Viele Pferdebesitzer haben ebenfalls einen Hund. Diesen nehmen sie natürlich auch gern bei einem Ausritt mit. Die meisten Hunde laufen dabei frei und ohne Leine neben Pferd und Besitzer her. Aber es können natürlich immer Situationen auftreten die ein Anleinen des Hundes erfordern.Hierfür wurde das wurde das System der „Merothischen Hundeleine“ entwickelt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wie funktioniert die merothische Hundeleine?
Die merothische Hundeleine hat eine Art Sicherheitsschlaufe, die durch einfaches Ziehen des Reiters an der Leine die Halsschlaufe öffnet und auch schließt. Der Reiter muss dazu seinen Sattel nicht verlassen. Die Länge der Leine lässt sich variabel auf die Größe des Hundes und des Pferdes einstellen.
Die merothische Leine von Meroth – dem Erfinder selbst – ist aus hochwertigem Leder gefertigt und besteht aus zwei Teilen. Einmal dem Kurzführer, den man zusätzlich auch als „normale“ Leine benutzen kann. Und der sogenannten Halsung, die dem Hund vom Pferd aus angelegt wird.
Ganz wichtig ist es, die Halsweite vor dem ersten Ausritt an den Halsumfang des Hundes anzupassen. Sodass diese perfekt am Hals des Hundes sitzt, den Hund dabei aber nicht würgt.
Wo gibt es merothische Hundeleinen und aus welchem Material sind sie?
Die Firma Meroth Entwicklung und Vertrieb hat die merothische Hundeleine erfunden und auch das Patent an der Erfindung. Die Marke ist international geschützt. Die Leinen von Meroth sind aus Leder und in drei verschiedenen Farben erhältlich – Natur, Braun und Schwarz.
Ebenso findet man im Internet noch merothische Hundeleinen aus Biothane. Diese sind in vielen verschiedenen Farben verfügbar. Ich persönlich habe die Lederleine vom Meroth. Nutzt man diese Hundeleine, so wird sie ohne Halsband am Hund getragen. Da die Halsung, die sich automatisch auf die Halsweite des Hundes zusammenziehen lässt, das Halsband ersetzt. Die Biothane-Leinen sind deutlich schmaler als die merothische Leine. Ich empfinde das als zu schmal am Hals des Hundes. Deshalb ist die Lederleine für mich die bessere Wahl.
Was sollte ein Pferd können: damit der Reiter seinen Hund problemlos anleinen kann?
Das Pferd sollte den Hund kennen und ein vertrauensvolles Verhältnis zu dem Hund haben. Das Pferd sollte damit vertraut sein, dass die Leine an seinem Körper herunter hängt. Auch sollte es die Gewichtsverlagerung des Reiters kennen, wenn dieser sich seitlich herunter beugt um die merothische Hundeleine anzulegen. Unbedingt sollte das Pferd Berührungen durch den Hund kennen und aushalten. Außerdem muss es still stehen können.
Was sollte ein Hund können, der vom stehenden Pferd aus angeleint wird?
Wir auch das Pferd sollte natürlich auch der Hund das Pferd kennen und dem Pferd vertrauen. Unabdingbar ist ein Gehorsam des Hundes auf den Ruf seines Halters. Am besten bringt man dem Hund konkrete Kommandos für das An- und Ableinen am Pferd bei, die der Hund dann damit verknüpft. Der Hund sollte neben dem Pferd Fuß gehen können. Und natürlich auch angeleint neben dem Pferd laufen können. Auch bei eventuellen Ablenkungen durch Wild oder entgegenkommende Hunde sollte der Hund nicht plötzlich zwischen die Beine des Pferdes laufen.
Was ist wichtig für Hundeleinen, wenn man sie in Verbindung mit dem Ausritt nutzen möchte?
Die Länge der Leine ist von der Größe des Pferdes und des Hundes abhängig. Merothische Hundeleinen sind sinnvoll um den Hund direkt vom Sattel aus anzuleinen. Es gibt allerdings Hunde die es schaffen, sich aus dieser Leine heraus zu winden. Glatte Leinen sind besser als Leinen mit vielen Ringen, da man sonst leicht hängen bleiben kann.
Glatte Leinen gibt es als Nylonleinen oder auch aus Biothane oder Leder. Die Firma Hunter bietet eine breite Auswahl an geeigneten glatten Leinen in verschiedenen Stärken, Materialien und Farben. Jagdleinen erleichtern zwar das Ableinen, man kann mit ihnen aber auch leichter hängen bleiben.
Wenn man keine merothische Hundeleine nutzt, sollte man anstelle eines Halsbandes besser ein Geschirr für den Hund verwenden. Neben der merothischen Hundeleine kann man auch eine Führerleine benutzen.
Sie funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip und hat vorn eine Halsschlaufe. Allerdings kann man diese Schlaufe nicht – wie bei der merothischen Leine – vom Ende der Leine aus öffnen und schließen. Entweder kann man sich also weit genug nach unten Beugen um dem Hund die Halsschlaufe über- und wieder abzustreifen. Oder aber man muss den Sattel verlassen.
Bitte keine Flexileinen oder Rollleinen vom Sattel aus nutzen!!!
Auf keinen Fall sollte man Flexileinen oder die Rollleine von Trixie vom Pferd aus benutzen. Verpasst man, den Schnapper zu drücken, kann der Hund lospreschen und sich verheddern. Man kann die Leine fallen lassen, was Stress beim Hund und auch beim Pferd auslösen kann. Denn wenn Flexileinen aus dieser Höhe auf den Boden fallen ist das nicht gerade geräuscharm.
Grundsätzlich – ob nun vom Pferd aus oder nicht – halte ich überhaupt nichts von Flexileinen. Sie werden von vielen Hundebesitzern genutzt, um dem Hund mehr Bewegungsspielraum zu geben. Läuft man mit mehreren Hunden zusammen oder trifft auf andere Hunde und die Hunde fangen an zu spielen, kann das unglaublich gefährlich werden. Es kursieren genügend Bilder von Flexiunfällen im Netz. Manchem Hund hat die Flexileine die komplette Seite skalpiert samt Fell und Haut.
Fazit
Im besten Fall hat man einen Hund, der zu 100% hört und den man komplett leinenlos neben dem Pferd laufen lassen kann. Aber das ist nun einmal nicht immer möglich. Deshalb bietet sich die merothische Hundeleine auf jeden Fall an. Keine der anderen Leinen bietet den gleichen Komfort. Wichtig ist dabei nur, dass sich der Hund nicht aus der Halsschlaufe windet.
Wenn er dies aber nicht tut, steht dem entspannten Ausritt nichts mehr im Weg. Grundsätzlich sollte der Hund dabei aber nicht zu klein sein. Meiner Meinung nach, sind ganz kleine Hunde bei Ausritten nicht zu empfehlen. Einerseits schaffen sie es meist körperlich nicht, mit dem Pferd Schritt zu halten und die Gefahr ist einfach zu groß, dass sie unter die Hufe geraten.
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