Auch wenn Ihre liebsten Haustiere mit einem zuckersüßen Blick so schnell einiges gut machen können, ist eine Sache dennoch enorm aufwendig und nervenaufreibend: Katzen- und Hundehaare befinden sich in einem Haushalt mit Haustier nahezu überall. Ob an Kleidung, auf Polstermöbeln oder auf dem Teppich: Die Haare der Vierbeiner sind hartnäckig. Da kommt es vor allem auf die richtige Reinigung an. Lesen Sie hier, was wirklich gegen Hunde- und Katzenhaare hilft.
Hunde- und Katzenhaare: Haarstruktur und warum sie so anhänglich sind
Alle Säugetiere tragen Haare am Körper. Meistens ist der ganze Körper davon betroffen, einzige Ausnahme sind die Schleimhäute. Haare sind Hornfäden, die zu einem großen Teil aus Keratin bestehen. Bei Hunde- und Katzenhaaren wird generell noch zwischen verschiedenen Haaren unterschieden.
- Fellhaare:
Die Fellhaare sind die aus Keratin bestehenden Deckhaare des Fells. Der größte Teil der Haare sind die Fellhaare, die unter anderem die Farbe des Fells bestimmen - Leithaare:
Das Fellhaar besteht aus großen und längeren Leithaaren, die von mehreren kleinen Haaren umgeben werden - Grannenhaare:
Das Grannenhaar ist ein weiterer Untertyp des Fells. Grannenhaare haben am Ende des Haars eine Verdickung, ähnlich einer Getreidegranne
Katzen haben pro Quadratzentimeter Fell rund 25.000 einzelne Haare, Hunde hingegen lediglich rund 7000. Je nach Jahreszeit und Haarzyklus verlieren die haarigen Vierbeiner eine große Anzahl Haare – und diese befinden sich dann in der gesamten Wohnung. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen, das Haarchaos Ihrer Hunde und Katzen nachhaltig zu besiegen.
1. Vorbeuge ist besser als Nachsorge: Haustier kämmen
Um den Haarverlust Ihres Hundes oder Ihrer Katze einzudämmen, ist es in erster Linie wichtig, das Haustier regelmäßig zu bürsten oder zu kämmen. Jedes Haar, das ausgebürstet wurde, landet später nicht auf Sofa und Teppich und erspart Ihnen somit intensive Putzarbeit.
Zudem hat das Bürsten einen Wellness-Effekt für Ihr Haustier – was gibt es schöneres als Hund bzw. Katze und Herrchen gleichzeitig glücklich zu machen? Hunde und Katzen wechseln Ihr Fell zweimal im Jahr, nämlich im Frühling und im Herbst. Auf diese Weise passen sie ihre Haare den äußeren Gegebenheiten und Temperaturen an, die die jeweilige Jahreszeit mit sich bringt.
Durch regelmäßiges Bürsten und Kämmen kann der natürliche Haarwechsel des Vierbeiners unterstützt werden, Katzen- und Hundehaare werden gezielt in der Bürste festgehalten und landen nicht im Haus.
Bürsten und Kämme gibt es sowohl für Katzen als auch für Hunde im Tierfachhandel. Achten Sie darauf, dass diese keine zu scharfen Kanten haben, mit der Sie Ihr Tier verletzen könnten. Spezielle Bürsten für das Unterfell greifen das ‚Problem‘ wortwörtlich am Schopf: Die Haare werden sorgfältig ausgebürstet und können aus der Bürste direkt in den Müll entsorgt werden.
Wichtig ist hierbei nicht nur eine hochwertige Bürste, die Ihre Tier nicht verletzt, sondern auch die Regelmäßigkeit der Ausführung. Gerade in Zeiten des Fellwechsels sollten Sie Ihr Tier täglich bürsten oder kämmen, um den größten Teil der Hunde- und Katzenhaare aufzufangen, bevor er auf Teppich und Polstermöbeln landet.
2. Hunde- und Katzenhaare: Die richtige Reinigung von Polstermöbeln
Trotz regelmäßigen Bürstens und Kämmens, kann nicht verhindert werden, dass sich Hunde- und Katzenhaare auf den Polstermöbeln befinden. Mit einigen hilfreichen Tipps können Katzen- und Hundehaare schnell und effektiv von Sofa, Sessel und Co entfernt werden.
Bei der Entfernung von Hunde- und Katzenhaaren sollte die Anschaffung eines guten Staubsaugers oberste Priorität haben. Da die Menge der Tierhaare schier unendlich erscheint, rechnet sich es nur selten, einen Staubsauger mit Beutel anzuschaffen.
Aufgrund der Hunde- und Katzenhaare quellen die Staubsaugerbeutel schnell über, was auf Dauer sehr teuer werden kann. Ein beutelloser Staubsauger ist da rentabler: Er kann nach jedem Staubsaugen entleert und gereinigt werden und spart so bares Geld.
Achten Sie beim Kauf eines Staubsaugers auf eine gute Saugkraft. Sie ermöglicht zusammen mit speziellen Polsteraufsätzen eine effektive Reinigung von Sesseln und Couch.
Bei Polstermöbeln hat sich zudem ein weiterer Trick bewährt: Dazu benötigen Sie einen Gummihandschuh oder eine alte Strumpfhose aus Nylon.
Zunächst sollten Sie den Handschuh oder die Strumpfhose über die Hand ziehen, die Sie anschließend befeuchten und dann damit über die Polstermöbel streichen. Die elektrostatische Anziehung der Materialien und die Materialzusammensetzung von Nylon und Gummihandschuh sorgen für eine effektive Reinigung, die Ihre Polster in neuem Glanz erstrahlen lässt.
3. Hartnäckiger Fall: Teppiche
Je nach Tier- und Teppichart ist die Reinigung von Teppichen eine besondere Herausforderung. Wer täglich staubsaugt, hat jedoch insgesamt weniger zu tun. Aus diesem Grund sollte der tägliche Griff zum Staubsauger für Tierbesitzer selbstverständlich sein. Eine manuelle Vorreinigung des Teppichs erspart letztendlich zusätzliche Arbeit mit dem Staubsauger.
Bei einem Schmutzfänger-Teppich empfiehlt es sich beispielsweise, zunächst mit einem Grummibesen den Teppich ‚abzuschrubben‘. Der Gummibesen zieht – ähnlich wie die Nylonstrumpfhose oder der Gummihandschuh – die gröberen Tierhaare an. Auch beim Teppich können Sie deshalb den Trick mit dem Gummihandschuh anwenden, der sich gerade bei feinen Katzenhaaren auszeichnet. Nachdem der gröbste Teil der Katzen- und Hundehaare entfernt ist, kann schließlich bequem gestaubsaugt werden.
Je nach Länge des Teppichs sollten Sie zu den individuell mitgelieferten Spezialbürsten greifen. Längere Teppichhaare lassen sich mit einem speziellen Aufsatz leichter reinigen als mit der Bodenbürste. Zudem haben sich Staubsauger mit rotierenden Bürsten vor allem bei der Entfernung von <strong>Hunde- und Katzenhaaren</strong> profitiert. Durch das Drehen des Staubsaugeraufsatzes werden die Tierhaare zunächst von der Teppichoberfläche gelöst und können dann leichter eingesaugt werden.
Die richtige Technik in Kombination mit einem hochwertigen Staubsauger ist ein wirkungsvoller Weg, den Teppich von Hunde- und Katzenhaaren zu befreien. Doch Tierhaare bleiben nicht nur auf Polstermöbeln und Teppichen haften, sondern auch an der Kleidung.
4. Ideal für Kleidung: Fusselkugeln, Trockner und Fusselrollen
Wer seine Kleidungsstücke nachhaltig von Tierhaaren befreien möchte, sollte bereits beim Waschen auf die richtigen Hilfsmittel Wert legen. Fusselkugeln werden beim Waschvorgang mit in die Waschmaschine gegeben. Sie nehmen Flusen und Tierhaare bereits beim Waschen auf, wodurch die Wäsche nahezu frei von Haaren aus der Waschmaschine kommt.
Ein weiterer Trick für die Eliminierung von Tierhaaren auf der Kleidung ist ein Trockner. Durch den Trockenvorgang sammeln sich Katzen- und Hundehaare sowie andere Fusseln im Flusensieb und bleiben nicht länger an der Kleidung haften.
Diese beiden Tipps eignen sich vor allem dafür, Tierhaare von Grund auf nach dem Waschen von den Kleidungsstücken fern zu halten. Selbst wenn die Wäsche haarfrei aus dem Schrank kommt, ist es nicht zu verhindern, dass sich Hunde- und Katzenhaare an Hose, Bluse und Co hängen. Ärgerlich ist das vor allem, wenn sich schwarze Tierhaare auf weißen Kleidungsstücken befinden und umgekehrt.
Eine Fusselrolle schafft so schnell Abhilfe: An der klebrigen Oberfläche der Rolle bleiben Tierhaare haften und werden so schonend von der Kleidung entfernt. Besonders nachhaltig zeigen sich abwaschbare Fusselrollen, die keinen Müll produzieren, sondern nach jeder Verwendung abgewaschen werden können.
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