Ein Hund ist ein treuer Freund, den sich viele Hundebesitzer nicht mehr aus ihrem Leben wegdenken können. Doch es gibt auch Herrchen und Frauchen, die von ihrem Vierbeiner genervt sind. Wenn die Gesellschaft des Hundes zur Last wird, dann wurde definitiv die falsche Wahl getroffen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Sorgfältiges Auswählen
Meistens liegt es am Menschen, wenn der Hund nicht in den Alltag, nicht zur Familie, nicht zu den Umständen passt. Denn mit einer umsichtigen Auswahl der geeigneten Rasse oder des geeigneten Tieres aus dem Tierheim lässt sich von Anfang an eine gesunde Basis herstellen, die für Hund und Mensch dauerhaft ist.
Bitte bedenken Sie bei der Auswahl eines Tieres immer, dass ein Hund in der Regel sein ganzes Leben mit Ihnen verbringen wird, Sie aber nur einen gewissen Teil ihres Lebens mit dem Hund. Es ist immens wichtig, dass die Entscheidung überlegt und sorgfältig getroffen wird, damit niemand darunter leidet.
Gesetze und Vorschriften für Hundehalter
Wussten Sie, dass der Gesetzgeber von Ihnen einiges verlangt, wenn Sie einen Hund halten? Die Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) umfasst alle Regelungen zur Haltung und Zucht von Hunden. Explizit geht es darum, welche Rahmenbedingungen Privatpersonen und Züchter erfüllen müssen, damit das Tierwohl gewahrt ist.
Die Gesetzgebung sieht vor, dass die Länder in ihren Verordnungen weitere Regelungen vornehmen. In Nordrhein-Westfalen handelt es sich um das Landeshundegesetz (LHundG NRW). Je nachdem, wo Sie leben, müssen Sie sich im Rahmen des Gesetzes über die allgemeinen Pflichten und Regelungen informieren. Und ganz egal, wo Sie wohnen, Sie sollten eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Das ist in Artikel 833 BGB festgelegt. Bitte berücksichtigen Sie, dass Ihr Hund zum Beispiel einen Unfall verursachen kann, bei dem Menschen zu Schaden kommen.
Beispiel
Ihr Hund läuft vor ein Auto, der Autofahrer weicht aus und fährt ein Kind an. Es wird schwer verletzt und behält eine Behinderung zurück. Haben Sie keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, können Forderungen auf sie zukommen, die in die Hunderttausende gehen – das wäre der finanzielle Ruin.
Tipps zur Auswahl des richtigen Hundes
Welcher Hund zu Ihnen passt ist eine Frage, die Sie unbedingt vorab klären müssen. Hier geht es zum Test, der Ihnen bei der Auswahl hilft. Er filtert geeignete Rassen danach, wie aktiv Sie sind, wie viel Erfahrung Sie mit Hunden haben, wie viel Zeit Sie täglich investieren können, wie groß Ihr Hund sein soll und stellt noch einige andere Fragen. Im Ergebnis erhalten Sie einen konkreten Vorschlag, welche Rasse zu Ihnen passen könnte.
1. Faustregel: Je kleiner ein Hund, desto weniger Auslauf benötigt er
Viele kleine Hunde, aber längst nicht alle, brauchen im Vergleich zu großen Hunden weniger Auslauf. Zudem erfordern sie in einem Haushalt auch weniger Platz als die großen Vierbeiner. Wer in einer kleinen Mietwohnung lebt, der sollte sich keinen Windhund oder Bernhardiner anschaffen, sondern sich bei kleineren Rassen mit geringerem Bewegungsdrang zum Beispiel in der Kategorie der Schoßhunde umsehen.
Die Faustregel „klein = wenig Auslauf“ stimmt in vielen Fällen, aber nicht immer! Beispielsweise ist ein Jack Russell Terrier körperlich zwar klein, dennoch ist er bekannt für seinen ausgeprägten Bewegungsdrang und Jagdinstinkt. Dasselbe gilt für andere kleine Hunderassen. Umgekehrt gibt es auch große Hunde, die wenig Bewegung brauchen. Deshalb gilt, immer den Einzelfall zu prüfen.
2. Faustregel: Je länger die Abwesenheit von zu Hause, desto ruhiger sollte die Rasse sein
Es gibt Rassen, die als agil, lebendig und laut eingestuft werden und es gibt Rassen, die das genaue Gegenteil sind. Sie schlafen am liebsten in ihrem Körbchen, sind genügsame Spaziergänger und keine Kläffer. Bleibt der Hund lange alleine zuhause, dann sollten Sie das bei der Auswahl unbedingt berücksichtigen. Andernfalls kann es geschehen, dass das Tier unangenehme Verhaltensweisen an den Tag legt und Ihre Möbel anknabbert, auf den Teppich uriniert oder sich im Allgemeinen unartig verhält.
Einteilung der Hunderassen nach Größe
Es gibt hunderte Hunderassen auf der Welt. Sie werden in kleine, mittelgroße, große und sehr große Rassen eingeteilt. Zusätzlich zu der Größeneinteilung sollten Sie sich auf das Wesen eines Hundes konzentrieren. Möchten Sie einen agilen Hund oder einen ruhigen Begleiter? Soll der Hund wachsam oder zurückhaltend sein?
Kleine Hunderassen
Unter den kleinen Hunden befinden sich so einige Rassen, die bellfreudig sind und schnell gereizt reagieren. Eine ganze Reihe kleiner Hunde sind ideale Jäger, denn sie sind blitzschnell und rasen allem nach, was sich von ihnen wegbewegt: Ratten, Hasen, Dachse, Bälle, Pkw-Rücklichter. Das kann ganz schön gefährlich werden. Demgegenüber stehen entspannte Schoßhunde, die am liebsten dösen und deren Spieltrieb sich in den eigenen vier Wänden problemlos im Griff behalten lässt. Zu den kleinen Hunderassen gehören:
- Zwergspitz
- Chihuahua
- Terrierarten
- Malteser
- Bolonka Zwetna
- Dackel
- Shih Tzu
- Mops
Mittlere Hunderassen
Auch unter den mittelgroßen Hunden gibt es unterschiedliche Charaktere. Mittelgroße Jagdhunde sie sind genauso bellfreudig, wie kleine oder große. Sie brauchen in der Regel viel Bewegung und Auslauf.
- Verschiedene Spaniel
- Verschiedene Terrier
- Grand Basset
- Puli
- Kromfohrländer
- Spitz
- Beagle
Große und sehr große Hunde
Die großen bis sehr großen Hunde umfassen Tiere, die mitunter auch mehrere Stunden täglich Bewegung benötigen, um sich auszupowern.
Ein Windhund ist das klassische Beispiel. Doch auch unter den großen Hunden gibt es eher gemütlich Tiere. Dennoch müssen Sie bei großen Hunden im Besonderen und bei allen Hunden im Allgemeinen darauf achten, ihm nicht zu viel zuzumuten, damit Gelenke und Wirbelsäule lange gesund bleiben.
- Bobtail
- Schäferhund
- Golden Retriever
- Hirtenhund
- Deutsche Dogge
- Pyrenäenhund
- Kangal
- Irischer Wolfshund
Die Fellpflege nicht vergessen: Langhaarige Rassen erfordern mehr Zeit
Wenn das Thema Zeit eine Rolle bei der Auswahl einer Hunderasse spielt, dann darf die Fellpflege nicht vergessen werden. Langhaarige Tiere brauchen mehr Fellpflege, als kurzhaarige. Wer das nicht selbst übernehmen will, muss zum Hundefriseur. Das kosten alles Zeit und Geld. Wählen Sie bei Zeitmangel lieber einen Hund ohne große Pflegeansprüche. Wenn Sie mehr Zeit investieren können, spielt dieser Punkt keine große Rolle.
Fazit
Welcher Hund passt zu uns? Das ist die wichtigste Frage, die sich zukünftige Hundebesitzer vor dem Erwerb des Vierbeiners stellen müssen. Wie beschrieben, hängt es leider nicht nur von der gewünschten Hunderasse ab. Da kann Tier noch so traurig im Tierheim schauen. Es ist wirklich dringend notwendig, sich vorher zu überlegen, welches Tier es sein soll.
Wenn man kleine Kinder hat, sollte man niemals einen potentiell aggressiven Hund anschaffen. Wenn man schon älter ist, sollte es auch der Hund langsamer angehen und nicht zu agil sein. Wenn man nur in einer kleinen Wohnung lebt, darf der Hund natürlich nicht zu groß sein. Es reicht also definitiv nicht, einmal am Nachmittag im Tierheim vorbeizuschauen und beim erstbesten Hund gleich zuzugreifen. Wobei ein seriöses Heim da sowieso nicht mitmachen würde.
Es geht des Weiteren natürlich um die Frage der Berufstätigkeit. Als Selbstständiger von zu Hause aus mag das noch gehen, aber wer lange auswärts im Beruf ist, vielleicht noch pendeln muss und dazu noch alleine lebt, sollte von der Anschaffung eines Hundes absehen. Das kann dann wirklich reine Tierquälerei sein, wenn man dieses treue und anhängliche Tier die ganze Zeit zu Hause lässt. Oft entwickeln Hunde dann durch die beengten Verhältnisse auch Aggressionen.
Ganz abgesehen von der Frage, wer mit ihm Gassi geht. Nein, jeder Single und jedes Ehepaar oder Familie muss genau überlegen, welche Hunderasse die geeignete ist. Man sollte immer etwas Geld übrig haben, sei es für Tierarztbesuche, Medikamente, Hundefutter oder auch besonderes Spielzeug für Hunde. Da kann man im Zweifel zwar günstig etwas selber basteln, aber inzwischen hat sich hier auch eine eigene Industrie entwickelt, welche tolle Spielideen entwickelt hat, die das Tier beschäftigen.
Eine weitere Frage könnte sein, ob man sich gleich zwei Hunde anschafft, damit diese sich miteinender beschäftigen und weniger auf den Menschen angewiesen sind. Auch das wäre natürlich in erster Linie eine Frage der Platzverhältnisse und der Zeit, mit der man sich mit den Tieren beschäftigen kann. Die Kosten erhöhen sich zweifelsohne auch, wobei man ab und zu auch günstige XXL-Packungen erwerben könnte. Etwa Hundefutter, das die Tiere zu zweit natürlich besser wegputzen können als ein einzeln lebender Hund und das in größeren Mengen günstiger verkauft wird.
Natürlich kann der Spaß mit den Tieren noch größer sein, wenn man gleich zwei von ihnen erwirbt. Es sollte dann natürlich nicht unbedingt ein irischer Wolfshund sein, der größte unter allen Vierbeinern. Da könnte es auch bei einem großen Garten Probleme geben. Von den Futtermengen, die ein solcher Riesen-Hund benötigt, einmal ganz zu schweigen.
Es hängt also immer von den individuellen Voraussetzungen ab, ob der Hund genau das richtige Tier ist. Es reicht also nicht, dass das Tier so süß ausschaut oder ob der Hund im Haus Auslauf hätte. Das bringt dem Tier wenig, wenn Herrchen und Frauchen beide berufstätig sind und wenig Zeit haben, sich dem lebhaften Hund zu widmen.
Letzter Tipp: Wer sich unsicher ob der geeigneten Hunderasse ist, sollte immer auch einen Fachmann zu Rate ziehen. Den Mitarbeiter eines Tierheims, einen Tierarzt oder einen erfahrenen Züchter. Dieser Personenkreis kann am besten beurteilen, welche Rasse zu welcher individuellen Situation des potentiellen Hundebesitzers passt. Lieber zweimal nachdenken, bevor man auf die schnelle einen Hund erwirbt, zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk, und diesen dann an der nächsten Straße aussetzt. Ein Verhalten, das leider häufiger vorkommt, als man denkt.
Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild: Dora Zett, #01: Monkey Business Images, #02: Brezhneva.od, #03: a katz, #04: AlinArt, #05: Volodymyr Burdiak, #06: Kudriavtcev Mikhail, #07: Darina Matasova, #08: Susan Schmitz
1 Kommentar
Toller Bericht, die Infos habe ich genau im richtigen Moment gefunden. Unsere Tochter will sich einen Hund zulegen und zwar einen Berner Sennenhund. Geht unserer Meinung nach gar nicht. Ich hoffe auf Grund der Tipps können wir sie umstimmen.