Die Französische Bulldogge gehört zu den Molossern und sind kleine, sehr kompakte Hunde mit auffallenden Stehohren. In ihrem Erscheinungsbild und ihrem Temperament grenzen sie sich deutlich von der Bulldogge ab. Sie sind fröhliche, kernige, kleine Hunde – vor allem der Rüde – die ihren Besitzern häufig ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
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Der Ursprung: wo kommt die Französische Bulldogge her?
Den Ursprung hat die Französische Bulldogge liegt in der Englischen Bulldogge. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Englische Bulldogge noch in Gewichtsklassen gezüchtet, dabei entstand eine deutlich leichtere Form dieser Hunde. Diese wesentlich leichtere Bulldogge wurden nach Frankreich an Liebhaber verkauft, sodass sich in Frankreich nach und nach die leichtere Form ausbildete.
Besonders in Paris war die kleine Bulldogge beliebt. Zuerst wurden diese Hunde eher von der ärmeren Bevölkerung gehalten. Züchter kreuzten Terrier und Griffon Rassen mit ein. So erhielt die spätere französische Bulldogge die unverwechselbaren Stehohren. 1880 gab es in Paris den ersten Rasseverein, 1898 wurde dann der erste Rassestandard formuliert und die Rasse von der Societé Centrale Canine als Rasse anerkannt.
Danach hatte die Französische Bulldogge ihren weltweiten Durchbruch. Amerikaner wurden auf die Rasse aufmerksam und es wurden regelrechte Bulldoggen Welpen Aufkäufer nach Paris geschickt, Welpen auch zu einem hohen Preis anzukaufen. Auch die Oberschicht fand großen Gefallen an Welpen dieser Rasse.
Bulldoggen Welpen jedenfalls sind knuddelige und liebenswürdige Tiere, die sich nur allzugern in die Familie integrieren.
Der berühmte Rüde „Loupi“
Als Stammvater des heutigen Typs gilt der Rüde „Loupi“. Mit seinem Alter von 15 Jahren erscheint der Rüde in nahezu allen Stammbäumen. Er zählt damit zu den bekanntesten Bully-Rüden schlechthin.
Der Lumpensammler Michel Mangés soll mit dem Sohn des Rüden Loupi ein kleines Vermögen verdient haben. Der Sohn des Rüden Loupi und der Hündin Coquette, der auf Bildern stets schwarz aussehende Rüde „Rabot de Beaubourg“, spielte dem Lumpensammler Michel Mangés (man nannte ihn auch Michel-le-Bancal, zu deutsch Michel Krummbein) eine stattliche Summe ein.
Immerhin 3.000 Francs zahlten andere Züchter für den Filius des Rüden. Ein stolzer Preis! Schon als Welpe erregten sowohl Loupi als auch Rabot de Beaubourg Aufsehen. Ganz offensichtlich hatte der Lumpensammler ein recht merkantiles Händchen mit seinen Bulldoggen.
Größe, Gewicht und charakteristische Merkmale für die Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge hat meist eine Schulterhöhe von 28 – 34 cm bei einem Gewicht von 8- 14 Kilogramm. Die gewünschten Farben sind Fauve, gestromt oder ungestromt, oder mit begrenzter Scheckung. Sowie alle falbfarbenen Schattierungen von Rot bis zu Milchkaffee.
Blue Fawn ist in Amerika und Deutschland eine beliebte Farbe für Welpen der Bulldogge. Den Satz „Französische Bulldogge Welpe Blue Fawn Blue Fawn Weibchen sucht liebevolle Bulldoggen Eltern. Geimpft, Preis Verhandlungssache“ findet man häufig in Verkaufsanzeigen für Französische Bulldogge Welpen. Der Bully ist kleinformatig und sehr kompakt.
Bulldoggen sind muskulös mit einem guten Knochenbau. Der Kopf muss kräftig, quadratisch und breit sein. Die Nase ist sehr kurz und breit, was dem Hund das typische Röcheln oder Grunzen beschert.
Die Augen sollten immer dunkel sein, die Ohren nach oben stehend, hoch am Kopf angesetzt. Die Französische Bulldogge hat ein dichtes, glänzendes Kurzhaarkleid. Der Nasenschwamm sollte immer schwarz sein. Die Rute ist kurz.
Das Fell des Welpen wie der erwachsenen Tiere – wie schon gesagt – hat bevorzugt die Farben Fauve Blue Fawn in verschiedenen Schattierungen.
Französische Bulldogge: Wesen und Charaktereigenschaften
Die Französische Bulldogge ist eine Rasse aufgeweckter und quirliger kleiner Kerle. Sie sind wahnsinnig verspielt und haben ein fröhliches Wesen. Durch ihre liebenswerte Art sind Bulldoggen sehr gut mit Kindern verträglich. Sie sind intelligent und mutig.
Bedingt durch die kurze Nase hat diese Rasse häufig mit Atemproblemen zu kämpfen. Deshalb ist es wichtig, eine guten und seriösen Züchter auszuwählen der frei atmende Welpen anbietet. Durch ihren Übermut muss man sie ab und an ein wenig ausbremsen, vor allem wenn sie noch jünger sind. Damit sie sich nicht überanstrengen.
Allgemein wird die Meinung verbreitet, der Bully würde sich nicht gern bewegen und kurze Spaziergänge würden vollkommen ausreichen. Sicher gibt es einige, die gesundheitlich so vorbelastet sind, dass sie keine großen Anstrengungen und Aktivitäten meistern können.
Aber der gesunde Bully ist kein Hund der nur 10 Minuten Auslauf am Tag benötigt. Bei extrem heißen Temperaturen kann er eingeschränkt sein, da das Atmen durch die extrem kurze Nase nicht genügend Sauerstoffzufuhr bietet. Aber auch andere Hunde haben Probleme mit enormer Hitze. Die Französische Bulldogge ist in der Regel ein kleiner Kläffer, hat großen Spaß an Spaziergängen und ist mit ihren Artgenossen verträglich. Und sie bewegen sich ausgesprochen gern.
Die häufigsten Vorurteile gegen die Französische Bulldogge
Es gibt einige Vorurteile, die so nicht stimmen. Nachfolgend sind einige davon zusammengefasst. Es gibt Behauptungen, dass man mit den Bulldoggen ab einer Außentemperatur von 15 Grad nicht mehr länger als 10 Minuten vor die Tür darf. Auch sollen Bullys angeblich auf der Kampfhundeliste stehen und demnach die Steuern extrem hoch sein. Bullys würden nicht viel Bewegung benötigen.
Für sportlich aktive Menschen die mit ihrem Hund erfolgreich im Sport sein wollen, ist die Bulldogge überhaupt nicht geeignet. Sicher gibt es hier Ausnahmen, die aufgrund ihrer Einschränkungen keinen Sport machen können, aber es gibt auch viele Bullys die sportlich aktiv und auch erfolgreich sind.
Französische Bulldogge: Anforderungen an die Haltung / Erziehung
Bulldoggen wollen ihrem Menschen gefallen, was die Erziehung recht einfach macht. Er ist aber auch ein kleiner Charmeur und wickelt sein zweibeiniges Gegenüber ganz schnell um die Pfote, wenn dieser nicht aufpasst.
Bei Hundebegegnungen wird der Bully häufig missverstanden, da die anderen Hunde in seiner Mimik nicht lesen können. Hinzu kommen der muskulöse Körper und die kurze Rute, beides kann dem gegenüberstehenden Hund falsche Signale senden oder eben die Kommunikation verhindern. Der Bully ist aber mit allen Hunden verträglich.
Er ist keinesfalls für eine Zwingerhaltung geeignet, benötigt unbedingt den Anschluss an seinen Besitzer oder seine Familie. Die Bulldogge schläft bevorzugt bei ihren Menschen im Bett, wenn diese es zulassen, allerdings schnarchen sie.
Ein gesunder Bully kann durchaus sportlich aktiv leben und an Agility, Obedience oder Dog Dancing teilnehmen. Auch die Begleithundeprüfung kann man mit ihm absolvieren. Er neigt dazu, sich körperlich zu überschätzen, darauf sollte der Hundebesitzer achten und den Bully gegebenenfalls ausbremsen, wenn er es übertreibt.
Aggressionen kennt die Französische Bulldogge nicht, höchsten der Rüde aus Eifersucht.
Welche häufigen Krankheiten hat die Französische Bulldogge?
Leider leidet diese tolle Rasse häufig an Krankheiten und Allergien. Allem voran steht Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot. Nicht selten muss der Bully einer Operation unterzogen werden, um die Atemwege frei zu legen. Schon allein deshalb ist es unglaublich wichtig, woher der Hund stammt. Augenentzündungen und Hautprobleme der Gesichtsfalte und der Pfoten, sowie Allergien sind weit verbreitet.
Die Augen der Bullys sind wenig geschützt, deshalb sollte man bei Verletzungen oder Rötungen sofort einen Tierarzt aufsuchen. Auch Bindehautentzündung kommt häufig vor. Um mögliche Unverträglichkeiten und Allergien auszuschließen, sollte man nach der Anschaffung des Tieres einen Allergietest durchführen. So kann man zumindest das Futter von Anfang an auf die Bedürfnisse einstellen.
Weitere häufig vorkommende Krankheiten sind lose Kniescheiben und deformierte Wirbelkörper der Wirbelsäule, die zu Lahmheit und Querschnittslähmung führen können.
Die Französische Bulldogge ist ein toller kleiner Begleiter. Sucht man sich Bulldoggen bei einem vernünftigen Züchter (ein Tier, welches gesund / geimpft ist, hat eben auch seinen Preis) aus und sorgt für deren Gesundheit und ausreichend Bewegung, kann man viel Freude an dieser lustigen Rasse haben, wenn man bereit ist, diesen guten Preis dafür zu zahlen. Wert sind es die liebevollen Bulldoggen allemal. Als Welpe wie als erwachsenes Tier. Ob es die beliebte Farbe Blue Fawn haben muss, ist fraglich. Andersfarbige Bulldoggen sind nicht weniger sympathisch.
Man sollte dieser Hunderasse also absolut eine Chance geben. Obwohl das Tier manchmal etwas kränkelt und angeblich ein Kampfhund sei, gibt es viele Fans dieser individuellen Tiere. Aus gutem Grund, denn diese quirligen Tiere machen wirklich Spaß und sind auch gerne beim Gassi gehen dabei.
Zu große Anstrengungen, vor allem bei Hitze, vertragen sie allerdings weniger. Aber das ist bei ihren zweibeinigen Herrchen und Frauchen nicht viel anders. Positiv hervorzuheben ist, dass es sich um sehr schlaue Tiere handelt, die auch gut mit Kindern umgehen können und deshalb als Familienhund hervorragend geeignet sind.
Fazit
Stimmen alle Voraussetzungen und hat man sich die Anschaffung einer Französischen Bulldogge gründlich überlegt, sollte man sich auf diesen Vierbeiner einlassen. Er wird es einem Danken und für viel Unterhaltung sorgen. Das hängt mit ihrer Verspieltheit zusammen, die manchmal sogar selbst anderen Hunden etwas zu viel wird. Aber das wird von Liebhabern dieser Rasse gerne in Kauf genommen. Denn wer die Französische Bulldogge liebt, wird sich in den meisten Fällen immer wieder für sie entscheiden.
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