf diese Art von Lob positiv reagieren, immer in die Tasche.

Auch in Angstsituationen ist es nicht hilfreich, auf Futterlob zu setzen. Hat der Hund beispielsweise Angst vor großen Lkw, kann sich Herrchen mit ihm an die Straße stellen. Der Hund wird damit gezwungen, sich der Situation auszusetzen, was aber nur empfehlenswert ist, wenn der Abstand zwischen Hund und Straße groß genug sein kann.

Ansonsten artet diese Übung nur in Stress aus, die das Lernen unmöglich macht. Abstand zum angsteinflößenden Objekt ist immer wichtig! Wenn der Hund sich so weit im Griff hat, dass er sich den nächsten Lkw ruhig ansehen kann, wird er gestreichelt und die Übungsstunde ist beendet. Das Verlassen dieser Situation ist für die Fellnase eine tolle Belohnung.

Gut zu wissen: Jeder Hund lässt sich über Belohnungen erreichen! ( Foto: Adobe Stock- DoraZett )

Gut zu wissen: Jeder Hund lässt sich über Belohnungen erreichen! ( Foto: Adobe Stock- DoraZett )

 

Nicht endlos loben

Mit dem Loben möchte der Hundehalter ein gewünschtes Verhalten verstärken. Das heißt, er übt die Erziehung über positive Verstärkung aus. Der Hund soll sich dabei wohlfühlen und die Bindung zum Herrchen oder Frauchen wird gestärkt. Dabei ist jedoch wichtig, dass das Lob niemals ausartet.

Der Hund darf nicht völlig außer Kontrolle geraten und nur noch herumtoben, wenn er gelobt wird. Das würde eine Zurechtweisung provozieren, die das eben gegebene Lob wieder zunichtemachen würde.

Wichtig sind zudem Pausen: Das Gehirn des Hundes muss eben Gelerntes erst einmal verarbeiten und das ist nur möglich, wenn eine ausreichend lange Pause eingelegt wird. Nach der Pause ist es möglich, die Übung noch einmal zu wiederholen, doch auch solche Wiederholungen sollten nicht zu häufig geschehen.

Der Hund ist wie ein kleines Kind und hat nur eine begrenzte Aufnahmekapazität für neue Dinge. Er darf daher nicht überfordert werden, denn Überforderung steht dem Erreichen des Lernziels im Weg.


Fazit: Hunde individuell belohnen und schnelle Lernerfolge erzielen

Jeder Hund ist anders und reagiert auch anders auf eine Belohnung. Gut zu wissen: Jeder Hund lässt sich über Belohnungen erreichen! Die Frage ist nur, welche Art der Belohnung die ideale ist. Manche Hunde reagieren auf Futterlob, andere auf Streicheln, wieder andere auf ein Entlassen aus einer Situation. Es ist die Aufgabe des Hundehalters, die richtige Belohnung zu finden und diese auf einzelne Situationen anzupassen. Zudem sollte das Lob nie ausarten, denn ein Hund ist nicht mehr aufnahmefähig, wenn er aus Freude über das erhaltene Lob völlig außer sich ist.

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