Katze impfen: Kosten, Wirkungsweisen der Impfstoffe, eventuelle Risiken – all das sind Fragestellungen, mit denen sich ein Katzenbesitzer befassen muss, wenn der Stubentiger gesund bleiben soll.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Katze impfen: Kosten und Krankheitsarten
Zuerst stellt sich die Frage, ob gegen alle Krankheiten geimpft werden muss oder ob es nicht ausreichend ist, nur eine Immunisierung gegen bestimmte Erreger zu erwirken. Wichtig zu bedenken ist, dass die Katzenimpfung vor vielen Krankheiten schützen kann, die wirklich lebensbedrohlich sind.
Vor allem Freigängerkatzen leben gefährlich, denn sie sind vielfältigen Erregern ausgesetzt, die zum Teil schwere Erkrankungen hervorrufen können. Dennoch gibt es Risiken bei der Impfung, die im Rahmen des Vorgesprächs beim Tierarzt angesprochen werden sollten. Meist wird der Veterinär dazu raten, nur gegen einzelne Krankheiten zu impfen, hierbei ist die Lebenssituation der Katze ausschlaggebend. Das bedeutet, dass eine Impfung für eine Katze sinnvoll sein kann, für eine andere aber nicht.
Ist geklärt, gegen welche Krankheiten geimpft werden soll, stellen sich weitere Fragen zum Katze impfen: Kosten die Impfungen viel Geld oder sind sie erschwinglich? Sind sie gut verträglich oder leidet das Tier unter dem Impfen sehr? Wichtig ist, dass der individuelle Impfstatus sehr verschieden sein kann und längst nicht gegen alle Krankheiten geimpft wird. Allerdings ist es in einzelnen Verbreitungsgebieten von Krankheiten natürlich sinnvoll, gegen diese impfen zu lassen.
Kosten der Impfungen im Überblick
Die Anschaffung einer Katze kostet zwar Geld, macht aber den geringsten Anteil an den Gesamtkosten aus. So haben Experten errechnet, dass eine Katze bis zu ihrem Tod ca. 25.000 Euro verschlingt, wobei ein großer Teil des Geldes für den Tierarzt eingeplant werden muss. Und das ist ohne schwere Erkrankungen des Tieres gerechnet! Allerdings fragen sich viele Tierhalter vor dem Katze impfen: Kosten die Impfstoffe wirklich so viel oder ist die Arbeit des Tierarztes so gut bezahlt? Denn wirklich günstig ist der kleine Piks nicht.
Die Impfkosten setzen sich aus dem Impfstoff selbst, dem Injizieren und dem Ausstellen der Impfbescheinigung zusammen. Außerdem wird der Tierarzt die Katze vorher gründlich untersuchen, denn wenn diese krank ist, wird nicht geimpft. Als Faustregel gilt, dass nicht in einen bestehenden Infekt geimpft werden darf, dies ist bei der Katze nicht anders als bei jedem anderen Tier oder auch beim Menschen.
Oft ist die Frage zu hören, wenn Tierärzte die Katze impfen: Kosten die einzelnen Tätigkeiten auch etwas? Natürlich berechnet der Tierarzt seine Arbeit, wobei er aber an die Gebührenordnung für Tierärzte gebunden ist. Die sogenannte GOT kann mit dem einfachen Satz berechnet werden, möglich ist aber auch der zwei- oder dreifache Satz. Daher unterscheiden sich die Kosten der Tierärzte im Einzelfall.
Für die Grundimmunisierung fallen folgende Impfkosten an:
- Wohnungskatze:
Erste Immunisierung in der neunten bis zehnten Lebenswoche, dann noch einmal in der zwölften bis vierzehnten Woche. Die Kosten belaufen sich auf 25 bis 35 Euro. - Freigänger:
Die Grundimmunisierung erfolgt durch vier Injektionen: Zuerst in der neunten bis zehnten Lebenswoche, dann in der 12. bis 14, danach in der 16. bis 18. und zuletzt in der 19. bis 21. Woche. - Bei der dritten Spritze einer Nachimpfung der Freigänger findet ein Bluttest statt, dieser kostet etwa 25 Euro.
- Zusammen ergeben sich 160 bis 196 Euro.
Mit der ersten Immunisierung ist es aber nicht getan, denn die Katze braucht verschiedene Nachimpfungen. weitere Informationen zu Tierarztkosten bei Katzen und zu den Impfkosten finden Sie im Internet oder direkt bei Ihrem Veterinär. Er wird gern Auskunft über die tatsächlichen Kosten geben.
Kosten für Nachimpfung der Katze
Die Kosten für das Nachimpfen gehören zu den regelmäßigen Kosten, die das ganze Katzenleben lang anfallen werden. Eine Wohnungskatze wird in der Regel einmal im Jahr gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft, was mit Kosten zwischen 25 und 35 Euro zu Buche schlägt. Dazu wird meist noch eine Wurmkur gegeben, die ca. 10 Euro kostet.
Freigängerkatzen brauchen regelmäßige Wurmkuren, denn sie haben viele Gelegenheiten, um sich die unerwünschten Parasiten einzufangen. Außerdem brauchen sie die Nachimpfungen, sollten darüber hinaus aber zusätzlich gegen Tollwut und FeLV immunisiert werden. Auch diese Katzenimpfung erfolgt alle zwölf Monate.
Die Kosten für Freigängerkatzen belaufen sich auf 80 bis 98 Euro, wobei Sie natürlich alle zusätzlichen Impfmaßnahmen mit dem Tierarzt besprechen können. Dieser wird Ihnen zur Notwendigkeit raten oder kann Ihnen auch davon abraten, das Impfen durchführen zu lassen.
Wann ist er richtige Zeitpunkt der Impfung?
Generell gilt, dass Sie Ihre Katze so zeitig wie möglich impfen lassen sollten, was vor allem für Freigängerkatzen gilt. Doch auch dann, wenn das Tier zum Beispiel über einen Besuch, der ebenfalls Katzen hält, mit verschiedenen Erregern in Kontakt kommen kann, ist Vorsicht angebracht. Lassen Sie sich daher am besten vor der Anschaffung des Tieres von einem Tierarzt beraten, dieser kann Ihnen genügend Hinweise für eine notwendige Impfung geben.
Lediglich die kleinen Kitten sind in den ersten Wochen noch besonders geschützt. Sie bekommen die Antikörper über die Muttermilch, wobei deren Anzahl aber immer geringer wird. Das heißt, selbst Kitten vom Züchter besitzen kaum noch einen Schutz, wenn diese abgegeben werden, auch wenn sie bis dahin bei der Mama trinken durften. Die frühzeitige Immunisierung ab der achten Lebenswoche ist daher unbedingt angeraten.
Wichtig: Auch Wohnungskatzen sollten geimpft werden und es ist wichtig, dass der Zeitpunkt zur Auffrischung der Immunisierung nicht verpasst wird.
Die Gründe für das Impfen liegen hier vor allem in eingeschleppten Krankheiten, die beispielsweise Besucher oder Sie selbst mit nach Hause bringen. Gerade Katzenseuche und Katzenschnupfen sind zwei Beispiele für schwer verlaufende Krankheiten, die auch Wohnungskatzen gefährlich werden können. Dazu kommen Katzenleukämie und Tollwut, wobei hier deutlich mehr Freigängerkatzen betroffen sind als Wohnungsmiezen.
Der Grund: Um zu erkranken, braucht das Tier direkten Kontakt mit einem erkrankten Lebewesen, was innerhalb der Wohnung recht schwierig sein dürfte.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht darüber, wann Sie gegen welche Krankheiten impfen lassen sollten:
Erkrankung | Impfzeitpunkt | Auffrischung |
Katzenseuche | Ab der 8. Woche | Jährlich oder alle drei Jahre, abhängig vom gewählten Impfstoff |
Katzenschnupfen | Ab der 8. Woche | Bei Freigängerkatzen jährlich, bei ausschließlich im Haus lebenden Katzen alle zwei bis drei Jahre |
Tollwut | Ab der 12. Woche, nur bei Freigängerkatzen nötig | Alle zwei oder drei Jahre |
Katzenleukämie | Ab der 9. Woche | Jährlich oder alle drei Jahre |
Feline infektiöse Peritonitis | Ab der 16. Woche | Alle ein bis drei Jahre |
Ehe Sie die Katze impfen: Kosten die Krankheiten mehr als der Impfstoff bzw. die Tätigkeit des Impfens? Meist ist es so, dass diese Krankheiten sogar zum Tod des Tieres führen können und echte Katzenfreunde werden der Meinung sein, dass ihr Tier einfach unbezahlbar ist. Die Entscheidung, ob, wann und wie geimpft werden soll, ist allerdings trotzdem am besten gemeinsam mit dem Tierarzt zu treffen.
Kosten für die Nachimpfung bedenken
Das Grundimmunisieren der Katze kostet Geld, doch auch das Nachimpfen muss mit einkalkuliert werden. Allerdings sind die Empfehlungen für das Nachimpfen sehr verschieden. Zum einen raten die Tierärzte zum jährlichen Piks, viele Experten sind sich da aber nicht mehr so sicher. Sie empfehlen daher, lieber nur alle zwei bis drei Jahre nachzuimpfen, denn der Impfstoff selbst belastet das Immunsystem der Katze ebenso.
Viele Hersteller haben sich der Forderung angepasst und Impfstoffe entwickelt, die nur alle zwei bis drei Jahre angewendet werden müssen. Allerdings ist die Häufigkeit des Nachimpfens auch davon abhängig, ob Sie mit dem Tier verreisen wollen und wenn ja, ob die Urlaubsfahrt ins Ausland geht.
Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten, gegen welche Krankheiten eine Katze geimpft werden sollte, die mit Ihnen in den Auslandsurlaub fährt. Je nach Zielland gibt es unterschiedliche Vorgaben zu berücksichtigen, die zum einen die Krankheiten, zum anderen die Häufigkeit des Nachimpfens vorgeben.
Wichtig: Alle Katzenimpfungen müssen im EU-Heimtierausweis vermerkt werden, denn nur das, was wirklich belegbar ist, zählt!
Katze impfen: Kosten Impfungen die Gesundheit?
Impfgegner gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch Tierhalter sehen die Immunisierung der Katzen und anderer Haustiere oft skeptisch. Natürlich können die Seren Nebenwirkungen haben, schon allein aus diesem Grund wurden die bisher geforderten und als normal angesehenen Impfintervalle deutlich verlängert. Meist handelt es sich aber um nur leichte Nebenwirkungen, die mit Müdigkeit und fehlendem Appetit beim Tier einhergehen.
Leichtes Fieber ist ebenso möglich, auch Schwellungen und Reizungen der Haut können auftreten. Seltener sind allergische Reaktionen zu beobachten, die sich in Durchfall und Erbrechen zeigen, in Nesselfieber oder Problemen mit der Atmung. Eine Allergie kann allerdings auch tödlich verlaufen und gehört sofort in die Hände eines Tierarztes. Abwarten ist hier die falsche Taktik!
Immungeschwächte Tiere oder auch Kitten können einen sogenannten Impfdurchbruch erleiden. Dabei handelt es sich um den Ausbruch der Krankheit, gegen die eigentlich geimpft wurde.
Es ist allerdings keine Lösung, gänzlich auf das Impfen zu verzichten, auch wenn es in Deutschland bisher keine Impfpflicht gibt. Jeder Tierhalter ist selbst dafür verantwortlich, ob er seine Katze impfen lässt oder nicht, allerdings sind die Erkrankungen, gegen die immunisiert wird, sehr schwerwiegend.
Wenn auch nur die geringste Gefahr besteht, dass eine dieser Erkrankungen auftreten kann (und diese Gefahr kann bei Katzenschnupfen und Katzenseuche nie ausgeschlossen werden), gibt es keine Alternative zum Immunisieren. Insgesamt sind Experten der Meinung, dass durch den meist harmlosen Piks bisher viele Krankheiten deutlich rückläufig sind.
Ein Beispiel dafür ist die Tollwut, die in Deutschland schon als ausgerottet galt, ehe Einzelfälle wieder aufgetreten sind. Die meisten Krankheiten lassen sich durch das Aufrechterhalten eines vollständigen Impfstatus konsequent vermeiden und das Risiko, dass die Katze an Nebenwirkungen des Immunisierens leidet, ist deutlich geringer als die Gefahr der (oft tödlichen) Erkrankung.
Bildnachweis: ©Shutterstock-Titelbild: Maria Sbytova -#01: VGstockstudio -#02: Bruce Weber-#03: siloto-#04: MVolodymyr -#05: PRESSLAB