Brustflossen-Parade: Die 5 schönsten Süßwasserfische fürs Aquarium

0

Wer sagt denn, dass Fische langweilig sein müssen? Wer selbst noch kein Aquarium besessen hat, wird vielleicht davon ausgehen, dass mit Fischen nichts anzufangen sei – sie können nicht gestreichelt werden, hören nicht aufs Wort und schwimmen einfach bloß im Wasser herum.

Doch für Liebhaber bedeuten sie pure Entspannung und ein Hobby, welches all die Mühen mit gesunden Tieren und einer wunderschönen Wasserwelt belohnt. Wir stellen nun fünf beliebte Fischarten vor, die als „Brustflossen-Akrobaten“ das Herz eines jeden Aquarienfreundes erfreuen werden.

Zahnkarpfen: auch als Guppys bekannt

Guppys gelten als die Anfängerfische schlechthin. Sie stellen kaum Bedingungen an ihre Umwelt, sind mobil und wunderschön anzusehen. Sie gehören zur Gruppe der Zahnkarpfen und leben bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Aquarienfische. Das Besondere: Sie gebären lebend!

Der Guppy stammt eigentlich aus Mittelamerika, hat sich aber schnell in die Herzen der Zierfisch-Freunde geschwommen. Inzwischen gibt es viele verschiedene Varianten, die besonders durch ihre schöne Farbgebung hervorstechen. Früher waren vor allem die weiblichen Guppys bemerkenswert – bemerkenswert langweilig, nämlich. Sie waren einfach nur grau und unscheinbar. Heute sind auch sie in unzähligen farblichen Varianten zu bekommen und sind damit alles andere als langweilig oder unscheinbar.

Guppys können leicht vermehrt werden – wer diese Brustflossen sein Eigen nennt, wird schon bald jede Menge kleiner Fischchen bei sich zu Hause haben. Die kleinen Tierchen brauchen keine besonderen Haltungsbedingungen und leben zwischen 18 und 28 °C gut. Die Wasserhärte kann zwischen 5 und 25 betragen – die nötigen Bedingungen sind also weit gefasst.

Trächtige Weibchen können einfach an dem dunklen Fleck erkannt werden, der sich im hinteren Bereich des Bauches befindet. Rund 30 Tage sind die Weibchen trächtig, dann bekommen sie Junge und nicht gerade wenige! Bis zu 250 Kinder kommen da auf die Welt. Allerdings haben nicht alle gute Überlebenschancen, denn sogar die Eltern stellen dem Nachwuchs nach. Einige davon überleben, weil sie sich verstecken – ein gut bepflanztes Aquarium mit verschiedenen Pflanzen und Verstecken ist daher Gold wert und einzige Überlebensmöglichkeit für den Nachwuchs der Guppys.

Übrigens: Guppys haben relativ lange Brustflossen und sollten daher nicht mit Kampffischen oder Sumatrabarben zusammengehalten werden. Diese sind als Flossenzupfer bekannt, was den Guppys wiederum nicht gut bekommen würde.

Farbenprächtige Neonfische

Neonfische funkeln im Wasser und sind dadurch natürlich besonders hübsch anzusehen. Sie werden zu den Salmlern gezählt.

Neonfische leuchten aber natürlich nicht von selbst, sondern sie reflektieren das Licht, das von außen auf sie fällt. Bei guter Beleuchtung entfalten sie eine unheimliche Leuchtkraft, die in allen Farben strahlt.

Ursprünglich stammen diesen wunderschönen Brustflossen-Fische aus dem Gebiet rund um den Orinoko. Sie schwimmen niemals allein, sondern sind nur im Schwarm anzutreffen. Dies sollte bei der Haltung im Aquarium berücksichtigt werden, denn als Schwarmfische möchten diese Neonfische auch leben dürfen. Allerdings sind sie sehr fruchtbar und schenken dem Aquariumsbesitzer häufig Nachwuchs.

Das Weibchen der Neonfische legt dafür Eier ab – bis zu 600 Stück können es pro Laichvorgang sein. Die Jungen werden erst vergleichsweise farblos auf die Welt kommen, nach ungefähr fünf Wochen sind sie aber typisch gefärbt.

Neonfische gehören wie die Platies zu den Modefischen – sie sind dank der auffälligen Farbgebung bekannt geworden und durch die geringen Ansprüche an die Haltung auch von Anfängern der Brustflossen-Aquaristik gut zu halten.

Die Brustflossen-Familie: Buntbarsche, Skalare und Diskusfische

Alle drei Fischarten – Buntbarsche, Skalare und Diskusfische – gehören zu einer Fischfamilie. Dennoch sehen sie unterschiedlich aus. Der Buntbarsch ist zudem ein Raubtier, welches im übertragenen Sinne als durchaus kampflustig gilt.

Es kommt zu einem Streit unter Fischen? Der Buntbarsch ist mit Sicherheit beteiligt oder geht der Sache zumindest niemals aus dem Weg. Außerdem sind Buntbarsche wahre Meister im Bodenpflügen, sie buddeln den kompletten Boden im Aquarium um. Doch natürlich sind sie nicht durchweg negativ zu betrachten, denn sie bieten eine große Vielfalt und die einzelnen Arten sind wunderschön anzusehen.

Interessant: Buntbarsche gehören zu den sogenannten Maulbrütern. Das bedeutet, dass die Eier im Maul behalten werden und sich dort entwickeln. Das hat den Vorteil, dass die jungen Fischlein, die bereits geschlüpft sind, Schutz vor Fressfeinden haben. Wer sich hier die Zeit nimmt und die Tiere beobachtet, kann eine Familienserie wie in einer Seifenoper erleben.

Skalare gehören zu den Buntbarschen und sind eine Unterart davon. Das Bemerkenswerte an ihnen ist, dass sie ihrem Partner treu sind. Die Elterntiere verteidigen ihre Kinder und das gesamte Brutrevier, sortieren „schlechte“ Eier aus und führen die Jungtiere im Schwarm an. Auch nach dem Schlüpfen werden die Kinder gegen Fressfeinde verteidigt. Als erwachsene Tiere leben sie nicht mehr im Schwarm, suchen sich aber einen festen Partner.

Diskusfische sind besonders imposant und werden auch gern als Könige unter den Fischen im Aquarium bezeichnet. Der Diskusfisch stellt enge Bedingungen an seine Umgebung und lebt am liebsten in Wasser, welches gleichmäßig zwischen 28 und 30 °C temperiert ist. Diese Temperatur „kennt“ der Diskusfisch von seinen Vorfahren, die aus dem Gebiet des Amazonas stammen. Diskusfische sind ebenfalls alles andere als langweilig und in vielen unterschiedlichen Farben erhältlich.

Freunde für Fische und Besitzer: Die Platies

Wunderschön ist der Platy, der nicht umsonst zu den beliebtesten Fischen für das Aquarium zählt. Er ist schon allein durch seine leuchtende Färbung ein Blickfang. Außerdem ist dieser Fisch sehr anspruchslos und verzeiht auch Anfängerfehler beim Betreiben eines Aquariums. Die Zusammensetzung des Wassers ist im ebenso egal wie das Futter – wobei es hier natürlich auch Grenzen gibt.

Der Platy frisst eigentlich alles und nimmt Trockenfutter ebenso zu sich wie Algen und Pflanzenreste. An Land wäre er wahrscheinlich eine Ziege, die dafür sorgt, dass nichts herumliegt und kurzerhand einfach alles auffrisst. Platies sind in verschiedenen Farbgebungen erhältlich, besonders schön sind sie aber in dem typischen Rot anzusehen.

Kleine Brustflossen-Kämpfer im Aquarium: Kampffische

Der Ruf eilt ihm voraus – und dennoch entspricht er nicht der Wahrheit. Wirkliche Kämpfer sind Kampffische nämlich gar nicht, sie sehen aber sehr imposant aus und warten mit vergleichsweise langen Brustflossen auf. Der Fisch bringt zudem die Besonderheit mit, dass der Herr Papa stets alleinerziehend ist – Mutter Fisch kümmert sich nicht um den Nachwuchs.

Dabei ist bei diesen Brustflossen-Schwimmern schon die Fortpflanzung relativ ungewöhnlich: Zuerst baut das Männchen ein Nest aus Schaum – wohlgemerkt, das Männchen. Auch hier beteiligt sich Frau Mama nämlich nicht. In der Nähe des Nests kommt es dann zur Paarung, wobei das Männchen stets bemüht ist, seiner Auserwählten mit seinen großen Brustflossen zu imponieren.

Sie soll schließlich beeindruckt sein von dem Kerl, der Vater ihrer Kinder werden soll! Dann kommt unheimlich viel Arbeit auf den werdenden Papa zu, denn er muss die Eier, die das Weibchen gelegt hat, vom Boden des Aquariums aufsammeln. Diese sind schwerer als das Wasser und sinken daher zum Boden ab.

Das Männchen legt sie dann in das Nest aus Schaum und bewacht Selbiges gegen Fressfeinde. Fällt einmal ein Ei heraus, wird dieses umgehend wieder eingesammelt und zurückgebracht. Dann kommt allerdings der Haken: Wenn der Nachwuchs geschlüpft ist, hat der Papa kein Problem damit, seine Jungen als leckeren Happen zu betrachten.

Wer als Aquariumsbesitzer von der Brut etwas übrig behalten möchte, sollte diese daher in ein spezielles Becken zur Aufzucht geben. Aus dem anfänglich so besorgten Vater, der sich allein um seinen Nachwuchs kümmern kann, ist dann ein Fressfeind geworden, vor dem keines der Kinder mehr sicher ist. Ein Schauspiel ist dieses Verhalten aber allemal, allerdings darf man als Betrachter hier nicht zu zart besaitet sein.

Die hier vorgestellten Süßwasserfische dürfen eigentlich in keinem Aquarium fehlen. Wer sich für diese faszinierende Welt unter Wasser begeistert, sollte den Guppys und verwandten Zierfischen eine Chance geben. Aber bitte immer auf die Reinigung achten. Nur so ist gewährleistet, dass die kleinen Fische eine übliche Lebenserwartung besitzen. Zur Reinigung gehört vor allem der regelmäßige Austausch des Wassers.

Alle 14 Tage sollte bis zu 40 Prozent des Wasserinhaltes abgelassen und durch frisches Wasser ersetzt werden. Um die in der Regel wärmeliebenden Tiere nicht zu verschrecken, sollte die Temperatur des hinzugefügten Wassers mindestens 22 Grad und höchstens bis 25 Grad betragen. Reinigen sollte man das Aquarium auch. Der Bodengrund sollte mit einer Mulmglocke behandelt werden. Die Scheiben sollten zudem von innen und außen gereinigt werden. Mikroorganismen, die beigefügt werden, können das biologische Gleichgewicht verbessern.

Hier sollte wöchentlich eine Beimengung mit Pflegemittel erfolgen. Auch Algen sollten bei Bedarf entfernt werden. Erst wenn solche Maßnahmen regelmäßig erfolgen, ist sichergestellt, dass das Aquarium und die in ihm lebenden Fisch einen optimalen Schutz vor Verunreinigung besitzen. Wenn jetzt noch in sinnvoller Dosierung und nicht zu viel Fischfutter hineinkommt, hat man alles richtig gemacht und bietet den empfindlichen Fischen einen Lebensraum, in dem optimale Bedingungen vorherrschen. Freilich sollte mab nicht zu viel Zierfische auf zu engem Raum aussetzen.

Hier sollte man den Fachmann im Aquarium fragen und genau schildern, wie viel Platz die heimische Wasserwelt bietet. Denn auch ein zu hoher Fischbesatz schädigt in letzter Konsequenz alle Bewohner. Seien es Guppys, Platies oder Diskusfische, eben den schönsten Süßwasserfischen im Aquarium.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Grigorev Mikhail

Kommentare sind nicht möglich.